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3 wenig bekannte Brennstoffzellen-Hersteller, die Wasserstoff-Fans kennen sollten

Herausforderer Armdrücken
Foto: Getty Images

Beim Thema Brennstoffzellen-Aktien dreht es sich meist um Ballard Power (WKN: A0RENB) und PowerCell Sweden (WKN: A14TK6). Dabei gerät manchmal in Vergessenheit, dass es noch ganz andere Anbieter gibt, die sich keinesfalls hinter den großen Namen verstecken müssen. Blue World Energy, Nuvera und Loop Energy sind drei davon, die Großes vorhaben.

Blue World Energy

Der chinesische Autohersteller Aiways ist gerade dabei, den europäischen Markt mit einer aggressiven Preisstrategie zu erobern. Das elektrische SUV namens U5 ist mittlerweile in mehreren Ländern erhältlich, einschließlich Deutschland, wo Euronics der originelle Vertriebspartner ist. Endlich mal eine Marke, die nicht nur große Ankündigungen macht, sondern auch tatsächlich Taten folgen lässt.

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Aiways ist hierzulande auch für seine Kooperation mit dem Designer Roland Gumpert bekannt. Das attraktive erste Ergebnis des Joint-Ventures heißt Nathalie, ein Sportwagen, der es in sich hat. Genauer gesagt hat er einen Allradantrieb mit 400 Kilowatt Leistung unter dem Blech sowie eine Brennstoffzelle. Diese wird mit flüssigem Methanol betrieben und stammt von Blue World Energy, einem Spin-off von SerEnergy.

Bei Methanol denken sicherlich viele Wasserstofffans an SFC Energy (WKN: 756857), den Direktmethanol-Brennstoffzellen-Pionier aus Bayern. Für diesen heißt das zwar einerseits, dass sich die Konkurrenz in dieser Nische intensivieren könnte. Andererseits könnte SFC davon profitieren, dass der Mitbewerber beim Ausbau der Methanol-Infrastruktur an einem Strang zieht. Schließlich gilt Methanol als einer von mehreren Kandidaten, die für die molekulare Speicherung von Wasserstoff im Großmaßstab infrage kommen.

Blue World zu beobachten könnte sich noch aus einem zweiten Grund lohnen: Das Start-up führt gerade eine Finanzierungsrunde durch, um die Serienfertigung voranzutreiben und sich für die kommende IPO-Phase zu stärken. Das bedeutet, dass das dänische Unternehmen vielleicht schon 2021 handelbar sein wird.

Hyster-Yale Nuvera

Flurförderzeuge sind optimale Plattformen für empfindliche Brennstoffzellen, da sie auf erschütterungsarmem Boden fahren. Andersherum hilft die Technik, die Maschinen auch im Dreischichtbetrieb ständig im Einsatz zu halten. Auftanken geht in zwei Minuten und der im Vergleich zu Batterien höhere Energiegehalt ermöglicht mehr verrichtete Arbeit. Vor allem in Lagerhäusern mit großen Staplerflotten lohnt sich die Investition.

Kein Wunder also, dass die meisten großen Hersteller sich damit beschäftigen. Ein bekannter Technologiepartner ist Plug Power (WKN: A1JA81), die bereits viele Tausend Stapler mit ihren GenDrive-Systemen ausgestattet haben. Doch besser als sich auf einen Zulieferer zu verlassen, ist, die Technik selbst im Haus zu haben. Besonders gut positioniert ist der amerikanische Intralogistik-Konzern Hyster-Yale (WKN: A1J4R3).

Mit Flurförderzeugen und Anbaugeräten macht er über 3 Mrd. US-Dollar Umsatz, während die Brennstoffzellen-Tochter Nuvera lediglich auf bescheidene 4 Mio. US-Dollar kommt und hohe Verluste schreibt. Dennoch erhofft sich das Management in Zukunft eine Menge davon. Im November wurde die neue Generation vorgestellt, welche 59 Kilowatt Leistung bereitstellt und sich durch ihre Kompaktheit und Robustheit auszeichnet.

Zwar wurden 2020 die Investitionen coronabedingt erheblich gekürzt, aber schon 2021 sollte die Tochter mit Hauptstandorten in Italien und den USA wieder angreifen. Zum Einsatz kommt die Technik mittlerweile auch bei einem chinesischen Bushersteller und bei Hafenumschlagstechnik in Spanien. Nun soll die Serienproduktion hochgefahren werden. Aus Sicht des Managements ergibt sich damit eine „Transformational Opportunity“, also eine Chance, welche die Zukunft von Hyster-Yale definieren kann.

Loop Energy

Nicht weniger spannend ist Loop Energy. Das junge Unternehmen stammt aus Kanada, der Heimat einiger der besten Brennstoffzellen-Spieler der Welt. Wie Blue World setzt es auf sehr kompakte Systeme, die als Range Extender agieren und damit am optimalen Betriebspunkt arbeiten können. Dazu nutzt es allerdings Wasserstoff. Das Management stellt Vorteile wie Strapazierfähigkeit und Kosteneffizienz heraus.

Das Konzept, flexible Batterien mit einer relativ kleinen Brennstoffzelle und großen Wasserstofftanks zu kombinieren, hat offenbar auch Cummins (WKN: 853121) überzeugt. Der Dieselmotor-Champion expandiert seit Längerem in die Wasserstoffwelt und gehört zu den Investoren des Start-ups. Mit dieser Lösung lassen sich auch schwere Lkws realisieren, die im Fernverkehr unterwegs sind. Loop geht davon aus, dass die Gesamtkosten (TCO) gegenüber Alternativen wie Diesel oder rein batterieelektrischen Konzepten im Vorteil sein werden.

In Loop selbst kann man nicht investieren, aber es ist ein weiteres Beispiel dafür, wie dynamisch die Wettbewerberlandschaft in dieser frühen Phase der Entwicklung des Brennstoffzellen-Markts ist.

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Ralf Anders besitzt keine der erwähnten Aktien. The Motley Fool empfiehlt Cummins.



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