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Tesla könnte schon 2021 größer sein als Continental

Tesla Auto in Kurve Tesla-Aktie
Foto: Tesla

Tesla (WKN: A1CX3T) und Continental (WKN: 543900), das sind zwei Konzerne, welche die globale Automobilwelt wesentlich mitgestalten. Während das eine jedoch als Wachstumsunternehmen gilt, zählt das andere trotz seiner vielfältigen Technologien eher zu den Substanzwerten. Könnte der Underdog unter den Autobauern somit schon 2021 an Conti vorbeiziehen?

Größe ist eine Frage der Perspektive

Ja, es ist etwas lustig, beim Börsenschwergewicht Tesla vom Underdog zu sprechen. Doch Fakt ist, dass es weltweit ein paar Dutzend Automarken gibt, die mehr Autos verkaufen. Und Tesla ist auch noch nicht in der berühmten „Fortune 500“-Liste enthalten. Continental hingegen reiht sich auf Position 230 ein. Im Vorjahr war es allerdings 205 und Tesla hat gute Chancen, in der nächsten Ausgabe des Rankings vertreten zu sein. Die beiden bewegen sich aufeinander zu.

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Riesig ist allerdings der Unterschied bei den Mitarbeitern: Während bei Continental eine Zahl von 241.000 genannt wird, sollen es bei Tesla lediglich 45.000 sein. Noch größer ist der Unterschied bei der Marktkapitalisierung: Contis mageren 24,5 Mrd. Euro stehen Teslas bombastische 634 Mrd. US-Dollar gegenüber, also mehr als zwanzigmal so viel.

In der Vergangenheit gab es auch eine riesige Differenz bei den Gewinnen. Bei den Hannoveraner summierten diese sich nach Steuern auf über 10 Mrd. Euro von 2015 bis 2019. Die Kalifornier hingegen häuften Verluste im Bereich von 5 Mrd. US-Dollar an im gleichen Zeitraum. In Zukunft könnte das natürlich völlig anders aussehen, zumal Conti eine Durststrecke hinter sich hat und Tesla zwischenzeitlich in die Gewinnzone gekommen ist.

Insgesamt kann man jedoch sicherlich behaupten, dass Continental im Moment noch das größere Unternehmen ist.

Conti und Tesla eint vieles, doch es gibt einen wichtigen Unterschied

Die Überschneidungen in den Geschäftsfeldern sind vielfältig. Tesla ist bekannt dafür, viele Komponenten selbst zu fertigen oder zumindest seinen Zulieferern enge Designvorgaben zu machen. Vor allem bei differenzierenden Komponenten wie der Elektronik, den Assistenzsystemen, der Software, dem Antriebsstrang und der Batterie hat Tesla das Heft in der Hand.

All das und noch einiges mehr kann allerdings auch Continental. Und da der Zulieferer mit den meisten Autobauern zusammenarbeitet, kann er in vielen Kategorien auch Größenvorteile ausspielen. Möglicherweise wird Conti zukünftig mehr Autos elektrifizieren als Tesla, zumal beispielsweise der 48-Volt-Antriebsstrang ganz vorn im Wettbewerb liegt. Kürzlich startete die Produktion im neuen E-Komponenten-Werk in Ungarn und das Management hat sich vorgenommen, in diesem Bereich weiterhin schneller als der Markt zu wachsen.

All das kann aber nicht darüber hinwegtäuschen, dass es sich dabei primär um Kompensationsgeschäft handelt. Continental hat noch alle Hände voll damit zu tun, sein Verbrennergeschäft an die neuen Marktgegebenheiten anzupassen. Tesla auf der anderen Seite kann mit voller Kraft und ungebremst voranschreiten. Und fast jedes neue Projekt bedeutet Expansion.

Wie es weitergeht in den kommenden Jahren

Dennoch ist der Umbau bei Continental bereits weit vorangeschritten. Der Pfad zu neuem Wachstum ist vorgezeichnet. Schon in drei Jahren könnte die Umsatzschwelle von 50 Mrd. Euro überschritten werden. Wenn dann auch wieder das frühere Margenniveau erreicht wird, dann sind Nettogewinne jenseits von 3 Mrd. Euro realistisch.

Tesla ist dank des brummenden China-Geschäfts und des anstehenden Produktionsstarts in Brandenburg auf gutem Weg, in diesem Jahr mehr als 50 Mrd. US-Dollar umzusetzen. Damit würden die beiden fast gleichauf liegen 2021. Natürlich wird Elon Musk alles daransetzen, das hohe Wachstumstempo beizubehalten. Er fantasiert bereits davon, mittelfristig die Marke von 100 Mrd. US-Dollar zu durchbrechen.

Darin einkalkuliert sind allerdings Projekte wie die volle Fahrzeugautonomie und der „Semi“-Lkw, deren Erfolg aus meiner Sicht noch zweifelhaft ist. Zudem wird Tesla ab diesem Jahr auf allen Märkten mit scharfer Konkurrenz zu tun haben. Das wird nicht nur Marktanteile kosten, sondern wahrscheinlich auch Margen. In Europa spielt Tesla im Moment erst eine Nebenrolle und in China machen innovative einheimische Marken lautstark auf sich aufmerksam.

Die paradiesischen Zustände auf dem Heimatmarkt könnten ebenfalls bald vorbei sein. Dennoch sollte man einen Elon Musk nicht unterschätzen. Meistens hat er noch ein Ass im Ärmel, zumal die Fangemeinde weiterhin bereit ist, ihm Milliarden nachzuwerfen. Auf diese Weise kann er ständig neue Großprojekte anstoßen und immer weiter wachsen, selbst wenn das ein oder andere Verluste einbringt.

Sowieso gilt: Sobald Continental seine Antriebssparte Vitesco Technologies abspaltet — in etwa einem halben Jahr soll es so weit sein —, wird Tesla leichtes Spiel haben, um umsatzmäßig vorbeizuziehen.

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Ralf Anders partizipiert über ein von ihm betreutes Indexzertifikat an der Aktienentwicklung von Continental. The Motley Fool besitzt und empfiehlt Aktien von Tesla.



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