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Crash der SAP-Aktie aufgrund eines hausgemachten Problems?

SAP Data Center SAP-Aktie
Foto: SAP AG

SAP (WKN: 716460)-Aktien haben seit dem Hoch im August 2020 mittlerweile fast 35 % an Wert verloren und weil sie am stärksten im DAX gewichtet sind, verlor der Leitindex ebenfalls deutlich (28.10.2020).

Vielleicht sollte das Index-Komitee seine DAX-Kriterien noch einmal überarbeiten und bei der Zusammensetzung nicht nur auf die Marktkapitalisierung setzen. Am Ende sind die Auswahl und Gewichtung mit dafür verantwortlich, dass der DAX in Krisensituationen immer wieder stark einbricht.

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Doch zurück zur SAP-Aktie. Es ist immer wieder erstaunlich, wie übermäßig Unternehmen gelobt werden, wenn die dazugehörige Aktie steigt. Beginnt sie hingegen zu fallen, hat das Management alles falsch gemacht. Aber wem nützt diese Art der Einschätzung, wenn man sich nur an der Kursentwicklung ausrichtet? Wer hingegen seine Bedenken bereits äußert, während eine Aktie immer weiter steigt, teilt wertvolles Wissen.

Marc Benioff sieht individuelles SAP-Problem

Eine Person, die SAP nach dem Kurssturz kritisiert, ist Salesforce (WKN: A0B87V)-CEO Marc Benioff. Dabei ist die Aktie seines Unternehmens, wie die SAP-Aktie vor der Korrektur, schon überbewertet. Sobald Salesforce die Prognosen verfehlt, könnte sie ebenfalls stärker einbrechen.

Marc Benioff sieht in dem Einbruch der SAP-Aktie ein hausgemachtes Problem. So habe SAP „die Möglichkeiten der Cloud nicht gut für sich genutzt“. Er sieht kein Branchenproblem und schon gar keines für sein eigenes Unternehmen. „Ich glaube, die Probleme von SAP treffen einzig auf sie zu.“

Vorstandswechsel in der Kritik

Mit einem Punkt könnte er allerdings richtig liegen. Er betrifft die Nachfolge-Regelung des ehemaligen Vorstandsvorsitzenden Bill McDermott, wobei sich SAP für eine Doppelspitze entschieden hatte. So vertritt Marc Benioff die Meinung: „SAP, da kann man sehen, dass sie sehr bedeutende Probleme mit dem Wechsel an der Vorstandsspitze haben, den sie durchmachen.“

Eine Doppelspitze funktioniert meist nie, weil die Vorstände dann über den Kurs streiten und keine klaren Entscheidungen getroffen werden können. SAP hatte mit Jennifer Morgan und Christian Klein dennoch den Versuch gewagt und zog nach einem halben Jahr die Konsequenzen. Seitdem trägt Christian Klein die alleinige Verantwortung.

Kurzfristiger Schmerz für den langfristigen Erfolg

Er genießt das Vertrauen von Hasso Plattner und konnte so die unangenehme Entscheidung treffen, SAP noch schneller auf Cloud-Software-Angebote umzustellen. Zwar wird diese Maßnahme kurzfristig die Gewinnmarge belasten, sollte dafür allerdings bis 2025 zu besseren Ergebnissen führen. Es ist also davon auszugehen, dass SAP innerhalb von fünf Jahren wieder neue Rekordgewinne erzielen wird, was am Ende den Aktionären zugutekommt.

Wer hingegen sein Unternehmen immer nur auf den kurzfristigen Erfolg hin ausrichtet und keine unangenehmen Entscheidungen trifft, wird langfristig scheitern. SAP kann zudem positiv angerechnet werden, dass die eigentlichen Unternehmenslenker relativ schnell reagiert haben, als sie feststellten, dass die Doppelspitze nicht funktioniert.

Negativ wäre es dagegen gewesen, sich diesen Fehler nicht einzugestehen. Hasso Plattner und Dietmar Hopp werden auch zukünftig eingreifen, sollte sich SAP nicht wie gewünscht entwickeln. Sie sind weiterhin der größte Vermögenswert des Konzerns.

Management steigt langsam ein

Bei 92 Euro ist die SAP-Aktie jetzt schon leicht unterbewertet. Hasso Plattner hat bereits um die 101 Euro 248,5 Mio. Euro investiert. Und auch der CTO Dr. Jürgen Müller hat zu 96,87 Euro für 19.374 Euro Aktien gekauft. Vielleicht sind die Einstiege noch etwas früh, zeigen aber, das mit einem dauerhaften SAP-Untergang sehr wahrscheinlich nicht zu rechnen ist.

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Christof Welzel besitzt keine der erwähnten Aktien. The Motley Fool besitzt und empfiehlt Aktien von Salesforce.com.



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