Zooplus: Die perfekte Symbiose zwischen Digitalisierung und Haustieren?
Zooplus (WKN: 511170) ist der Online-Marktführer für den Handel mit Heimtierprodukten in Europa. Damit agiert man am Schnittpunkt von zwei Corona-Trends. Die Zunahme von Homeoffice und weniger direkten sozialen Kontakten haben einen Haustier-Boom ausgelöst. Die Digitalisierung wird sich in den nächsten Jahren wohl noch verstärken. Gerade bei Heimtierprodukten mit einem regelmäßigen, gut planbaren Bedarf ergibt es Sinn, sich diese bequem nach Hause liefern zu lassen.
Im Markt für Heimtierprodukte wird laut Zooplus ein Umsatz von ca. 30 Mrd. Euro erzielt. Das jährliche Wachstum soll in Europa zwischen 2018 und 2024 bei jährlich ca. 4 % liegen. Der Onlineanteil der Käufe von Heimtierprodukten beträgt in 2020 ca. 17 %. Zooplus konnte von der Zunahme in den letzten Jahren profitieren und wuchs von 2008 bis 2019 im Durchschnitt um ca. 31 %.
Ist die Aktie aktuell noch interessant?
Auf Jahressicht hat das Unternehmen zwar 139 % (Stand: 05.02.2021) zulegen können. Auf Sicht von fünf Jahren liegt das Plus allerdings nur bei 66,4 %. Die Free-Cashflow-Rendite liegt derzeit bei ca. 3,1 %. Das ist nicht wirklich teuer für ein so schnell wachsendes Unternehmen. Das Verhältnis aus Unternehmenswert zum Umsatz wird für das Geschäftsjahr 2021 bei 0,67 erwartet. Zum Vergleich, das amerikanische Unternehmen Chewy (WKN: A2PL6S) mit einem ähnlichen Geschäftsmodell wird mit dem 5,95-Fachen bewertet.
Natürlich ist der Tierbedarfsmarkt in Europa nicht mal halb so groß wie der US-Markt und der Anteil der Onlinekäufe ist in den Staaten um 10 % höher. Bei den Onlinekäufen liegt der Marktanteil bei beiden Unternehmen allerdings um 40 %. Zooplus kann sich dabei durch seine Spezialisierung auf den Internet-Handel und die Kategorie Heimtierprodukte erfolgreich von Wettbewerbern abgrenzen.
So arbeiten kleinere Premium-Marken lieber mit Zooplus als mit Amazon (WKN: 906866). Amazon hat den Ruf, die Konditionen stärker zu diktieren und die Positionierung als Premiummarke zu gefährden. Trotzdem geht von Amazon langfristig wohl die größte Gefahr aus. Dagegen sehe ich die Konkurrenten, die auch noch lokale Geschäfte unterhalten, als weniger gefährlich. Ein großer Teil vom Investitionsbudget fließt in die Läden. Dieses Geld fehlt dann für die Pflege der Internetseite und die Logistik.
Ich investiere in Zooplus
Ich investiere in Form eines Aktiensparplans in Zooplus. Im Vergleich sind die erzielten Umsätze das Unternehmens auffallend günstig bewertet. Sollte es kurzfristig zu Rückschlägen beim Aktienkurs kommen, kann ich dadurch davon profitieren. Ich setze darauf, dass die Kunden von Zooplus die Informationen und den Service rund um den reinen Versandhandel zu schätzen wissen.
Daher lasse ich mich auf die latente Gefahr ein, die von Amazon ausgeht. Zur Absicherung investiere ich monatlich den gleichen Betrag allerdings auch in den amerikanischen Onlineriesen. Sollte ich bei Zooplus danebenliegen, wird das nicht zum Nachteil von Amazon sein.
Der Bärenmarkt-Überlebensguide: Wie du mit einer Marktkorrektur umgehst!
Ein erneutes Aufflammen von Corona in China, Krieg innerhalb Europas und eine schwächelnde Industrie in Deutschland in Zeiten hoher Inflation und steigender Zinsen. Das sind ziemlich viele Risiken, die deinem Depot nicht guttun.
Hier sind vier Schritte, die man unserer Meinung nach immer vor Augen haben sollte, wenn der Aktienmarkt einen Rücksetzer erlebt.
Florian Hainzl besitzt Aktien von Zooplus und Amazon. John Mackey, CEO von Amazon-Tochter Whole Foods Market, sitzt im Board of Directors von The Motley Fool. The Motley Fool besitzt und empfiehlt Aktien von Amazon und empfiehlt Chewy und Zooplus, sowie die folgenden Optionen: Short January 2022 $1940 Call auf Amazon und Long January 2022 $1920 Call auf Amazon.