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Warum die Bayer-Aktie das Tal der Tränen noch nicht durchschritten hat

Bayer-Aktie
Foto: Peter Roegner

Die Bayer (WKN: BAY001)-Aktie bleibt weiterhin im Abwärtsstrudel gefangen. Vom Hoch Anfang 2015 hat sie bereits über 67 % an Wert verloren (01.10.2020), was hauptsächlich an den Spätfolgen der unglücklichen Monsanto-Übernahme liegt.

So muss der Konzern bis heute eine massive Glyphosat (Roundup)-Klagewelle bewältigen. Zwar konnte bisher mit einem Teil der Klagenden ein Vergleich geschlossen werden, aber dennoch ist weiterhin unklar, wie mit allen zukünftigen Prozessen verfahren wird und welche Kosten dabei entstehen.

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Monsanto-Übernahme und Viruskrise belasten Bayer

Bisher hat sich Bayer, seinen Aktionären und Mitarbeitern mit der Monsanto-Übernahme keinen Gefallen getan. Der Konzern muss weiterhin einen sehr großen Schuldenberg abtragen, streicht deshalb Stellen und verkauft Bereiche. Die Kostenbasis soll so bis 2022 um 2,6 Mrd. Euro sinken.

Nun kommen allerdings aufgrund der Viruskrise zusätzliche Belastungen hinzu, die den Konzern zu weiteren Einsparungen zwingen. Dazu zählen gefallene Preise bei wichtigen Nutzpflanzen, ein stärkerer Wettbewerb bei Soja und ein geringerer Biokraftstoffverbrauch (der aufgrund von Elektroautos und Wasserstoff darüber hinaus ein Auslaufmodell zu sein scheint).

Bayer bestätigt zwar seinen angepassten Ausblick für 2020 und geht davon aus, 2021 seinen Umsatz halten zu können, rechnet nun allerdings für seinen bereinigten 2021er-Gewinn je Aktie mit einem leichten Rückgang.

Sorgenkind bleibt weiterhin das Agrargeschäft, zu dem die übernommene Monsanto und Glyphosat gehören. Aufgrund eines schwächeren Ausblicks geht Bayer davon aus, in diesem Segment eine Sonderabschreibung von fünf bis neun Mrd. Euro vornehmen zu müssen.

Für sein Pharmageschäft geht der Konzern erst ab 2021 wieder von einem Wachstum aus, das durch Einlizenzierungen und Zukäufe gestärkt werden soll.

Bayer plagt derzeit weiterhin ein enormer Schuldenberg, der infolge der Monsanto-Übernahme entstand und sich durch die Krise langsamer als erwartet abträgt. Weiterhin drücken Wechselkursschwankungen (besonders aufgrund des Brasilianischen Reals) auf den Gewinn.

Weitere Einsparungen geplant

Zeitgleich möchte Bayer in seine Forschung und wachstumsstarken Bereiche investieren. Aus all diesen Gründen wird zu den geplanten 2,6 Mrd. Euro nun bis 2024 eine weitere Kostenreduktion von jährlich 1,5 Mrd. Euro hinzukommen. Geprüft werden Verkäufe von weiteren Geschäftsbereichen und ein Stellenabbau.

„Wir sind überzeugt, dass die zusätzlichen Maßnahmen notwendig sind, um die Transformation unseres Unternehmens zu beschleunigen, Margenverbesserungen zu erzielen und so unser Wettbewerbsprofil zu erhalten. Sie werden dazu beitragen, die Auswirkungen von COVID-19 auf unser Geschäft zu minimieren. Wir müssen unsere Kostenstrukturen an die veränderten Marktbedingungen anpassen und gleichzeitig Mittel für weitere Investitionen in Innovation und Wachstum bereitstellen. Außerdem wollen wir unsere Nettofinanzverschuldung weiter verringern“, so Bayers CEO Werner Baumann.

Die Dividendenpolitik bleibt mit 30 bis 40 % Ausschüttungsquote vom Gewinn zwar unverändert, aber klar ist auch, dass bei einem geringeren Gewinn die Dividende je Aktie sinken wird. Zudem wurde bereits angedeutet, dass die Ausschüttung in der schwierigen Zeit eher gegen 30 % vom Gewinn tendieren wird.

Was die Gewinnwarnung für die Bayer-Aktie bedeutet

Kurzfristig fällt sie heute (01.10.2020) um mehr als 10 %. So werden die geringeren Gewinnaussichten für 2021 eingepreist. Bayer muss sein Glyphosat-Problem aus der Welt schaffen. Dazu könnte die in den USA angestrebte Einigung helfen.

Dennoch scheint im Bayer-Management weiterhin wenig Verständnis dafür zu bestehen, dass Roundup in der jetzigen Form keine Zukunft mehr hat. Die konjunkturbedingten Belastungen könnten sich dagegen schon in den kommenden Monaten wieder verringern.

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Christof Welzel besitzt keine der erwähnten Aktien. The Motley Fool besitzt keine der erwähnten Aktien.



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