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Mit diesen deutschen Aktien clever ins digitale Jahrzehnt!

Foto: Getty Images

Betrachtet man den DAX, so fällt die Auswahl von Aktien, die in einer digitalen Welt zukunftsfähig sind, eher mau aus. Bis auf den Software-Giganten SAP und den Online-Lieferdienst Delivery Hero gibt es kaum Unternehmen, die als Gewinner der Digitalisierung gelten. In den weiteren deutschen Indizes gibt es jedoch Unternehmen mit einem digitalen Geschäftsmodell, die somit von der fortschreitenden Digitalisierung profitieren dürften.

Zalando

Zalando (WKN: ZAL111) ist wohl landesweit bekannt. Das Berliner Unternehmen ist der Marktführer für den Online-Versandhandel von Frauen-, Kinder- und Männerbekleidung in ganz Europa. Das 2008 gegründete Unternehmen beschäftigt knapp 14.000 Mitarbeiter und verdient Geld durch den günstigeren Einkauf und teureren Verkauf der Ware.

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Besonderes Umsatzwachstum schaffte das Unternehmen durch den damals revolutionären, kostenlosen Rückversand und den Anschluss vieler bekannter Marken in den letzten Jahren. In die Gewinnzone schaffte es das Unternehmen dann unter anderem durch den Vertrieb verschiedener Eigenmarken. Der MDAX-Konzern erzielte 2019 etwas weniger als die Hälfte des Umsatzes in der DACH-Region, der Rest des Umsatzes wird im weiteren europäischen Ausland erzielt.

Zalando profitiert enorm von seiner langjährigen Konstanz in der Unternehmensführung und von Ankeraktionären, die seit langer Zeit Anteilseigner sind. Die beiden Gründer David Schneider und Robert Gentz sind immer noch als Co-CEOs des Unternehmens tätig, die schwedische Beteiligungsgesellschaft Kinnevik ist mit 20 % seit Jahren größter Anteilseigner und mit Anders Povlsen sitzt ein Ankeraktionär (10 %) als stellvertretender Vorsitzender im Aufsichtsrat. Diese langfristige Zusammensetzung gibt dem Unternehmen die Möglichkeit einer nachhaltigen Wachstumsstrategie.

Fundamental ist das Unternehmen weiter auf einem beeindruckenden Wachstumskurs. Das annualisierte Umsatzwachstum über die letzten drei Jahre lag bei über 21 % und soll bis 2022 in einem ähnlichen Bereich liegen. Die Liquiditätskennzahlen sind auf einem soliden Niveau und die Verschuldung des Unternehmens ist gering. Zalando ist dabei relativ anspruchsvoll bewertet, jedoch noch nicht auf einem extrem hohen Niveau (KUV: 3, KBV: 12). Lediglich das KGV von knapp 200 (Datum: 20.10.2020, alle Kurse) ist sehr hoch. Dies liegt jedoch vor allem an der mangelnden Profitabilität des Unternehmens, bei einer Umsatzrendite von nur 1,5 % und einer Eigenkapitalrendite von lediglich 6,5 % bleibt kaum Gewinn übrig.

Zusammenfassend lässt sich sagen, dass Zalando ein spannendes Unternehmen ist – und seit Langem mal wieder ein deutscher Marktführer in einem digitalen Bereich. Nachdem sich die Aktie seit dem „Corona-Tief“ fast verdreifacht hat, sollten Anleger einen Kursrücksetzer für den Einstieg nutzen.

Scout24

Ein weiterer Online-Marktplatz, den viele Privatanleger kennen könnten, ist Scout24 (WKN: A12DM8). Selbst wenn der Unternehmensname nicht allzu bekannt ist, sind es die vielen Plattformen des Unternehmens. Der MDAX-Konzern verdient dabei Geld durch Provisionen bei der Vermittlung eines Geschäfts.

