Mit Wirkung zum 29. Dezember 2022 hat The Motley Fool seine Geschäftsanteile an Fool.de an Aktienwelt360 verkauft. Ab diesem Zeitpunkt trägt Aktienwelt360 die alleinige Verantwortung und Kontrolle für alle neuen Inhalte auf Aktienwelt360.de.

Elon Musk hat versucht, Tesla an Apple zu verkaufen

Tesla Aktie
Foto: Tesla

Im Laufe der Jahre gab es immer wieder Spekulationen darüber, dass Apple (WKN:865985) Tesla (WKN:A1CX3T) übernehmen könnte. Der vielleicht bemerkenswerteste Fall war, als im Jahr 2014 Berichte auftauchten, dass Tesla-CEO Elon Musk sich mit Apples Chef für Fusionen und Übernahmen (M&A), Adrian Perica, getroffen hatte. Das ist zufällig auch der Zeitraum, in dem Apple das Projekt Titan startete. Dabei handelt es sich um ein Elektrofahrzeug in der Entwicklung, das nach einem kürzlichen Reuters-Bericht eine Markteinführung zwischen 2024 oder 2025 anpeilt.

Es stellt sich heraus, dass Musk tatsächlich versucht hat, einen Verkauf an Apple zu organisieren, aber das ist noch gar nicht so lange her.

🙌 Was ist dir unsere Arbeit wert?

Wir bei Aktienwelt360 denken, dass gutes Investieren mit guten Informationen beginnt. Das treibt uns an, täglich neue kostenlose Artikel für dich zu veröffentlichen, die tiefer gehen als die Berichte der anderen Aktienportale dort draußen.

Leider hat gute Recherche ihren Preis. Aber wir sträuben uns dagegen, deshalb aus Aktienwelt360 eine Halde für unseriöse Onlinewerbung zu machen. Um weiter unabhängig bleiben zu können, wenden wir uns heute an dich: Sag uns, was dir unsere Artikel wert sind! Über den folgenden Link kannst du kinderleicht einen Beitrag leisten, der uns hilft, dich weiter mit hochwertigen Inhalten zu versorgen.

TRINKGELD GEBEN

Tim Cook “lehnte das Treffen ab”

Die Quelle der Nachricht ist diesmal nicht ein spekulativer Medienbericht, sondern Musk selbst. Der exzentrische Milliardär teilte die Anekdote direkt in den sozialen Medien und sagte, dass er versucht habe, Apple-CEO Tim Cook zu kontaktieren, während Tesla damit zu kämpfen hatte, die Model-3-Produktion hochzufahren. Musk hat diese Zeit immer wieder als “Produktionshölle” beschrieben, als Tesla in das Mainstream-Segment des Automarktes eintrat.

Während der dunkelsten Stunden des Model-3-Programmes habe ich Tim Cook kontaktiert, um über die Möglichkeit einer Übernahme durch Apple zu einem Zehntel des aktuellen Unternehmenswertes zu sprechen. Er lehnte das Treffen ab.

Zum Vergleich: Tesla begann Mitte 2017 mit der Produktion des Model 3, sah sich aber mit einer Fülle von operativen Herausforderungen rund um die Fertigung und die Auslieferung konfrontiert. Bis Ende 2018 hatte der Elektroautohersteller viele der Produktionsprobleme gelöst, aber dann ging es in die “Lieferlogistik-Hölle”, so Musk. Diese letzte problematische Phase dauerte bis Mitte 2019 oder so.

Es ist sehr wahrscheinlich, dass die “dunkelsten Tage”, auf die sich Musk bezieht, zwischen Mitte 2017 und Ende 2018 lagen, während derer die notorisch volatile Aktie von Tesla meist innerhalb einer bestimmten Bandbreite gehandelt wurde. Eineinhalb Jahre lang schwankte die Marktkapitalisierung um 60 Milliarden US-Dollar, was etwa 1/10 der aktuellen Marktkapitalisierung von Tesla von über 600 Milliarden US-Dollar entspricht.

TESLA MARKTKAPITALISIERUNG, DATEN VON Y-CHARTS.

