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Börseneuphorie und jede Menge Sperenzchen

Foto: Getty Images

In den letzten Wochen sind Aktienmärkte von Rekord zu Rekord geklettert. Trotz der anhaltenden Pandemie ist das angesichts niedriger Zinsen, dem monetären Sammeln von Zündstoff für zukünftige Inflation und nicht zuletzt der grundlegenden Innovationskraft sowie operativen Stärke vieler führender Unternehmen in gewisser Weise auch nachvollziehbar.

Trotzdem mischt sich in letzter Zeit unter den breiten Optimismus immer öfter auch kopflose Euphorie. Es gibt so einige Sperenzchen, die nicht gut enden werden. Mir fällt aktuell ein Trio an Eigenschaften auf, welche die Grundlage für irrationales Verhalten bilden: extremer Optimismus, fragwürdige Kapitalbeschaffung und komplette Fehlschüsse. Schauen wir uns diese Aspekte im Detail an.

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Extremer Optimismus

Sich für Zukunftsmärkte und Innovationen zu begeistern, ist keinesfalls per se schlecht, aber trotzdem müssen Dinge immer ihre Verhältnismäßigkeit bewahren, sodass Unternehmen zumindest noch die Möglichkeit haben, in ihre Bewertungen hineinzuwachsen.

Betrachten wir einen konkreten Bereich: So vielversprechend neue Antriebe für die Zukunft von Autos und Transportwesen auch sind, erscheint es fragwürdig, wie optimistisch manche Unternehmen, die noch nicht einmal ein einziges Produkt hergestellt haben, in letzter Zeit bewertet wurden.

Wasserstoff- und Elektroautostartup Nikola Motors wurde zeitweise mit mehr als 30 Mrd. US-Dollar an der Börse bewertet, obwohl es noch nie auch nur ein serienreifes Produkt hergestellt hat.

Die Aktie des Batterieunternehmens QuantumScape wurde kurz vor Weihnachten in die Höhe katapultiert, was den Börsenwert auf über 40 Mrd. US-Dollar brachte, nachdem es tiefgreifende Batterieinnovationen vorgestellt hat. Die Sache ist bloß, dass QuantumScapes Innovationen bisher nur in der Theorie existieren, und es noch keinen handfesten Beweis gibt, dass damit wirklich die Produktionsreife erreicht werden kann.

Fragwürdige Kapitalbeschaffung

Auch bei der Kapitalbeschaffung mehrt sich das fragwürdige Verhalten. Immer öfter kommen Unternehmen über sogenannte SPACs (Special Purpose Acquisition Companies) an die Börse. Dabei verleibt sich eine börsennotierte Hülle, der SPAC, einfach ein bestimmtes Unternehmen ein, um es so an die Börse zu bringen.

Das ist oft komplex, undurchsichtig und eignet sich für jederlei Schabernack. Auch Wirecard ging in einem ähnlichen Stil an die Börse.

Dass jetzt ein neuer SPAC mit dem Kürzel „LMAO“ an die Börse gehen soll, scheint bezeichnend. „LMAO“ ist im Englischen die Abkürzung für „Laughing my Ass off“.

Komplett daneben

Manchmal ist die Börse aktuell im Eifer des Gefechts aber auch einfach nur komplett daneben.

Nachdem Elon Musk am 7. Januar einen Tweet veröffentlichte, der das Nutzen der App Signal empfahl, stieg die Aktie von Signal Advance von 0,60 auf am Montag zeitweise über 40 US-Dollar. Das Problem: Signal Advance ist ein winziges Unternehmen, das rein gar nichts mit der App zu tun hat.

Mehr Disziplin ist nötig

Man sieht also, dass aktuell die Börseneuphorie ungesunde Blüten treibt. Vieles wird Anleger teuer zu stehen kommen.

Umso wichtiger ist es jetzt für Anleger, langfristig orientiert und diszipliniert zu sein. Denn wer mit diesen Eigenschaften in die besten Unternehmen investiert, hat noch immer gute Aussichten.

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Offenlegung: Marlon Bonazzi besitzt keine der erwähnten Aktien. The Motley Fool besitzt keine der erwähnten Aktien.



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