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3 „teure“ Aktien, die derzeit irre günstig zu haben sind

Einkaufenwagen Aktien im Sale günstig
Foto: Getty Images

Dieses Jahr war bislang höchst volatil. Wir haben miterlebt, wie der S&P 500 rasant abgerutscht ist und sich dann ebenso rasant wieder erholt hat – bis auf neue Höchststände. Das bedeutet: Der Versuch, den Markt zu timen, ist eigentlich sinnlos.

Aber dieses Jahr bietet so auch eine Chance für Value-Aktien. Historisch gesehen schneiden Value-Aktien in Zeiten des Wirtschaftswachstums besser ab als Wachstumswerte. Und es scheint, als würde sich die US-Wirtschaft dorthin bewegen.

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Das bedeutet jedoch nicht, dass Anleger eigentlich teure Aktien links liegen lassen sollten. Während viele teure Aktien auf absehbare Zeit auch teuer bleiben werden, ist ein Trio von fundamental teuren Aktien in Wirklichkeit historisch gesehen billig. Vorausgesetzt natürlich, dass man nicht ausschließlich das KGV als Maßstab nimmt.

Amazon

Der E-Commerce-Riese Amazon (WKN: 906866) gilt sicherlich nicht als günstig. Das Unternehmen reinvestiert seinen operativen Cashflow immer wieder in sein Geschäft. Infolgedessen hat Amazon nie die Rentabilität in den Vordergrund gestellt. Deshalb betrug sein KGV zum Jahresende in den letzten fünf Jahren durchschnittlich 216. Basierend auf den herkömmlichen Zahlen ist das sicherlich keine Value-Aktie.

Der Versuch, wachstumsstarke Unternehmen anhand ihres KGV zu bewerten, macht eigentlich keinen Sinn. Ein viel besseres Maß für den Wert von Amazon ist der operative Cashflow. Zwischen 2010 und 2019 schloss Amazon jedes Jahr mit dem 23- bis 37-Fachen des operativen Cashflows ab. Da jedoch für 2023 ein operativer Cashflow von 2.011 USD pro Aktie erwartet wird, wird Amazon derzeit zum 15- bis 16-Fachen des zukünftigen Cashflows bewertet. Das wäre historisch gesehen durchaus billig.

Amazons E-Commerce-Segment zieht Hunderte Millionen von Verbrauchern an. Immerhin hat Amazon weltweit mehr als 150 Millionen Prime-Mitglieder gewinnen können.

Aber zwischen 2019 und 2023 wird nicht der E-Commerce zu einer Verdreifachung des operativen Cashflows führen. Diese Ehre gebührt dem Cloud-Infrastruktursegment Amazon Web Services. Angesichts der Pandemie, die die Welt auf den Kopf stellt, benötigen mehr Unternehmen als je zuvor cloudbasierte Netzwerke. AWS liefert die Bausteine für diese überwiegend kleinen und mittleren Unternehmen. Da die Margen in der Cloud um ein Vielfaches höher sind als Handels- oder Werbemargen, wird AWS den operativen Cashflow von Amazon weiter befeuern.

Alexion Pharmaceuticals

Im Bereich Biotechnologie findet man öfter hoch bewertete Aktien. Die überwiegende Mehrheit der Biotech-Aktien verliert allerdings Geld. Anleger bewerten diese Unternehmen in der Regel auf der Grundlage des zukünftigen Spitzenumsatzpotenzials. Das ist keine präzise Formel. Sie kann vielmehr zu einigen sehr eigenartigen Bewertungen führen.

Der Entwickler von Arzneimitteln für seltene Krankheiten, Alexion Pharmaceuticals (WKN: 899527), hat ein KGV von 33. In den letzten fünf Jahren lag das Kurs-Gewinn-Verhältnis im Durchschnitt bei 107 und das Kurs-Cashflow-Multiple bei 31. Aber wie Amazon ist die Aktie sehr viel billiger, als sie aussieht.

