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Um die TeamViewer-Aktie ist es still geworden – zu Unrecht?

Industrie 4.0
Foto: Getty Images

TeamViewer (WKN: A2YN90) galt frühzeitig als Coronagewinner. Schließlich sorgt die gleichnamige Software ortsunabhängig für sichere Konnektivität, perfekt für den Homeoffice-Trend. Im Vergleich zu den explodierenden Kursen vieler Nasdaq-Werte wirken die rund 35 % Kursplus vom vergangenen Jahr allerdings ziemlich bescheiden. Deshalb habe ich mir einmal genauer angesehen, was die Aktie zurückhält – und was 2021 bereithalten könnte für die TeamViewer-Aktie.

Vom Tool zur umfassenden Konnektivitäts- und Kollaborationsplattform

Ursprünglich war TeamViewer ein simples Tool, um für Marketing- und Kundendienstzwecke Bildschirminhalte zu übertragen und aus der Ferne die Bedienung von Computern übernehmen zu können. Mit einem viralen Vermarktungsansatz gelang es, die Software auf weit mehr als eine Milliarde Geräte zu bringen, was sicherlich einen beachtlichen Erfolg darstellte. Doch die gewieften Investoren von Permira haben 2014 erkannt, dass in dieser Technologie noch viel mehr steckt.

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Seither wird das Werkzeug beschleunigt zu einer umfassenden Konnektivitäts-Plattform mit immer neuen Funktionalitäten und Anwendungsfällen ausgebaut. Unternehmen können heute über eine integrierte Oberfläche die unterschiedlichsten Geräte einbinden, von den Android-Geräten der Vertriebler über die Macs der Kreativabteilung und den Windows-PCs in der Verwaltung bis hin zu den Servern in gegebenenfalls verteilten Rechenzentren. Hinzu kommt das Monitoring und die Fernwartung von Dingen wie Maschinen, Energieanlagen und vielem mehr.

Ergänzend zur Konnektivität hat TeamViewer auch beim Thema Kollaboration immer mehr zu bieten. Die auf Videokonferenzen spezialisierte App Blizz wurde kürzlich in TeamViewer Meeting umbenannt und stärker in die Plattform integriert.

Begeisterung sieht anders aus

Videokonferenz-Champion Zoom (WKN: A2PGJ2) hat ein 52-Wochen Hoch von 589 US-Dollar und ein Tief von 66 US-Dollar vorzuweisen. Das ist etwa eine Verneunfachung innerhalb eines Jahres und selbst nach den jüngsten Kursrückgängen ist die Performance noch immer beeindruckend. Beim bevorzugten Tool für geschäftliche Kollaboration Slack wiederum hob der Kurs kürzlich ab, weil Salesforce.com (WKN: A0B87V) den Laden für satte 23 Mrd. Euro übernimmt.

TeamViewer hingegen wird aktuell nur mit 9 Mrd. Euro bewertet, obwohl das Unternehmen vieles von dem kann, was Zoom und Slack können. Den 142.000 zahlenden Kunden von Slack (Ende Oktober) stehen 567.000 bei TeamViewer (Ende September) gegenüber. Slacks Umsatz stieg in den ersten neun Monaten mit einer Rate von 46 % und bei TeamViewer mit 48 % (jeweils in Billings gerechnet).

Besonders markant: Slack hat in den drei Quartalen weitere operative Verluste in Höhe von 210 Mio. US-Dollar angehäuft, während TeamViewer mit einem Betriebsgewinn in Höhe von 126 Mio. Euro glänzt.

Diese Vergleiche zeigen deutlich auf, dass die Euphorie an den US-Börsen nicht über den Atlantik geschwappt ist. Aber bedeutet es auch, dass die TeamViewer-Aktie aktuell billig ist? Nun, nicht unbedingt: Die Hälfte von exzessiv könnte schließlich immer noch exzessiv sein. Bei einem für 2020 erwarteten Nettogewinn von 0,70 bis 0,75 Euro je Aktie liegt das Kurs-Gewinn-Verhältnis beim Jahresschlusskurs von 43,83 Euro bei rund 60. Da muss man erst einmal hineinwachsen.

Wie TeamViewer neues Wachstum generieren kann

Genau das hat das Unternehmen jedoch vor. Die Chancen sind vielfältig. So macht zum Beispiel die Region Asien erst 13 % der Umsätze aus, wächst jedoch am schnellsten. Auch die Integration in den erfolgreichen Slack-Konkurrenten Microsoft Teams mit seinen über 115 Millionen Nutzern dürfte sich positiv auswirken auf den Vertriebserfolg.

Mittelfristig ergeben sich zudem noch ganz andere Möglichkeiten: Mit der Übernahme von Ubimax hat TeamViewer sein Augmented-Reality-Geschäft einen riesigen Schritt vorangebracht. Das Management hält die Augen offen, um noch ergänzende Technologie hinzuzukaufen, investiert aber auch stark in die organische Entwicklung. Beides ist dank der hohen und gut kalkulierbaren Cashflows kein Problem für die Bilanz.

Von daher sehe ich den Kurs dieser Aktie viel besser nach unten abgesichert als bei einigen hochfliegenden US-Pendants. Die langfristigen Potenziale sind hingegen aus meiner Sicht vergleichbar.

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Ralf Anders besitzt keine der erwähnten Aktien. The Motley Fool besitzt und empfiehlt Aktien von Salesforce.com und Zoom Video Communications.



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