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Die Tesla-Aktie ist 6-mal mehr wert als Volkswagen – ist das noch gesund?!

Schokierter Mann vor rotem Chart
Foto: Getty Images

Es ist gar nicht lang her, da brachte die Volkswagen-Aktie (WKN: 766403) noch deutlich mehr Börsengewicht aufs Parkett als der US-Konkurrent Tesla (WKN: A1CX3T). Vor genau einem Jahr lag Volkswagen noch komfortable 20 Mrd. Dollar vor dem amerikanischen Konzern.

Mittlerweile hat sich das Blatt gewendet und die Tesla-Aktie wartet mit einem Börsengewicht von über 620 Mrd. Dollar auf. Volkswagen bringt es derweil „nur“ auf rund 100 Mrd. Dollar. Allerdings hat Volkswagen natürlich die weitaus stärkere Autoproduktion. Tesla kratzt dieses Jahr an der Marke von 500.000 Autos, während die Wolfsburger das 20-Fache schaffen. Da muss man sich schon fragen: Ist dieser Bewertungsunterschied gerechtfertigt?

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Warum die Tesla-Aktie mehr wert ist als Volkswagen

Zunächst müssen wir eine wichtige Sache festhalten: Wenn Volkswagen 20-mal mehr Autos verkauft als Tesla, heißt das nicht, dass die Wolfsburger 20-mal so viel wert sein müssen wie der Elon-Musk-Konzern. In der Tat gibt es mehrere Gründe, warum man der Tesla-Aktie eine höhere Marktkapitalisierung zubilligen sollte als der Volkswagen-Aktie.

Da wäre zum einen das Wachstum bei Tesla. Vor zehn Jahren hatte Tesla gerade einmal 1.500 Autos verkauft. Alleine 2020 wird das Unternehmen rund 500.000 schaffen. Und es gibt Grund zur Annahme, dass es so weitergehen sollte: Bei wichtigen Technologien hat Tesla die Nase vorn, weshalb der Marktanteil stabil bleiben dürfte. Elektroautos stecken zudem noch in den Kinderschuhen. Das Potenzial ist demnach riesig.

Volkswagen hat demgegenüber vor allem viel zu verlieren: Fast alle Autos, die der Konzern verkauft, besitzen einen Verbrennungsmotor. Elektromobilität müssen die Wolfsburger erst noch lernen. Die Tesla-Verkäufe sollten also in den nächsten Jahren rasant steigen, während VW über Stagnation noch glücklich sein kann.

Hinzu kommt, dass Tesla kein reiner Automobilhersteller ist: Das Unternehmen bietet auch Solaranlagen und Batteriespeicher für das Stromnetz an. Auch diese Geschäftssparte trägt zur hohen Bewertung der Tesla-Aktie bei. Besonders interessant ist aber das autonome Fahren. Hier hat sich Tesla eine Führungsposition erarbeitet. Wenn Tesla in den nächsten Jahren autonome Robotaxis auf die Straßen bringt, dann werden die Gewinne der Kalifornier durch die Decke gehen. Der Markt preist hier schon ein Stück Optimismus ein.

Durch den margenstarken Verkauf von Software-Paketen, die immer effizientere Fertigung und den schlanken Verwaltungsapparat könnte Tesla aber schon vorher zu einer Gewinnmaschine werden. Wie wir sehen, gibt es also einige Gründe, warum man die Tesla-Aktie höher bewerten sollte als die Volkswagen-Aktie.

… aber sechsmal mehr?!

Trotz allem: Die Marktkapitalisierung der Tesla-Aktie im Vergleich zur Volkswagen-Aktie erscheint dennoch astronomisch hoch. Zudem ist es ja nicht so, dass Volkswagen sich nicht mit Elektroautos, Software, autonomem Fahren und Verbesserungen in der Herstellung beschäftigen würde. Kann der Bewertungsunterschied dann noch gerechtfertigt sein?

Wichtig zu verstehen ist: Unternehmensbewertungen anhand simpler Kennzahlen (wie etwa der Produktion oder den Verkäufen) zu vergleichen, war noch nie eine gute Idee. Der Marktanteil von Samsung bei Smartphones ist doppelt so hoch wie der von Apple. Trotzdem ist Apple an der Börse viel mehr wert.

Wie kommt das? Wenn Profis ein Unternehmen bewerten, vergleichen sie nicht einfach irgendwelche Kennzahlen (wie etwa die absoluten Verkaufszahlen) miteinander. Sie stellen Annahmen für die Zukunft auf, berechnen daraus die zukünftigen Gewinne und Cashflows der Unternehmen und errechnen daraus den Unternehmenswert. Die aktuellen Verkaufszahlen stellen dabei nur einen von Dutzenden Datenpunkten dar.

Daher ist es aus meiner Sicht fahrlässig, die Marktkapitalisierungen und die Fahrzeugverkäufe von Tesla und Volkswagen zu vergleichen und daraus auf eine Überbewertung des E-Auto-Konzerns zu schließen. Dieser simple Vergleich kann dazu dienen, Dinge zu veranschaulichen. Mehr aber auch nicht: Seine Investitionsentscheidungen jedenfalls sollte man damit nicht begründen.

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Christoph Gössel besitzt Aktien von Tesla. The Motley Fool besitzt und empfiehlt Aktien von Apple und Tesla.



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