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Ist Bayer ein Sanierungsfall?

Bayer - Glyphosat
Foto: Bayer AG

Bayer (WKN: BAY001) hatte große Pläne mit dem Zukauf des US-Konzerns Monsanto. Das Agrargeschäft in den USA sollte auf einen Schlag massiv gestärkt werden und die Gewinne sprudeln lassen. Von Anfang an waren die Aktionäre aber skeptisch, ob die rosigen Prognosen des Managements den hohen Kaufpreis rechtfertigen. Inzwischen sieht es immer mehr danach aus, dass sich Bayer mit der Übernahme zum Sanierungsfall entwickelt hat, der vor tiefgreifenden Veränderungen steht. Die Aktionäre hatten also recht!

Hohe Verschuldung belastet die Bayer-Bilanz

Auf der Bilanz lastet ein riesiger Haufen Schulden, der im Zuge der Übernahme angehäuft wurde. Mehr als 60 Mrd. Euro hat Bayer damals für Monsanto hingelegt. Die Erwartungen an Umsatz und Gewinn wurden bisher aber nicht ansatzweise erfüllt. Ganz im Gegenteil haben die gerichtlichen Niederlagen sogar noch weitere hohe Kosten verursacht. Inzwischen wurde sogar ein Teil des Kaufpreises abgeschrieben.

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Anstatt die Gewinne in neue Höhen steigen zu lassen, winken immer mehr Verluste. Im gerade abgelaufenen Quartal beispielsweise musste Bayer einen Verlust von 2,7 Mrd. Euro verkraften. Im bisherigen Jahresverlauf kamen sogar schon 10,8 Mrd. Euro an Verlusten zusammen! Je Aktie ergibt das einen Verlust von 11 Euro.

Schuldenabbau durch Anteilsverkäufe

Als Aktionär hat man für die 66 Mrd. Dollar Kaufpreis also bisher keine sichtbare Gegenleistung bekommen. Um den gewaltigen Schuldenberg abzutragen, werden inzwischen sogar profitable Unternehmensteile verscherbelt. Aktuell liegt die Nettoverschuldung trotzdem noch bei 28 Mrd. Euro. Der Verkauf von Unternehmensteilen macht die Aufgabe sogar noch schwieriger, da die Ertragskraft sinkt. In Zukunft steht also weniger Geld zur Verfügung, mit dem die Schulden beglichen werden können.

Das macht sich bereits im Ausblick für dieses und die kommenden Jahre bemerkbar. Für das laufende Jahr erwartet Bayer aktuell einen stagnierenden Umsatz. Der Gewinn je Aktie soll, ohne Berücksichtigung von Sondereinflüssen, zwischen 6,70 und 6,90 Euro liegen. Das ist ein leichter Anstieg gegenüber dem Vorjahreswert von 6,38 Euro. Allerdings wurden auch jede Menge unbequeme Kosten herausgerechnet. Ohne diese Sonderfaktoren wird ein riesiger Verlust anfallen. Denn die 10,8 Mrd. Euro, die Bayer bisher in diesem Jahr verloren hat, werden in einem einzigen Quartal nicht mehr ausgeglichen werden können. Das wirft die Frage auf, wie die Entwicklung in den kommenden Jahren aussehen wird.

Keine Besserung in Sicht

Für das kommende Jahr gibt es schon eine Indikation. Der Umsatz soll demnach stabil bleiben, der bereinigte Gewinn soll aber weiter fallen. Das ist eine besonders schlechte Nachricht, die für die Anleger weitreichende Konsequenzen haben wird. Einerseits steigt die Wahrscheinlichkeit, dass aufgrund der geringer als erwarteten Ertragsstärke weitere hohe Abschreibungen folgen werden. Damit würde das Ergebnis auch in den kommenden Jahren weiter stark belastet werden und das Eigenkapital sinken. Andererseits wird der Aktienkurs durch die sinkende Profitabilität weiter unter Druck geraten.

Insgesamt scheint es derzeit so, als wäre Bayer innerhalb weniger Jahre vom Vorzeigekonzern zum Sanierungsfall geworden. Das drückt sich auch im Aktienkurs aus, der in den vergangenen fünf Jahren inzwischen um mehr als 60 % gefallen ist. Vor fünf Jahren kostete eine Bayer-Aktie noch mehr als 120 Euro. Inzwischen ist ein Anteilsschein für 43,90 Euro zu haben (Stand: 04.11.2020). Wenn es weiter am laufenden Band schlechte Nachrichten und schlechte Zahlen hagelt, wird der Aktienkurs weiter unter Druck geraten.

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Dennis Zeipert besitzt keine der erwähnten Aktien. The Motley Fool besitzt keine der erwähnten Aktien.



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