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Jetzt 5000 Euro in Aktien investieren: Wie viel Rendite kannst du erwarten?

Welche Aktien sollte man jetzt kaufen?
Foto: Getty Images

In der Vergangenheit konnte man mit Investments in Aktien rund 7 bis 10 % Rendite im Jahr einfahren – abhängig davon, in welchem Land du dein Geld investiert hast und ob du Dividenden ausgegeben oder wieder angelegt hast. Egal, ob wir uns aber nun am unteren oder am oberen Ende dieser Spanne bewegen: Die Renditen von Aktien waren großartig – nicht zuletzt aufgrund dieser tollen Performance sind wir Fools große Fans von Aktien großartiger Unternehmen.

Vergangene Entwicklungen bedeuten aber natürlich absolut nichts für die Zukunft. Das gilt auch und insbesondere am Aktienmarkt. Und so können wir diese Aktienrenditen von 7 bis 10 % nicht einfach als gegeben annehmen.

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Was spricht für niedrige Aktienrenditen?

Die langfristigen Treiber für die Kurse am Aktienmarkt sind das durchschnittliche Bewertungsniveau, gemessen am Kurs-Gewinn-Verhältnis (KGV), und die Unternehmensgewinne. Diese wiederum sind von einer Reihe von Faktoren abhängig. Dazu zählen die Inflation, das Wachstum der realen Wirtschaftsleistung und der Grad, zu dem die Konzerne an ebendiesem Wirtschaftswachstum partizipieren.

Schaut man sich die Entwicklung dieser einzelnen Faktoren an, wird deutlich, woher die Aktienrenditen der letzten Jahrzehnte stammen. Zum einen haben sich die KGVs – zugegebenermaßen ausgehend von einem historisch sehr niedrigen Niveau – in den letzten 50 Jahren vervielfacht. Zum anderen sind seit Ende der 1980er-Jahre die Gewinnmargen der Unternehmen stark gestiegen. Diese wurden von Konsumenten durch höhere Preise und von Arbeitnehmern durch niedrigere Löhne finanziert.

Im Gegenzug ist die Wertschöpfung der Unternehmen, die in den vorigen Jahrzehnten der wichtigste Treiber für die Aktienrenditen gewesen war, seit Ende der 80er nicht mehr von großer Bedeutung.

Das bärische Argument lautet nun ganz einfach, dass diese Bewegungen sich nicht für immer so fortsetzen können. Die logische Konsequenz: Die Aktienrenditen müssen fallen. Möglicherweise müssen wir uns sogar auf eine längere Periode stagnierender oder fallender Kurse vorbereiten, während Bewertungen und Margen der Unternehmen wieder auf normale Niveaus fallen.

Was spricht für hohe Aktienrenditen?

Doch bevor du all deine Aktien frustriert verkaufst, lass mich erklären, warum die Renditen von Aktien so bleiben könnten, wie wir sie kennen.

Schauen wir zunächst auf die immer weiter steigenden Margen. Dies könnte durch den Siegeszug digitaler, softwarebasierter Geschäftsmodelle bedingt sein. Es könnte sein, dass die Unternehmen weiter Raum für Margensteigerungen haben, ohne dass dies zulasten der Konsumenten geht. Nimm das Beispiel Musik-Streaming: Die Umstellung auf digitale Geschäftsmodelle kam hier auch den Verbrauchern zugute. Ein Spotify-Abo ist schließlich bedeutend günstiger als Unmengen an CDs.

Auch für strukturell steigende KGVs gibt es gute Gründe. Heute ist es für Menschen wie dich und mich so einfach wie noch nie, in Aktien zu investieren. Diese Demokratisierung des Zugangs zum Kapitalmarkt könnte dafür sorgen, dass es langfristig immer mehr Anleger gibt und somit auch die Nachfrage nach Aktien strukturell steigt. Und das wiederum ist gut für die Aktienrenditen!

Auch das billige und nahezu unbegrenzte Zentralbankgeld könnte eine Rolle spielen. Die Zentralbanken haben in den letzten Jahren gezeigt, dass sie gewillt sind, jeden noch so kleinen wirtschaftlichen Einbruch mit immer mehr Geld auszubügeln. Das Risiko von Investitionen in Aktien sinkt daher. Das macht Aktien für mehr Anleger interessant.

Interessanter wird der Aktienmarkt auch deshalb, weil es am Anleihemarkt nicht mehr viel zu holen gibt. Stattdessen fließt das Geld in Aktien und lässt die Kurse steigen. Das könnte theoretisch so lange weitergehen, bis sich die Gewinnrendite von Aktien (der Kehrwert des KGV) der Verzinsung von Anleihen stark angenähert hat.

Möglicherweise könnte die Gewinnrendite einiger Aktien sogar unter die Verzinsung einiger Staatsanleihen, wie etwa der USA, fallen. Denn wem traust du in zehn Jahren eher zu, eine Rechnung zu begleichen? Einem hochprofitablen Konzern mit einem zwölfstelligen Betrag auf der Bank wie Alphabet, oder der instabilen Regierung eines Landes mit hohen und rasant steigenden Schulden?

Foolishes Fazit

Ich persönlich mag die Argumente aus den letzten drei Absätzen nicht. Man würde nicht mehr in Aktien investieren, weil man sich aufgrund der erwarteten Cashflows der Unternehmen einen Profit erhofft. Man würde investieren, weil man weiß, dass die Aktien aufgrund ihrer Alternativlosigkeit und der Ausgabenfreude der Zentralbanken ohnehin steigen werden – losgelöst von Fundamentaldaten.

Möglicherweise werden auch alle hier benannten Faktoren gleichzeitig eine Rolle spielen. In diesem Fall müssten wir uns wohl auf sinkende Renditen von Aktien einstellen – vielleicht 3 oder 4 % im Jahr. Das ist in etwa das durchschnittliche Renditeniveau, auf das ich mich für die nächsten zehn Jahre einstelle.

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Hier sind vier Schritte, die man unserer Meinung nach immer vor Augen haben sollte, wenn der Aktienmarkt einen Rücksetzer erlebt.

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Christoph Gössel besitzt Aktien von Alphabet (C-Aktien). Suzanne Frey arbeitet als Führungskraft bei Alphabet und sitzt im Board of Directors von The Motley Fool. The Motley Fool besitzt und empfiehlt Aktien von Alphabet (A-Aktien), Alphabet (C-Aktien) und Spotify.



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