Alibaba auf Kuschel-Kurs mit der Regierung: Ziemlich clever!
Bei der Aktie von Alibaba (WKN: A117ME) hat sich in den letzten Tagen und Wochen ein massives Problem abgezeichnet: die chinesische Regierung. Da der Unternehmensgründer Jack Ma offenbar die Politik verärgert hat, haben Sanktionen zuletzt massive Auswirkungen auf den operativen Erfolg des Gesamtkonzerns gehabt.
So ist insbesondere der geplante Börsengang von Ant Financial auf den letzten Metern verhindert worden. Augenscheinlich hat sogar niemand Geringeres als Chinas Premier Xi Jinping die Behörden veranlasst, hier die Notbremse zu ziehen. Ein Machtbeispiel, zweifelsohne, das auf ein Politikproblem hindeuten könnte.
Jetzt scheint es jedoch erste beschwichtigende Worte von Alibabas Top-Management zu geben. Schauen wir im Folgenden daher einmal, was Foolishe Investoren jetzt wissen sollten.
Alibabas CEO Zhang tätschelt die Regierung
Wie jetzt bekannt geworden ist, hat sich Alibabas CEO Daniel Zhang im Rahmen der sogenannten World Internet Conference versöhnlich gezeigt. Hierbei handelt es sich übrigens um ein chinesisches Event, das eher regierungsnah einzuordnen ist und bei dem in diesem Jahr wenige Unternehmens- und Konzernlenker anwesend waren. Ein Zeichen? Möglicherweise eine andere Fragestellung.
Wie auch immer: Im Rahmen dieser Konferenz hat Zhang in seiner Funktion als Alibaba-CEO gesagt, dass Chinas Bestrebungen, Regeln zu entwerfen, die monopolistische Züge von Internet-Konzernen verhindern sollen, notwendig seien und rechtzeitig kämen. Zudem seien die chinesischen Tech-Konzerne sowieso bloß mithilfe der chinesischen Regierung an die Spitze gerückt. Yep, hier wird der Bauch der Regierung wirklich sehr gepinselt.
Es gehe außerdem nicht nur darum, dass sich Plattformen hervorragend entwickelten, so Zhang weiter. Nein, sondern sie müssten außerdem einer nachhaltigen und gesunden Entwicklung der Gesellschaft dienen. Offenbar kommen die Äußerungen sogar an. Regierungsnahe Medien sprechen schon von Dankbarkeit Alibabas beziehungsweise Zhangs gegenüber den Handlungen der Regierung. Das könnte möglicherweise die Wogen etwas glätten.
Etwas mehr Kontext …
Daniel Zhang könnte mit seinen Äußerungen im Rahmen dieser medienwirksamen Konferenz vielleicht genau den richtigen Ton angeschlagen haben. Der CEO von Alibaba zeigt sich fast schon devot und unterwürfig, vielleicht aus einem guten Grund.
Weder der chinesischen Regierung noch Alibaba ist schließlich daran gelegen, die eigenen Tech-Konzerne auszubremsen. Allerdings ist die chinesische Regierung auch nicht gerade bekannt dafür, mit Kritikern milde umzugehen. Dass Jack Ma zuletzt massive Kritik geübt hat, hat den Alibaba-Konzern und im Speziellen Ant Financial daher schwer belastet und sogar die Möglichkeit weiterer Sanktionen wahrscheinlich werden lassen.
Wenn sich die chinesische Regierung jetzt jedoch als Sieger feiern kann, ohne weiter in die Sanktionskiste gegriffen zu haben, könnte das weitere Schritte verhindern. Zhangs Worte könnten daher im wahrsten Sinne Milliarden für die Investoren wert sein. Hier zeigt sich möglicherweise, dass sich ein CEO zum Wohle von Alibaba und den Investoren zum Spielball der politischen Geschicke gemacht hat.
Mal sehen, was bei Alibaba jetzt passiert
Die kommenden Tage und Wochen könnten daher spannend sein. So richtig vom Tisch scheint der Börsengang von Ant Financial schließlich noch nicht und möglicherweise hat Zhang mit seinen Worten hier eine rettende Maßnahme ergriffen. Das wird sich zeigen.
Hinter Alibaba steckt jedenfalls weiterhin eine trend- und wachstumsstarke Aktie, selbst wenn wir Ant Financial ausklammern. Allerdings wäre es mit Sicherheit auch im Interesse der Investoren, wenn wir das Politikproblem ebenfalls beiseiteschieben könnten.
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Vincent besitzt Aktien von Alibaba. The Motley Fool besitzt und empfiehlt Aktien von Alibaba Group Holding Ltd..