Deutsche Telekom-Aktie: Ist die 4 % Dividende sicher?
Die Aktie der Deutschen Telekom (WKN: 555750) kommt seit Jahren nicht so richtig vom Fleck. Dafür werden geduldige Aktionäre mit einer ordentlichen Dividende von 0,60 Euro je Aktie entschädigt. Beim aktuellen Kurs von 14,33 Euro (Stand: 28.09.2020) liegt die Rendite bei 4,2 %. Und das Beste ist: Die Dividende ist für inländische Aktionäre komplett steuerfrei!
Aber ist die Dividende auch in den nächsten Jahren noch sicher? Werfen wir dazu einen Blick auf einige der Kennzahlen.
T-Mobile US ist der neue Hoffnungsträger
In den letzten fünf Jahren hat sich bei der Telekom mehr getan, als der Blick auf den Aktienkurs verrät. Denn der Aktienkurs hat sich in der Zwischenzeit praktisch überhaupt nicht bewegt. Seit dem Geschäftsjahr 2015 ist aber beispielsweise der Umsatz um 16 % auf zuletzt 80,5 Mrd. Euro gestiegen. Ähnlich sieht es mit dem Gewinn aus. Der Überschuss ist um 18 % auf 3,9 Mrd. Euro oder 0,81 Euro je Aktie gestiegen. In Zukunft könnte es dank der Tochter T-Mobile US (WKN: A1T7LU) auch noch weiter nach oben gehen. Die Tochter wächst sehr schnell und hat gerade erst den Konkurrenten Sprint übernommen.
Dadurch ist der Umsatz im zweiten Quartal um ganze 37,5 % in die Höhe geschnellt. Der Gewinn vor Sonderfaktoren ist allerdings leicht gefallen. Je Aktie sind nun 0,27 Euro übrig geblieben. Im Vorjahr standen hier noch 0,28 Euro.
Die Tochter T-Mobile ist eine Perle im Telekom-Konzern, die an den Finanzmärkten noch nicht so recht gewürdigt wird. Denn die Tochter ist selbst an der Börse gelistet und wird dort mit fast 120 Mrd. Euro bewertet (Stand: 28.09.2020). Die Telekom hält seit der Sprint-Übernahme etwa 43 % der Anteile, die knapp 50 Mrd. Euro wert sind. Die Telekom wird an der Börse derzeit aber nur mit 72 Mrd. Euro bewertet.
Hohe Schulden lasten auf der Telekom
Einer der Gründe dafür dürfte in der hohen Verschuldung des Konzerns liegen. Denn am Ende des zweiten Quartals standen unter anderem aufgrund der Fusion mit Sprint Nettofinanzschulden von 120,8 Mrd. Euro in der Bilanz. Aber der Konzern verfügt auch über einen sehr soliden Cashflow. Der Cashflow ist sogar noch deutlich besser, als es der Gewinn vermuten lässt. Im vergangenen Geschäftsjahr lag der Free Cashflow, also der Kapitalzufluss nach Abzug der Investitionen, bei 7,0 Mrd. Euro und damit um 79 % über dem ausgewiesenen Gewinn. Seit Jahren zeichnet der Gewinn nach Steuern daher eigentlich ein zu geringes Bild der Finanzkraft der Telekom.
Die Dividende wirkt trotz zu erwartendem Schuldenabbau sicher
Auch in der ersten Jahreshälfte ist der Free Cashflow weiter gestiegen. Um knapp 20 % ging es auf nun 3,7 Mrd. Euro rauf. Dank des sehr soliden Cashflows dürfte der weiteren Zahlung der Dividende im Bereich der 0,5 bis 0,7 Euro je Aktie nichts im Weg stehen. Denn die Ausschüttung lag im vergangenen Geschäftsjahr bei etwa 40 % des Free Cashflow.
Damit dürfte die Telekom auch in den kommenden Jahren über genügend finanziellen Spielraum verfügen, um eine Dividende in der aktuellen Größenordnung zu zahlen. Mit einem deutlichen Anstieg der Ausschüttung ist hingegen nicht zu rechnen, da in den kommenden Jahren voraussichtlich die Verringerung der Verschuldung eine hohe Priorität haben dürfte. Die Schuldenlast drückt nämlich deutlich auf den Gewinn. Allein im zweiten Quartal sind beispielsweise 1,5 Mrd. Euro an Zinszahlungen angefallen. Hier befindet sich also ein großer Hebel für zukünftige Ergebnissteigerungen.
Der Bärenmarkt-Überlebensguide: Wie du mit einer Marktkorrektur umgehst!
Ein erneutes Aufflammen von Corona in China, Krieg innerhalb Europas und eine schwächelnde Industrie in Deutschland in Zeiten hoher Inflation und steigender Zinsen. Das sind ziemlich viele Risiken, die deinem Depot nicht guttun.
Hier sind vier Schritte, die man unserer Meinung nach immer vor Augen haben sollte, wenn der Aktienmarkt einen Rücksetzer erlebt.
Dennis Zeipert besitzt keine der erwähnten Aktien. The Motley Fool empfiehlt T-Mobile US.