Der Wall Street zufolge wird Alexion lediglich zum 8-Fachen des prognostizierten Gewinns pro Aktie für 2023 bewertet. Außerdem – was noch wichtiger ist – zum 9-Fachen des operativen Cashflows für 2022. Dies sprengt die „teuren“ Bewertungsmultiplikatoren von Alexion in der Vergangenheit und rückt dieses wachstumsstarke Unternehmen in den Value-Bereich.

Dank Fokus auf Krankheiten sowie auf Innovation steht Alexion nicht still. Wie bereits erwähnt, handelt es sich hier um einen Entwickler von Medikamenten für schnell verlaufende Krankheiten. Alexion geht ein hohes Risiko ein, indem es Indikationen mit sehr kleinen Patientenpools anvisiert. Doch die Belohnung ist im Erfolgsfall groß. In der Regel gibt es wenig bis gar keinen Wettbewerb in den Indikationen, auf die es abzielt. Die Versicherer haben deshalb selten die Möglichkeit, Alternativen zu wählen.

Der zweite Vorteil ist die Innovationskraft von Alexion, wie bei der Entwicklung von Ultomiris zu beobachten. Seit mehr als einem Jahrzehnt freut sich das Unternehmen über sein umsatzstärkstes Medikament Soliris. Das Patent von Soliris ist jedoch bald abgelaufen. So entwickelte Alexion Ultomiris als Behandlung der nächsten Generation, um Soliris zu ersetzen. Ultomiris muss nicht so oft wie Soliris verabreicht werden. Das bedeutet einen Vorteil sowohl für die Patienten als auch für den Cashflow von Alexion.

Facebook

Der Social-Media-Gigant Facebook (WKN: A1JWVX) ist als FAANG-Aktie eigentlich nicht günstig. Facebook rühmt sich mit einem KGV von 32, einem durchschnittlichen Fünf-Jahres-KGV von 42. Im herkömmlichen Sinne also keine Value-Aktie.

Die Wall Street blickt jedoch nach vorn, nicht zurück. Facebook reinvestiert, wie Amazon und Alexion, einen Großteil seines operativen Cashflows in Wachstumsmöglichkeiten und Produktentwicklung. Infolgedessen wird erwartet, dass der operative Cashflow von Facebook bis 2023 23,99 USD pro Aktie erreichen wird. Das wäre ein Vielfaches des 10,8-Fachen des operativen Cashflows bzw. weniger als die Hälfte des Fünfjahresdurchschnitts des operativen Cashflows des Unternehmens.

Facebook ist nach wie vor das klare Ziel für Werbetreibende in sozialen Medien. Facebook beendete das Juni-Quartal mit 2,7 Milliarden monatlich aktiven Nutzern sowie 3,14 Milliarden monatlich aktiven Nutzern mit Instagram und WhatsApp. Das ist für Werbekunden einzigartig. Dies verleiht Facebook eine unfassbare Macht bei der Bepreisung seiner Werbeplätze.

Noch erstaunlicher an dem Unternehmen ist, dass es seine Assets nicht einmal vollständig monetarisiert. Facebook erhält derzeit Werbeeinnahmen von der Hauptplattform und Instagram. Facebook Messenger oder WhatsApp hingegen wurden noch nicht monetarisiert. Facebook hat zudem die Möglichkeit, neue Einnahmequellen innerhalb seiner Plattformen zu schaffen. Etwa Facebook Pay oder vielleicht eine neue Art von Streaming-Diensten.

Facebook befindet sich noch immer am Wachsen. Nach nicht gängigen Bewertungszahlen ist die Aktie derzeit tatsächlich preiswert.

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The Motley Fool besitzt und empfiehlt Aktien von Amazon und Facebook. Sean Williams besitzt Aktien von Amazon, Facebook, Peloton Interactive und Spotify. Dieser Artikel erschien am 11.10.2020 auf Fool.com und wurde für unsere deutschen Leser übersetzt.



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