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Ist das die bessere Amazon-Aktie?

E-Commerce und mobile Banking
Foto: The Motley Fool

Es ist November und ein europäisches Land nach dem anderen verkündet wieder Maßnahmen im Kampf gegen die Ausbreitung des Coronavirus. Viele Shops sehen sich gezwungen, aufgrund von Ausgangsbeschränkungen oder behördlichen Auflagen zu schließen. Vor allem die Entwicklung in Österreich verdeutlicht, welche Beschränkungen auch in anderen Ländern kommen könnten.

Doch Weihnachten steht vor der Tür. Eine Zeit, in der der Konsum steigt und Menschen auf der Suche nach Geschenken für ihre Liebsten sind. Doch es gibt Unternehmen, denen diese Entwicklungen in die Hände spielen, wie zum Beispiel Amazon (WKN: 906866). Wenngleich Amazon am amerikanischen Markt beinahe eine Monopolstellung innehat, ist der europäische Raum umkämpfter. Daher sollte man sich nicht wundern, wenn der chinesische IT-Konzern Alibaba (WKN: A117ME) seine Fühler zunehmend nach Europa ausstreckt. Ob des hohen Bewertungsniveaus der Amazon-Aktie stellt sich für mich sogar die Frage, ob Alibaba die aussichtsreichere E-Commerce-Aktie ist.

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Bewertung

Denn das KGV (Kurs-Gewinn-Verhältnis) von Amazon ist derzeit auf einem rekordverdächtigen Stand und liegt für das Geschäftsjahr 2020 bei 89,33 (Stand: 13.11.2020, maßgeblich für alle Kennzahlen). Dagegen wirkt das KGV von Alibaba sehr günstig, denn dieses beträgt lediglich 24,23.

Doch das KGV ist eine sehr statische Kennzahl, denn dabei wird nur der erwartete Gewinn des Geschäftsjahres in Relation gesetzt zur derzeitigen Marktkapitalisierung. Das erwartete Wachstum der nächsten Jahre bleibt somit völlig außer Betracht. Daher werde ich in einem nächsten Schritt die Entwicklung der Umsätze und des operativen Ergebnisses der letzten fünf Jahre vergleichen.

Bei der Entwicklung der Umsätze erkennt man gut, dass das Momentum klar aufseiten von Alibaba liegt. Denn das chinesische IT-Unternehmen konnte in den vergangenen fünf Jahren die Umsätze pro Jahr um durchschnittlich 42,40 % steigern. Dagegen wirkt das jährliche Umsatzwachstum von Amazon von 25,81 % gering.

Gänzlich unterschiedlich ist jedoch die Entwicklung der operativen Ergebnisse. So konnte Alibaba das Ergebnis pro Jahr um „nur“ 28,15 % steigern. Die Profitabilität von Amazon in den letzten Jahren ist hingegen beeindruckend. So konnte das Unternehmen das Ergebnis pro Jahr um durchschnittlich 141,23 % steigern.

Wenngleich Kennzahlen wie diese oftmals trügerisch sind, weil die Start- und Endpunkte durch Sondereffekte beeinflusst sein könnten, erkennt man, weshalb die Bewertung von Amazon derzeit höher ist als jene von Alibaba. Denn die beiden Unternehmen befinden sich in gänzlich unterschiedlichen Lebensphasen.

Ist Alibaba eher das Amazon von morgen?

Denn die Phase, in der Amazon ohne Rücksicht auf die operative Marge die Umsätze steigert, neigen sich dem Ende zu. Mehr und mehr achten Investoren auf die Entwicklung des Gewinnes und der operativen Marge. Der Grund für diese mögliche Strategieänderung ist durchaus verständlich, denn je höher die Umsatzbasis ist, desto schwieriger werden prozentuale Steigerungen. In der Mathematik wird dies als Gesetz der großen Zahlen beschrieben.

Bei einer Umsatzbasis von 280,52 Mrd. USD im Geschäftsjahr 2019 sorgen Margenverbesserungen im Promille-Bereich dafür, dass sich die Gewinne von Amazon exponentiell steigern. Genau diese Entwicklung rechtfertigt auch die derzeitige Bewertung in den Köpfen der Aktionäre. Denn bei einem Gewinnwachstum von 100 % p. a. würde sich das KGV jedes Jahr halbieren.

Eines sollte klar sein: Wo Amazon bereits steht, muss Alibaba erst noch hinkommen. Das bedeutet jedoch einen klaren Fokus auf die weitere Steigerung der Umsätze und vermutlich eine Vernachlässigung der operativen Marge. Dies ist zweifelsohne mit einer erhöhten Unsicherheit verknüpft. Amazon hat diese Phase bereits hinter sich. Und die Aktionäre haben in diesem Fall lieber die Taube in der Hand als den Spatz auf dem Dach.

Daher kann man zum derzeitigen Zeitpunkt die beiden Unternehmen nur schwer vergleichen. Denn ich würde Alibaba nicht als das bessere Amazon beschreiben, sondern eher als das potenzielle Amazon von morgen. Denn sollten die Umsätze von Alibaba weiterhin stark wachsen, kann man sich auch in Zukunft auf die Verbesserung der operativen Marge konzentrieren. Dies könnte in weiterer Folge auch zu einem deutlich höheren Bewertungsniveau führen.

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Michael besitzt Aktien von Amazon und Alibaba. John Mackey, CEO von Amazon-Tochter Whole Foods Market, sitzt im Board of Directors von The Motley Fool. The Motley Fool besitzt und empfiehlt Aktien von Alibaba Group Holding Ltd. und Amazon und empfiehlt die folgenden Optionen: Short January 2022 $1940 Call auf Amazon und Long January 2022 $1920 Call auf Amazon.



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