Mit Wirkung zum 29. Dezember 2022 hat The Motley Fool seine Geschäftsanteile an Fool.de an Aktienwelt360 verkauft. Ab diesem Zeitpunkt trägt Aktienwelt360 die alleinige Verantwortung und Kontrolle für alle neuen Inhalte auf Aktienwelt360.de.

Bringt China die Alibaba-Aktie jetzt zu Fall?

Alibaba
Foto: Alibaba

Es sollte der größte Börsengang der Geschichte werden. So plante der chinesische Megakonzern Alibaba (WKN: A117ME) für Anfang November 2020 in Shanghai und Hongkong mit seiner Finanztochter Ant Group einen IPO, durch den etwa 34,5 Mrd. US-Dollar eingenommen werden sollten.

Kritik wird zum Fallstrick

Doch ganz überraschend, quasi über Nacht, wurde er am 3. November 2020 abgesagt. Die Gründe dafür sind sehr wahrscheinlich nicht im Unternehmen selbst zu finden, sondern extern. So ist China eine kommunistische Diktatur, die für Kritiker nicht viel übrighat. Davor sind selbst einheimische Großkonzerne und deren Gründer nicht gefeit.

🙌 Was ist dir unsere Arbeit wert?

Wir bei Aktienwelt360 denken, dass gutes Investieren mit guten Informationen beginnt. Das treibt uns an, täglich neue kostenlose Artikel für dich zu veröffentlichen, die tiefer gehen als die Berichte der anderen Aktienportale dort draußen.

Leider hat gute Recherche ihren Preis. Aber wir sträuben uns dagegen, deshalb aus Aktienwelt360 eine Halde für unseriöse Onlinewerbung zu machen. Um weiter unabhängig bleiben zu können, wenden wir uns heute an dich: Sag uns, was dir unsere Artikel wert sind! Über den folgenden Link kannst du kinderleicht einen Beitrag leisten, der uns hilft, dich weiter mit hochwertigen Inhalten zu versorgen.

TRINKGELD GEBEN

Jack Ma (Alibabas Gründer) war mutig und äußerte sich auf einer Finanzkonferenz, bei der auch ranghohe Politiker zugegen waren, negativ über die chinesische Finanzaufsicht. Sie würde „Innovationen abwürgen“, so sein Vorwurf. Zudem verglich er chinesische Banken mit „Pfandleihhäusern“. Selbst wenn die Aussagen den Tatsachen entsprechen, werden sie in China nicht toleriert.

So folgten im Anschluss sogenannte „regulatorische Interviews“, die vom Staat angeordnet wurden. Alibaba könnte darüber hinaus zum Verhängnis werden, dass die Regierung den Abbau von monopolartigen Marktstellungen plant. Alibaba ist derzeit Chinas größte Onlinehandelsplattform.

Sammelklagen könnten folgen

Für Alibaba entstehen in Folge der Absage des Börsengangs viele weitere Probleme. So fühlen sich jetzt bestimmte ausländische Investoren betrogen. Speziell in den USA verdienen Anwaltskanzleien sehr viel Geld mit Sammelklagen, die nun Prozesse gegen Alibaba anstreben. Aber auch in Hongkong sind Sammelklagen in der Vorbereitung.

Ob sie Erfolg haben werden, ist noch offen, denn bisher ist für die Anleger kein großer Schaden entstanden. Die Alibaba-Aktie hat lediglich etwas korrigiert und ist nicht in sich zusammengebrochen.

Konkret wird dem Konzern Wertpapierbetrug vorgeworfen. So soll die Ant Group einzelne Voraussetzungen für einen Börsengang in Shanghai und Hongkong nicht erfüllt haben, was schwer glaubhaft ist. Zudem wird dem Unternehmen vorgeworfen, die regulatorischen Änderungen in Hongkong, die auf Ant Group starke Auswirkungen haben, nicht ausreichend gewürdigt haben. Daraus folgern die Anwälte, dass somit auch Alibabas Wachstumsaussichten übertrieben positiv dargestellt wurden.

Die chinesische Finanzaufsicht führt ähnliche offizielle Argumente an. Doch sie wirken angesichts von Alibabas finanziellen Möglichkeiten, des tatsächlichen starken Wachstums und eigenen rechtlichen Know-hows nicht sehr überzeugend.

In den USA haben die Anleger jetzt bis zum 12. Januar 2021 Zeit, um bei den entsprechenden Anwälten Klage einzureichen. Alibaba besitzt derzeit etwa ein Drittel der Ant Group, die unter anderem die in China sehr bekannte und häufig genutzte Zahlungsplattform Alipay betreibt.

Ausgang offen

Derartige Anschuldigungen und Klagen können schnell zu einem sich selbst verstärkenden Kreislauf führen und so die Alibaba-Aktie weiter drücken, was wiederum noch mehr Klagen nach sich ziehen würde. Die operative Unternehmensentwicklung steht dabei im Hintergrund. So ist Alibaba unter Ausklammerung der Umstände weiterhin ein unterbewerteter Wachstumswert.

Allein im zweiten Geschäftsquartal 2020/2021 wurde der Umsatz um 30 % gesteigert, wobei alle Bereiche meist zweistellig zulegten. Das bereinigte operative Ergebnis verbesserte sich um 28 %. Dass es in absoluten Zahlen um 33 % sank, lag lediglich an dem geplanten Ant-Group-Börsengang.

Für die weitere Aktien-Entwicklung wird es auf Jack Mas Verhalten ankommen. Wenn er alle Forderungen erfüllt, könnte er die Machthaber vielleicht noch einmal umstimmen. Wenn nicht, könnten Alibaba und Jack Ma noch mehr Unannehmlichkeiten drohen.

Der Bärenmarkt-Überlebensguide: Wie du mit einer Marktkorrektur umgehst!

Ein erneutes Aufflammen von Corona in China, Krieg innerhalb Europas und eine schwächelnde Industrie in Deutschland in Zeiten hoher Inflation und steigender Zinsen. Das sind ziemlich viele Risiken, die deinem Depot nicht guttun.

Hier sind vier Schritte, die man unserer Meinung nach immer vor Augen haben sollte, wenn der Aktienmarkt einen Rücksetzer erlebt.

Klick hier, um diesen Bericht jetzt gratis herunterzuladen.

Christof Welzel besitzt keine der erwähnten Aktien. The Motley Fool besitzt und empfiehlt Aktien von Alibaba Group Holding Ltd..



Das könnte dich auch interessieren ...