Frühere Portale des Unternehmens waren beispielsweise „FriendScout24“, „AutoScout24“ oder das Vergleichsportal „Finanzcheck.de“. Die beiden letztgenannten wurden im Jahr 2019 für knapp drei Milliarden Euro an den US-amerikanischen Investor Hellman & Friedman verkauft, sodass momentan lediglich der Marktplatz „ImmobilienScout24“ betrieben wird. Das Unternehmen macht dabei fast seinen gesamten Umsatz in Deutschland.

Die fundamentale Bewertung erscheint in diesem Jahr besonders schwierig, aufgrund des hohen Geldflusses durch die vorab beschriebene Übernahme bisheriger Marktplätze. So liegt momentan keine Verschuldung vor, ein KUV, das weit über KBV liegt, und eine Umsatzrendite von mehr als 650 %. Es versteht sich von selbst, dass diese Zahlen kaum belastbar sind. Leider lässt sich das Wachstum des Immobilienportals nicht aus den Ergebnissen extrahieren, sodass kaum eine fundamentale Bewertung vorgenommen werden kann.

Anleger sollten die Investition des Erlöses aus dem Verkauf der drei Marktplätze in 2019, in neue Akquisitionen und Projekte abwarten. Als größte Immobilienplattform Deutschlands und als digitaler Marktplatz gehört Scout24 definitiv auf die Watchlist, aufgrund der unklaren Bewertung empfinde ich es jedoch nicht als zwingenden Kauf.

Secunet Security Networks

Als drittes Unternehmen steht der Cyber-Security-Anbieter Secunet Security Networks (WKN: 727650) auf dem Zettel. Das Unternehmen, das im SDAX notiert, bietet IT-Sicherheitslösungen an sowohl für Privatkunden als auch für Geschäftskunden. Zu den verschiedenen IT-Lösungen gehören beispielsweise Biometrie bei Zugangssystemen, aber auch Cloud-Security-Lösungen oder Kryptografie. Das Unternehmen machte 2019 mehr als 90 % des Umsatzes in Deutschland und insgesamt knapp 75 % des Umsatzes mit Geschäften mit öffentlichen Einrichtungen.

Spannend ist jedoch vor allem der geschäftliche Bereich. 2019 machte er bereits 25 % des Gesamtumsatzes aus und der Umsatz stieg von 2018 bis 2019 um mehr als 250 % (!). Das Unternehmen investiert weiter in Bereiche wie Netzwerk- und Informationssicherheit oder Public Key Infrastructure, und spezialisiert sich daher vor allem auf Unternehmenskunden und weiterhin Kunden aus dem Bereich öffentlicher Behörden. So besitzt Secunet bereits seit 2004 eine IT-Sicherheitspartnerschaft mit der deutschen Bundesregierung und könnte jetzt dadurch, dass Cyber Security ein immer größeres Thema wird, von seiner Marktstellung profitieren.

Problematisch ist jedoch die Aktionärsstruktur. Das Unternehmen ist noch zu ca. 80 % in fester Hand der Familie Mitschke-Collande. Durch den geringen Free Float ist das Unternehmen sehr abhängig von den Interessen der Familie und dadurch relativ uninteressant für große Investoren – das steht einem weiteren Interesse an der Aktie im Weg.

Die fundamentalen Zahlen des Unternehmens sind jedoch sehr gut. Das annualisierte Umsatzwachstum der letzten drei Jahre lag bei über 25 %, das Gewinnwachstum über die letzten drei Jahre sogar bei knapp 35 %. Die Liquidität des Unternehmens ist gut und die Verschuldung gering. Die Bewertung des SDAX-Konzerns ist jedoch relativ hoch (KUV von 8, KBV von 22 und ein KGV von knapp 78). Für ein Wachstumsunternehmen ist die Profitabilität jedoch bereits beeindruckend. Eine Umsatzmarge von knapp 11 % und eine Eigenkapitalrentabilität von über 30 % sind für ein Wachstumsunternehmen sehr ordentlich.

Anleger könnten einen leichten Rücksetzer für eine Anfangsposition nutzen, nachdem sich die Aktie seit dem „Corona-Tief“ fast verdreifacht hat.

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Christoph Püllen besitzt keine der erwähnten Aktien. The Motley Fool besitzt und empfiehlt Aktien von Zalando.



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