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Sollte man jetzt diese 3 gebeutelten Dow-Jones-Aktien kaufen?

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Foto: Getty Images

Es ist eine heikle Zeit für Anleger. Der heftige Abrutsch im September hat einige Schnäppchen gebracht, allerdings ist das Schlimmste vielleicht noch nicht überstanden. Denn nicht einmal die besten Blue-Chip-Aktien waren vor Ungemach gefeit.

Alles in allem sollte der Abrutsch nicht der einzige Grund sein, aus dem man sich für eine bestimmte Aktie interessiert – selbst wenn es sich um Dow-Aktien handelt. Denn viele hatten Probleme, die viel tiefgreifender sind als bloß Corona.

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Die größten Verlierer des Dow Jones

Die drei größten Verlierer des Dow im vergangenen Monat sind auch die größten Verlierer des Jahres: Boeing (WKN: 850471), Walgreens Boots Alliance (WKN: A12HJF) und Chevron (WKN: 852552). Sie sind im bisherigen Jahresverlauf um 53 %, 40 % und wiederum 40 % zurückgegangen, was zum Teil an den Einbrüchen von 14 %, 12 % bzw. 17 % im letzten Monat liegt.

Es wäre einfach, diese Rückgänge der Pandemie zuzuschreiben. Sie ist sicherlich Teil des Problems all dieser Unternehmen. Im Großen und Ganzen sind deren Aktien im Jahr 2020 jedoch tief in den roten Zahlen. Grund ist, dass jedes Unternehmen gegen eine Wand gelaufen ist.

Um das nachzuvollziehen, muss man jedoch bis zum Beginn des gegenwärtigen Wachstumszyklus zurückgehen. Im Jahr 2009 kam die USA aus der Finanzkrise. Diese wirtschaftliche Expansion war elf Jahre später immer noch im Gange, ebenso wie ein anhaltender Bullenmarkt.

Das war jedoch keine normale Wachstumsperiode – sie war unnatürlich verlängert worden. Die Referenzzinssätze wurden für den größten Teil des Jahrzehnts auf einem Tiefststand gehalten, und die bloße Andeutung, dass sie wieder auf ein normaleres Niveau angehoben werden könnten, stieß auf Proteste in Form von Korrekturen an den Aktienmärkten … und diese anhaltend niedrigen Zinssätze richteten langfristig mehr Schaden an als kurzfristig Gutes.

Expansionen sollen jedoch nicht so lange andauern, und unsere jüngste Expansion hat Walgreens, Chevron, Boeing und viele andere Unternehmen ihrer Art in Schwierigkeiten gebracht. Diese Korrekturen wirken wie eine Art Reset – und die Erwartungen der Investoren werden dann oft enttäuscht.

Einfacher ausgedrückt: Der Bärenmarkt war überfällig. Und einige Unternehmen sind dafür anfälliger als andere.

Eine Vielzahl von Faktoren

Doch bestimmte Arten von Unternehmen haben nicht nur deshalb Schwierigkeiten, weil die Wachstumsphase zu lange anhielt. Dieser Zyklus überschneidet sich auch mit großen gesellschaftlichen und technologischen Veränderungen.

Zum Beispiel Boeing: Die neuen 737 MAX-Jets sollten von der wachsenden Nachfrage nach Flugreisen profitieren, außerdem von der gestiegenen Nachfrage der Fluggesellschaften nach Treibstoffeffizienz. Im vergangenen Jahr ging Boeing davon aus, dass sich der Flugreisemarkt in 20 Jahren mehr als verdoppeln würde. Die Technologie, die es ermöglichte, die 737 MAX bis zu 20 % treibstoffeffizienter als ihre Vorgänger zu machen, existiert bis heute nicht. Boeing wollte die Investoren zufriedenstellen, die Wachstum wollten, wie man es seit 2009 gewohnt war. Nun scheint es, dass Boeing etwas zu weit gegangen ist.

Für Walgreens ist die Marktsättigung zu einer Herausforderung geworden, aber das ist nicht die einzige. Jahre des ungebremsten Preiswachstums haben endlich sowohl die Pharmaindustrie als auch den Apothekeneinzelhandel eingeholt. Amazon ist mit der Übernahme der Online-Apotheke PillPack eingestiegen, aber auch die Regierungen versuchen zunehmend, eine Branche besser zu kontrollieren, die bei ihrem Streben nach mehr Wachstum selbst versagt hat. Walgreens hat sich zu einem ganzheitlicheren, integrierten Gesundheitsunternehmen gewandelt, indem es Kliniken mit aufnahm. Aber das war nicht von Erfolg gekrönt. Jetzt steigt sogar Walmart in dieser Branche ein.

Was Chevron betrifft, so wird der Öl- und Gasmarkt vielleicht nie wieder der Alte sein. Sauberere und umweltfreundlichere Energiequellen sind mittlerweile rentabel.

So viel erst mal. Nach einer 11-jährigen Wachstumsphase gehen vielen Unternehmen die Möglichkeiten zum Wachstum aus. Je älter und weniger technologieorientiert ein Unternehmen ist, desto größer ist die Herausforderung.

Den wahren Grund kennen

All das soll nicht heißen, dass große Namen in dieser Phase des Wirtschaftszyklus keine Chance mehr hätten. Procter & Gamble zum Beispiel hat sich im Laufe der letzten fünf Jahre neu erfunden. Der Konzern weiß jetzt, dass er digitale Daten nutzen muss, um seine Produkte zu verkaufen, und dass er mehr Außenstehende in Schlüsselpositionen einstellen muss, wenn er weiterhin relevant bleiben will.

Wenn aber Dow-Jones-Aktien wie Boeing oder Chevron bisher keine Neuerfindung hinbekommen haben, dann werden sie wohl bald vom Markt gezwungen werden, alles infrage zu stellen … wirklich alles.

Das Fazit: Wenn ein Blue Chip derzeit am Boden liegt, ist das nicht einfach nur Pech. Der Grund dafür kann völlig nachvollziehbar sein.

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The Motley Fool besitzt und empfiehlt Aktien von Boeing. James Brumley besitzt Aktien von Boeing. Dieser Artikel erschien am 28.9.2020 auf Fool.com und wurde für unsere deutschen Leser übersetzt.



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