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Dividendenaktie Allianz: Werden weitere 4 Mrd. US-Dollar das Ergebnis belasten?

Foto: Getty Images

Die Aktie der Allianz (WKN: 840400) ist bedingt durch die COVID-19-Epidemie natürlich durchwachsen in das Börsenjahr 2020 gestartet. Allerdings nicht so schlecht, wie so mancher Investor möglicherweise befürchten könnte. Immerhin brach das Ergebnis um ca. 28 % im ersten Halbjahr ein. Für eine Epidemie ist das ein vergleichsweise geringer Wert.

Ob das im Geschäftsjahr 2020 so weitergehen wird? Möglich. Ob es einen operativen Turnaround im nächsten Jahr oder den Folgejahren geben wird? Auch das ist eine Option, die wahrscheinlich erscheint. Zumindest nach dem durchwachsenen Jahr 2020 dürfte ergebnisseitig wieder mehr drin sein.

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Allerdings möglicherweise nicht so schnell: Wie sich jetzt zeigt, droht vonseiten der USA eine Klage in Milliardenhöhe. Schauen wir im Folgenden daher einmal, was Foolishe Investoren wissen müssen.

Allianz-Aktie: Pensionskassen klagen

Genauer gesagt sind es jedoch nicht die USA, die klagen, sondern die hiesigen Pensionskassen. Unter anderem die Geldverwalter, die die Lehrerpensionen verwalten, fordern jetzt von dem DAX-Versicherer Schadensersatz. Streitpunkt sind dabei Absicherungsaspekte. Aber auch die Performance der Fonds und die Liquidierung.

Demnach werfen die Pensionskassen dem Allianz-Vermögensverwalter Allianz Global Investors vor, dass man mutwillig von der Strategie abgewichen sei, bei zwei aggressiven Wachstumsfonds auf Absicherungstechniken einen Börsencrash abzusichern. Allianz Global Investors habe zudem eine „wetterfeste“ Strategie versprochen und nicht geliefert. Sowie zeitgleich die schwer verdienten Pensionen der US-amerikanischen Lehrer aufs Spiel gesetzt, die jetzt in der aktuellen Epidemie ihr Leben aufs Spiel setzen. Das klingt zugegebenermaßen fast ein wenig pathetisch.

Die Allianz selbst wehrt sich gegen diese Vorwürfe: Die Verluste seien zwar bedauernswert, allerdings sei die Argumentation rechtlich und faktisch unzutreffend. Dabei beruft sich die Allianz darauf, dass hinter dem Fonds professionelle Investoren agieren würden, die bewusst einen Fonds mit einem hohen Chance-Risiko-Verhältnis gekauft hätten. Das dürfte jedenfalls ein spannendes und belastendes Kapitel für die Aktie der Allianz werden.

Die Kernfrage: Ist das eingepreist?

Foolishe Investoren sollten sich jedoch besser nicht mit dem Ausgang dieser Thematik beschäftigen, die in Anbetracht eines Schadensersatzvolumens von 4 Mrd. US-Dollar natürlich erheblich sein kann. Die viel wichtigere Frage lautet schließlich: Ist das eingepreist? Oder, falls nein: Was sind die Folgen für den DAX-Versicherer?

Fest steht jedenfalls, dass die Aktie der Allianz in den letzten Wochen und Monaten ordentlich Federn lassen musste: Derzeit notieren die Anteilsscheine lediglich noch auf einem Aktienkurs von 166,30 Euro (28.09.2020, maßgeblich für alle Kurse). Die Klage könnte möglicherweise weitere Bewegung in die Aktie bringen. Die allerdings bereits preiswert bewertet wird.

Gemessen an einem 2019er-Gewinn je Aktie von 18,90 Euro liegt das Kurs-Gewinn-Verhältnis bei rund 8,8, die Dividendenrendite läge bei 5,77 %. Zudem notiert die Allianz-Aktie unter dem Buchwert, der per Ende des Jahres 2019 bei ca. 173 Euro gelegen hat.

All das zeigt: Die Schadensersatzforderungen könnten der Allianz-Aktie weiteren Schaden zufügen. Möglicherweise wird das Geschäftsjahr 2020 dadurch noch durchwachsener. Allerdings: Das Kerngeschäft dürfte durch diesen Schadensersatz nicht tangiert werden. Sollte der DAX-Versicherer daher mittel- bis langfristig zur alten operativen Spur zurückfinden, so könnte die Bewertung schon heute sehr preiswert sein.

Weiteres Kapitel in durchwachsenem Geschäftsjahr

Die Schadensersatzforderungen vonseiten der Pensionsfonds sind ein weiteres belastendes Kapitel in einem insgesamt durchwachsenen Geschäftsjahr. Trotzdem: Die Anteilsscheine des DAX-Versicherers könnten das bereits eingepreist haben. Foolishe Investoren können abwarten, wie sich diese Thematik auswirkt, sollten jedoch diese günstige Dividendenperle im Auge behalten.

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Vincent besitzt Aktien der Allianz. The Motley Fool besitzt keine der erwähnten Aktien.



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