Pinterest Aktie: Kommt man jetzt zu spät zur Party oder genau richtig?
Pinterest (WKN: A2PGMG) ist ein absoluter Gewinner in der Corona-Pandemie. Das amerikanische Unternehmen, das mit seiner Online-Pinnwand eine Mischung aus sozialem Netzwerk und visueller Suchmaschine darstellt, konnte die Zahl der monatlich aktiven Nutzer in 2020 um 37 % im Vergleich zum Vorjahr steigern.
Die großen Konkurrenten Facebook (WKN: A1JWVX) und Instagram haben mit Themen wie politischer Diskussion, Hassrede und Datenschutz zu kämpfen. Pinterest ist dagegen relativ frei von diesen Problemen und bietet statt Selbstdarstellern vor allem inspirierende Inhalte. Im Aktienkurs macht sich dieser Erfolg als positiver, fröhlicher Ort mit einem Anstieg um 263 % bemerkbar.
Was an Pinterest so toll ist
Pinterest wird mit dem bestehenden Geschäftsmodell mit hoher Wahrscheinlichkeit nie die Reichweite wie Facebook oder Instagram erreichen. Dazu werden die Mitglieder zu wenig vernetzt. Allerdings ist Pinterest einer der besten Orte, um sich Anregungen zu holen. Sei es bei Kleidung, Deko, Handwerken, Backen oder Möbeln. Wie hilfreich ist es dann bitte, wenn man das Produkt, in das man sich sofort verliebt hat, dann auch direkt kaufen kann. Jeder kennt das Problem, etwas gesehen zu haben, dann aber keine Möglichkeit findet, das Traumprodukt zu erwerben.
Neben der Steigerung der Nutzerzahlen liegt der große Hebel von Pinterest in der besseren Monetarisierung der bestehenden Nutzer. Während Facebook je nordamerikanischem User im vierten Quartal 53,56 US-Dollar verdient hat, sind es bei Pinterest nur 5,94 US-Dollar je US-Nutzer. Noch krasser wird die Diskrepanz bei internationalen Nutzern. Hier verdient Facebook 10,14 US-Dollar je Nutzer. Bei Pinterest sind es nur 0,35 US-Dollar. Ein riesiges ungenutztes Potenzial, das zu einem langfristigen Umsatzwachstum führen sollte.
Ist die Aktie jetzt einen Kauf wert oder nicht?
Baki Irmak vom Digital Leaders Fund (WKN: A2H7N2) meint zu dem Unternehmen: „Pinterest ist ein schlankes, nahezu skandalfreies und politisch nicht kontaminiertes Unternehmen. Es muss keine Milliarden von Nutzerkommentaren moderieren, keine Armee von Compliance und Legal-Mitarbeiter beschäftigen, kein Lobbying betreiben und keine großen PR-Kampagnen für die Imagepflege aufsetzen. Hinsichtlich Brand Safety war Pinterest für Werbekunden immer interessant, nun wird die Plattform zunehmend auch kommerziell attraktiv. Bestehende Werbekunden erhöhen die Budgets und zahlreiche neue kommen dazu. Pinterest ist ein großer und vor allem dauerhafter Gewinner des Pushs hin zu E-Commerce.“
Obwohl ich für mich persönlich sonst relativ wenig Nutzen in sozialen Netzwerken sehe, werde ich Pinterest in nächster Zeit mal selbst ausprobieren. Sollten meine Erfahrungen daraus positiv sein und der Aktienkurs wieder etwas zurückkommen, könnte ich mir den Einstieg über einen Sparplan durchaus vorstellen. Das Unternehmen erzielte 2020 zum ersten Mal einen nennenswerten positiven operativen Cashflow. Pinterest sollte in Zukunft profitabel wachsen. Das erwartete Verhältnis von Unternehmenswert zu Umsatz von 21,0 für 2021 sollte aufgrund des starken Umsatzwachstums relativ schnell sinken.
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Hier sind vier Schritte, die man unserer Meinung nach immer vor Augen haben sollte, wenn der Aktienmarkt einen Rücksetzer erlebt.
Florian Hainzl besitzt Aktien von Facebook und Anteile am Digital Leaders Fund. Randi Zuckerberg, eine frühere Leiterin der Marktentwicklung und Sprecherin von Facebook sowie Schwester von CEO Mark Zuckerberg, sitzt im Board of Directors von The Motley Fool. The Motley Fool besitzt und empfiehlt Aktien von Facebook und Pinterest.