4 Impfstoff-News von der Biontech-Aktie, Moderna-Aktie, Medicago und Sputnik V
Mit Biontech (WKN: A2PSR2) hat der erste Hersteller sein Ziel, einen sicheren und effektiven Impfstoff zu entwickeln, bereits erreicht. Nach ersten Ergebnissen aus der entscheidenden Phase-III-Studie konnte eine 90-prozentige Wirksamkeit festgestellt werden.
Wenn die Bevölkerung den Impfstoff annimmt, könnten somit 2021 die Fallzahlen mit schwerem Verlauf oder Todesfolge nach einer Coronavirus-Infektion drastisch sinken.
1) EU sichert sich Biontechs Impfstoff
Zwar müssen die Daten noch weiter ausgewertet werden, aber derzeit sieht alles nach einem großen Erfolg für Biontech aus. Die EU hatte bereits im Vorfeld mit Biontech einen Kaufvertrag geschlossen. Derzeit darf sie 300 Mio. Dosen abnehmen, was bei einer Bevölkerung von 446 Mio. Menschen und einer notwendigen zweimaligen Impfung nicht ausreichen würde.
Deshalb wurden mit AstraZeneca (WKN: 886455), Johnson & Johnson (WKN: 853260) und Sanofi (WKN: 920657) zusätzliche Verträge geschlossen, sodass nach einer Zulassung im nächsten Jahr insgesamt etwa 1 Mrd. Impfdosen zur Verfügung stehen könnten.
Deutschland würde entsprechend dem Bevölkerungsanteil 57 Mio. Dosen von Biontechs Impfstoff erhalten. Das Unternehmen wird allerdings im nächsten Jahr zusammen mit seinem Partner Pfizer (WKN: 852009) weitere 1,3 Mrd. Einheiten produzieren, die von der EU zum Teil nachgekauft werden könnten.
Die Schweiz gab heute bekannt (11.11.2020), ebenfalls mit Biontech einen Kaufvertrag über 3 Mio. Dosen abgeschlossen zu haben.
2) Moderna könnte Biontech bald folgen
Moderna (WKN: A2N9D9) entwickelt ebenfalls einen mRNA-Impfstoff. Das Unternehmen gab bekannt, noch im November 2020 die Ergebnisse aus seiner Massenstudie zu veröffentlichen. Hier ist relativ sicher ebenfalls mit einem Entwicklungserfolg zu rechnen. Die Aktie ist in den vergangenen zwölf Monaten bereits über 339 % (11.11.2020) gestiegen.
3) Medicago mit hoffnungsvollen Studienergebnissen
2021 werden stetig mehr COVID-19-Impfstoffe auf den Markt kommen. Manche Entwicklungsprogramme, wie von der kanadischen Firma Medicago, haben erst die klinische Entwicklungsphase 1 abgeschlossen.
In dieser konnte das Unternehmen nach einer zweimaligen Impfung bei allen Teilnehmern eine signifikante Antikörperbildung beobachten, die höher ausfiel, als sie von der Krankheit genesene Menschen aufweisen.
An der Studie nahmen 180 Menschen im Alter zwischen 18 und 55 Jahren teil. Sie wurden entweder mit 3,75, 7,5 oder 15 Mikrogramm geimpft, wobei kein Wirkungsunterschied in Abhängigkeit von der Dosierung festgestellt werden konnte. Zudem wurden außer milden Effekten keine schwerwiegenden Nebenwirkungen festgestellt.
An der Entwicklungsphase 2 sollen 600 Menschen im Alter zwischen 18 und 64 Jahren teilnehmen, bevor 2021 eine Zulassungsstudie mit bis zu 30.000 Teilnehmern beginnen wird.
4) Sputnik V mit hoher Wirksamkeit
Russland hat in seinem staatlichen Gamaleja-Institut (Moskau) einen eigenen Impfstoff namens „Sputnik V“ entwickelt. Im September 2020 begann eine Studie mit 16.000 Teilnehmern, zu der nun erste Ergebnisse veröffentlicht wurden.
So ergab sich nach einer zweimaligen Impfung im Abstand von 21 Tagen und bei einer folgenden COVID-19-Infektion bei 20 Teilnehmern eine 92-prozentige Wirksamkeit. Experten kritisieren jedoch, dass bei einer so geringen Infektionszahl noch kein hinreichend genaues Ergebnis veröffentlicht werden kann.
Aktuell wird der Impfstoff an 40.000 Teilnehmern abschließend getestet. Russland entwickelt zudem einen zweiten und dritten Impfstoff. Das Vertrauen in der russischen Bevölkerung ist allerdings nicht sehr groß, sodass sich Umfragen zufolge nur 36 % der Menschen mit „Sputnik V“ impfen lassen möchten.
Bereits im August 2020 wurde der Impfstoff in Russland zugelassen, um Menschen, die dem Virus berufsbedingt stärker ausgesetzt sind, zu immunisieren.
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