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TUI-Aktie: Kommt nach einem Horrorjahr 2021 die Wende?

Aktien
Foto: Getty Images

2020 war für die TUI (WKN: TUAG00)-Aktie eines der schlechtesten Jahre ihrer Historie. Innerhalb von zwölf Monaten verlor sie über 57 % an Wert (10.12.2020).

Starke Rückgänge in 2020

Die harte Wirtschaftsschließung im Frühjahr, Reisebeschränkungen, aber vor allem die Angst der Menschen führten im Geschäftsjahr 2020 (das im September endete) zu einem Umsatzrückgang von 58 %. Unterm Strich stand ein Verlust in Höhe von -3,1 Mrd. Euro, nachdem im Vorjahr noch ein Gewinn von 532 Mio. Euro erzielt werden konnte. Die Zahl der Gäste sank im Geschäftsjahr 2020 um 62 %.

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Dividendenstreichung und hohe Verschuldung

Die bei Investoren begehrte Dividende musste gestrichen werden und sie wird wahrscheinlich auch in den kommenden Jahren ausgesetzt bleiben. Grund sind die umfangreichen Staatshilfen von bisher etwa 4,8 Mrd. Euro, ohne die TUI schon Insolvenz hätte anmelden müssen.

Es ist verständlich, dass der Staat zunächst seine Hilfen möglichst ohne Verlust zurückerhalten möchte, bevor TUI wieder selbst über seine Geschicke entscheiden kann. Ob dies jedoch so schnell geschehen wird, bleibt sehr fraglich.

So erwirtschaftete die TUI von 2010 bis 2019 einen durchschnittlichen Gewinn von 339 Mio. Euro. Würde er vollständig zur Rückzahlung der Hilfen verwendet werden, vergingen 14 Jahre. Wahrscheinlicher ist jedoch, dass sie bei besseren Ergebnissen, durch die Ausgabe von Anleihen oder über eine Kapitalerhöhung abgelöst werden.

TUI befindet sich derzeit im Schrumpfungsprozess. Zukünftig sollen jährlich 300 bis 400 Mio. Euro eingespart werden. Die Digitalisierung wird vorangetrieben, worunter viele Reisebüros leiden. Die gesenkte Kostenbasis wird dem Konzern und der Aktie jedoch dabei helfen, nach der Krise höhere Gewinne zu erzielen. Die Sparmaßnahmen sind dringend notwendig, denn die Nettoverschuldung stieg innerhalb des letzten Geschäftsjahres von -910 auf -4.557 Mio. Euro.

Schwacher Winter 2020/21 und starker Sommer 2021 erwartet

Aktuell erwartet der Konzern für sein Winterprogramm etwa 20 % der üblichen Kapazitätsauslastung. Doch ob diese angesichts der stark steigenden Infektionszahlen erreichbar ist, bleibt fraglich. Der Winter wird für die TUI noch einmal sehr hart werden.

Danach könnte aufgrund der zunehmenden Impfungen und steigenden Temperaturen das Geschäft wieder an Fahrt aufnehmen. Für den Sommer 2021 zeigt sich der Konzern deshalb deutlich zuversichtlicher. Hier rechnet er bereits mit 80 % Auslastung.

Große Hoffnungen werden an die Impfungen geknüpft, sodass TUI bereits jetzt mehr Buchungen für sein Sommerprogramm 2021 beobachtet. Von seinen Reisenden wird der Konzern keine Impfung verlangen, sondern weiterhin auf Schnelltests setzen.

„Alle Indikatoren weisen auf einen erfolgreichen Neustart des Reisegeschäfts hin, sobald die Pandemie überwunden ist“, so TUIs Vorstandsvorsitzender Friedrich Joussen. Er geht davon aus, dass 2021 zu einem Übergangsjahr wird und 2022 schließlich wieder das Vorkrisengeschäftsniveau und die Gewinnzone erreicht werden.

So steht es um die Aktie

Die weit gefallene TUI-Aktie könnte vor dem Hintergrund sich zukünftig wieder erholender Geschäfte und vor allem mit der Aussicht auf Gewinne eine Turnaround-Spekulation sein.

Dennoch ist langfristig etwas Skepsis angebracht, denn TUI ist in den zehn Jahren vor der Krise jährlich nur mit einer Rate von 1,64 % gewachsen und wies lediglich eine Nettogewinnmarge von durchschnittlich 1,8 % aus. Ein wachstumsstarkes und hochprofitables Unternehmen war TUI also bisher nicht und angesichts des harten Wettbewerbs wird sich dieser Zustand wahrscheinlich auch zukünftig nicht verbessern.

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Christof Welzel besitzt keine der erwähnten Aktien. The Motley Fool besitzt keine der erwähnten Aktien.



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