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News zur Grenke-Aktie – warum alles anders sein könnte als bei Wirecard

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Foto: Getty Images

Zuerst Wirecard (WKN: 747206), jetzt Grenke (WKN: A161N3): Nachdem Wirecard im Juni dieses Jahres der Bilanzfälschung überführt wurde, müssen jetzt die Besitzer der Grenke-Aktie zittern! Doch vielleicht habe ich gute News zur Grenke-Aktie, die ein Hinweis darauf sein könnten, dass bei Grenke doch alles mit rechten Dingen zugeht.

Zumindest gibt es drei gute Gründe, warum bei Grenke alles anders sein könnte als bei Wirecard.

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Grund 1: Bei der Grenke-Aktie sitzt ein Experte im Aufsichtsrat

Der Aufsichtsrat ist dazu da, dem Vorstand auf die Finger zu schauen – er sollte dafür sorgen, dass Dinge wie Bilanzfälschung frühzeitig erkannt werden und entsprechend gehandelt wird. Aber seien wir ehrlich: In vielen Fällen fehlt dem Aufsichtsrat schlichtweg das Detailwissen, um einer wirklichen Kontrollfunktion nachkommen zu können.

Doch im Fall von Grenke ist das meiner Meinung nach anders. Denn dort sitzt niemand Geringeres als der Grenke-Gründer persönlich im Aufsichtsrat – Wolfgang Grenke. Grenke war selbst bis 2018 Vorstandsvorsitzender seines Unternehmens, dürfte mit den Vorgängen in seinem Unternehmen also immer noch bestens vertraut sein.

Wenn jemandem Ungereimtheiten bei Grenke aufgefallen wären, dann Wolfgang Grenke! Zum einen, weil er das Unternehmen – wie erwähnt – kennt wie seine Westentasche. Zum anderen möchte er sicherlich auch heute noch nur das Beste für sein Unternehmen, weshalb er definitiv ein Interesse daran gehabt haben dürfte, eventuelle Ungereimtheiten frühzeitig aufzudecken und aus der Welt zu schaffen.

Sicher – ich kann niemandem in den Kopf schauen und überprüfen, was er wirklich denkt. Aber mir persönlich erscheint es doch schwer vorstellbar, dass unter der Aufsicht von Wolfgang Grenke ein solcher Skandal denkbar wäre.

Grund 2: Die Produkte von Grenke sind deutlich „greifbarer“ als die von Wirecard

Grenke verleast Büroartikel wie Laptops und Schreibtische, Kassensysteme, weiteres Equipment und bietet außerdem Factoring-Lösungen und Bankdienstleistungen an. Sicher, auch diese Geschäfte sind für einen Außenstehenden schwer überschaubar beziehungsweise nachvollziehbar, keine Frage.

News zur Grenke-Aktie

Quelle: Getty Images

Und doch dürfte es für Experten wesentlich einfacher sein, das Geschäft von Grenke zu überprüfen, als dies bei Wirecard der Fall war. Bei Wirecard waren die Produkte wirklich kaum nachvollziehbar, entsprechend war es wohl ziemlich einfach, Umsätze beziehungsweise Kontobewegungen vorzugaukeln.

Das kann ich mir bei Grenke Leasing schwer vorstellen. Wenn ein Leasing-Umsatz für einen Laptop gemeldet wird, muss es ja irgendwo einen Laptop mit Rechnung gegeben haben. Gleiches gilt für das Bankgeschäft – Einlagen müssen irgendwo herkommen, verliehenes Geld muss irgendwo hin fließen.

Natürlich schließt diese Tatsache Betrug nicht aus, ganz klar. Jedoch bot ein Unternehmen wie Wirecard in meinen Augen deutlich mehr Möglichkeiten für betrügerische Transaktion, als dies bei der Grenke-Aktie der Fall ist. Vielleicht waren die schlechten News zur Grenke-Aktie also tatsächlich aus der Luft gegriffen.

Grund 3: Die News zur Grenke-Aktie machen auf mich einen ziemlich stümperhaften Eindruck

Der Hauptvorwurf des Shortsellers Fraser Perring lautet, dass von den knapp 1,1 Milliarden Euro ausgewiesenen liquiden Mitteln ein substanzieller Teil nicht vorhanden ist. Das hört sich ganz nach Wirecard an – auch hier ist „plötzlich“ ein Milliardenbetrag verschwunden.

Bei Grenke ist die Sache allerdings etwas anders. Denn das Unternehmen behauptet, dass Stand heute rund 761 Mio. Euro als Guthaben bei der Bundesbank hinterlegt sind. Wäre dieses Guthaben frei erfunden, dann hätte es diesbezüglich sicherlich bereits eine Meldung der Bundesbank gegeben.

Alleine dieser Punkt macht mich bezüglich dieser Short-Attacke skeptisch, denn derzeit scheint es, als könne Grenke den gravierendsten Vorwurf ziemlich einfach abschmettern. Für mich sieht das ganze nach einer eher stümperhaften Short-Attacke aus.

Doch bevor wir uns über diese positiven News zur Grenke-Aktie freuen, sollten wir Folgendes bedenken …

Mein Fazit zu den News zur Grenke-Aktie

Man muss an dieser Stelle sagen, dass Fraser Perring bisher nicht als Zocker oder Betrüger in Erscheinung getreten ist. Er war einer der Ersten, der die Unregelmäßigkeiten bei Wirecard bemerkte. Er veröffentlichte ebenfalls kritische Berichte zu Steinhoff – auch hatte damit recht.

Lediglich bei seiner Short-Attacke auf ProSieben bestätigten sich seine Vorwürfe nicht – was jedoch nicht zwangsläufig heißen muss, dass er falsch lag. Oder dass in diesem Fall eine Betrugsabsicht vorgelegen hat.

Doch was bedeutet diese News zur Grenke-Aktie für uns Privatanleger? Nun, für mich sieht dieses Unternehmen aus den drei genannten Gründen nicht aus wie ein typischer Bilanzfälscher. Ich kann es mir daher eigentlich nicht vorstellen, dass in den Vorwürfen von Fraser Perring allzu viel Wahrheit steckt.

Trotzdem würde ich als Privatanleger nicht gegen ihn wetten – zu oft hatte er mit seinen Berichten recht. Ein Kauf der Grenke-Aktie kommt für mich daher aktuell nicht infrage. Auch wenn ich zugebe, dass es ein wenig in den Fingern kribbelt …

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Thomas Brantl besitzt keine der erwähnten Aktien. The Motley Fool besitzt keine der erwähnten Aktien. 



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