Über Migration, Silicon Valley und das Impfwunder
Die wertvollsten Unternehmen der Welt findet man an der Westküste der USA. Das Silicon Valley wäre nur ein Schatten seiner selbst ohne rege Migration.
Der Mitgründer der Google-Mutter Alphabet Sergey Brin kommt aus Russland, der CEO des Unternehmens, Sundar Pichai, kommt aus Indien, genauso wie der CEO von Microsoft, Satya Nadella. Der Chip-Gigant NVIDIA wurde von dem Taiwanesen Jen-Hsun Huang mitgegründet, der das Unternehmen noch heute führt, und aus seiner Heimat kommt auch die Chefin des wichtigen Chip-Spezialisten AMD, Lisa Su. Bevor der Südafrikaner Elon Musk mit Tesla in aller Munde war, hat er PayPal mitgegründet, zusammen mit Peter Thiel, einem Deutschen.
Man könnte die Liste ewig weiter führen, aber es ist schon klar geworden: Hochmotivierte Migranten bringen Ambition und Erfindergeist, die Gold wert sein können für Innovation und Wirtschaft. Die Deutschland AG ist weniger stark von solchen Geschichten geprägt, aber es gibt sie durchaus.
Als kürzlich die hocherfreuliche Nachricht eines sehr effektiven Impfstoffes von BioNTech herauskam, war verständlicherweise der Fokus in erster Linie auf den medizinischen Implikationen. Interessant ist aber auch das Gründerehepaar, das hinter dem Impfstoffwunder steckt.
Der Unternehmenschef UÄur Åahin führt das Mainzer Unternehmen zusammen mit seiner Frau Özlem Türeci, die als Chief Medical Officer tätig ist. Ihre Begeisterung für die Möglichkeiten, Krebs mit Immuntherapien zu bekämpfen, hat das Paar zu forschenden Unternehmern gemacht. Åahin kommt aus der Türkei, Türeci wurde in Deutschland geboren und hat türkische Wurzeln.
Man kann also festhalten, dass es das erste Impfstoffwunder im Kampf gegen das Coronavirus ohne Zuwanderung wohl nicht gegeben hätte. Dessen sollten wir uns bewusst sein, in Zeiten, in denen die Vor- und Nachteile von Einwanderung oft hitzig diskutiert werden.
Eine fast schon poetische Note bekommt die Geschichte noch, wenn man einen Blick auf BioNTechs Impfstoff-Kooperationspartner Pfizer wirft. Im Rahmen der Kooperation hat sich zwischen Pfizer-CEO Albert Bourla und Åahin eine Freundschaft entwickelt. Bourla sagte über den BioNTech-CEO: „Ich vertraue ihm zu hundert Prozent.“
Albert Bourla führt das amerikanische Unternehmen Pfizer ebenfalls als Migrant. Er kommt aus Griechenland, einem Land mit einer sehr schlechten, oft konfliktgeladenen Beziehung zur Türkei, wovon sich Bourla und Åahin aber nicht beeindrucken lassen.
In diesem Jahr wurden wir unschön daran erinnert, dass Viren keine Grenzen kennen. Glücklicherweise gilt das Gleiche für Tatendrang und Erfindergeist.
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Offenlegung: Marlon Bonazzi besitzt Aktien von Tesla. Suzanne Frey arbeitet als Führungskraft bei Alphabet und sitzt im Board of Directors von The Motley Fool. Teresa Kersten arbeitet für LinkedIn und sitzt im Board of Directors von The Motley Fool. LinkedIn gehört zu Microsoft. The Motley Fool besitzt und empfiehlt Aktien von Alphabet (A- und C-Aktien), Microsoft, NVIDIA, PayPal Holdings und Tesla. The Motley Fool empfiehlt die folgenden Optionen: Long Januar 2021 $85 Calls auf Microsoft, Short Januar 2021 $115 Calls auf Microsoft und Long Januar 2022 $75 Calls auf PayPal Holdings.