Die Meldung kommt, nachdem Musk im letzten Monat bekannt gab, dass Tesla während der Model-3-Hochlaufphase “etwa einen Monat” vor dem Bankrott stand. Die Geschichte erinnert auch an den Versuch von Musk, Tesla im Jahr 2013 an die Alphabet-Tochter Google zu verkaufen, während das Unternehmen versuchte, die Produktion des Model S zu erhöhen, da Musk persönlich mit den Google-Mitbegründern Larry Page und Sergey Brin befreundet ist.

In einer unheimlichen Parallele lag die Marktkapitalisierung von Tesla damals bei nur 6 Milliarden US-Dollar – etwa 1/10 der Bewertung von Tesla während der Apple-Episode. Das bedeutet, dass Musk zweimal in schwierigen Zeiten eine Übernahme angestrebt hat, diese überleben konnte und dann die Bewertung von Tesla um das Zehnfache ansteigen sah. Erwarte aber nicht, dass das noch einmal passiert, denn ein weiterer Anstieg um das Zehnfache würde einer Marktkapitalisierung von 6 Billionen US-Dollar entsprechen.

Tesla war schließlich in der Lage, die Skalierung der Model-3-Produktion und -Lieferungen zu schaffen. (Ich habe in dieser Grafik das Jahr 2020 ausgelassen, da das Unternehmen aufgrund der Ähnlichkeit der Fahrzeugprogramme nun die Kennzahlen des Model 3 und des Model Y zusammenfasst).

DATENQUELLE: TESLA. GRAFIK VOM AUTOR.

Wenn Apple das Projekt Titan weiterverfolgt, wird die Fertigung eine der größten Herausforderungen sein. Viele Experten haben lange erwartet, dass der Tech-Gigant seine langjährige Strategie des Outsourcings der Produktion an Fertigungsunternehmen nutzen wird, obwohl diese Praxis in der Automobilindustrie weniger üblich ist als in der Unterhaltungselektronik.

Damals wie heute zu teuer

In Anbetracht von Apples Vorliebe für kleine Übernahmen im Gegensatz zu großen, aufsehenerregenden Übernahmen, sollte es nicht überraschen, dass Cook nicht an einem Kauf für 60 Milliarden US-Dollar interessiert war. Das wäre 20mal mehr als seine bisher größte Übernahme (Beats für 3 Milliarden US-Dollar im Jahr 2014).

Das gilt vor allem, wenn man bedenkt, dass Tesla damals mit einem deutlichen Aufschlag gegenüber den alten Autoherstellern gehandelt wurde – eine Bewertungsdiskrepanz, die inzwischen komische Ausmaße angenommen hat.

TSLA PS RATIO DATEN VON Y-CHARTS.

Auch auf die Gefahr hin, das Offensichtliche auszusprechen, ist es unvorstellbar, dass Apple heute auch nur mit dem Gedanken kokettieren würde, Tesla für über 600 Milliarden US-Dollar zu kaufen. So lustig es auch ist, sich eine Apple-Tesla-Fusion vorzustellen, sollten Investoren diesen Wunschtraum lieber begraben.

Der Bärenmarkt-Überlebensguide: Wie du mit einer Marktkorrektur umgehst!

Ein erneutes Aufflammen von Corona in China, Krieg innerhalb Europas und eine schwächelnde Industrie in Deutschland in Zeiten hoher Inflation und steigender Zinsen. Das sind ziemlich viele Risiken, die deinem Depot nicht guttun.

Hier sind vier Schritte, die man unserer Meinung nach immer vor Augen haben sollte, wenn der Aktienmarkt einen Rücksetzer erlebt.

Klick hier, um diesen Bericht jetzt gratis herunterzuladen.

Suzanne Frey, eine Führungskraft bei Alphabet, ist ein Mitglied des Vorstands von The Motley Fool.

Dieser Artikel wurde von Evan Niu auf Englisch verfasst und am 23.12.2020 auf Fool.com veröffentlicht. Er wurde übersetzt, damit unsere deutschen Leser an der Diskussion teilnehmen können.

The Motley Fool besitzt und empfiehlt Aktien von Alphabet (A-Aktien), Alphabet (C-Aktien), Apple und Tesla.



Das könnte dich auch interessieren ...