BP-Aktie: Der Konzernumbau nimmt frühe Formen an!
Die Aktie von BP (WKN: 850517) hat es weiterhin nicht leicht. Und mit ihr natürlich auch die Investoren nicht. Schon der momentane Aktienkurs von 2,85 Euro verdeutlicht, wie tief die Anteilsscheine im wahrsten Sinne des Wortes gefallen sind. Noch zum Jahresanfang notierte die Aktie des britischen Ölkonzerns schließlich noch auf einem Kursniveau von 5,67 Euro.
Das hat natürlich auch operative Gründe: Das zweite Quartal ist mit einem hohen zweistelligen Verlust von rund 16,8 Mrd. US-Dollar beendet worden. Das wiederum ist einerseits auf die niedrigen Ölpreise und Abschreibungen zurückzuführen. Wodurch gleichzeitig auch die Dividende gekürzt worden ist.
BP möchte sich allerdings neu aufstellen und im Rahmen eines Konzernumbaus einerseits weniger abhängig von Öl werden. Andererseits jedoch auch nachhaltiger wirtschaften können. Wobei nachhaltig doppeldeutig sein dürfte. Im Kontext dieses Konzernumbaus gibt es jetzt jedenfalls erste Meldungen, die Investoren interessieren dürften.
BP investiert in Windenergie
Wie das Management von BP jetzt verkünden konnte, ist ein erster, vielversprechender Schritt im Kontext des Konzernumbaus gelungen. Demnach werde der britische Ölkonzern (oder angehende Nicht-Ölkonzern) rund 1,5 Mrd. US-Dollar in die Hand nehmen und in eine Beteiligung in zwei Windparks in den USA investieren.
Der künftige Partner und Betreiber dieser Windparks heißt Equinor und BP wird einen Anteil von runden 50 % an diesen zwei Projekten erwerben. Definitiv ein spannender Schritt, allerdings womöglich erst ein Anfang: Wie BP und Equinor im Rahmen dieser Übereinkunft verkündet haben, werden die beiden Unternehmen auch künftig bei ähnlichen Projekten weiterarbeiten. Das zeigt, dass es dem britischen Ölkonzern ernst ist mit seinen Umbauplänen. Allerdings ist das nicht das Überraschende.
Das Investitionsvolumen von rund 1,5 Mrd. US-Dollar ist zwar keine kleine Hausnummer. Dennoch dürfte dem britischen Ölkonzern ein längerer Prozess bevorstehen, bis die eigenen Ziele erreicht sind. Im Jahre 2050 und somit in 30 Jahren möchten die Briten klimaneutral wirtschaften können. Ein Zeitraum, der die Langlebigkeit dieses Umbaus unterstreicht. Jedoch gleichzeitig zeigt, dass es ein behutsamer Prozess sein dürfte.
Schwieriges Investitionsumfeld
Trotzdem ist das Volumen von 1,5 Mrd. US-Dollar für den Moment ein starker Schritt. Das zweite Quartal mit dem hohen Verlust von 16,8 Mrd. US-Dollar zeigt schließlich: BPs Kriegskasse für Investitionen ist nicht so prall gefüllt. Zumindest operativ läuft es alles andere als rund.
Auch das Marktumfeld sorgt für wenig finanziellen Spielraum: Die Ölpreise pendeln zwar um die Marke von 40 US-Dollar je Barrel Brent. Trotzdem ist das ein Preisniveau, das nicht gerade für üppige Gewinne sorgen dürfte. Auch das gilt es zu würdigen, wenn man diese Investitionen jetzt bewertet.
Gleichzeitig zeigen die gestarteten Investitionen und das defizitäre Geschäftsmodell, dass wohl kaum Spielraum für andere Dinge vorhanden ist. Dividendenjägern könnte daher eine Zeit der Einsparungen und Entbehrungen bevorstehen. Die möglicherweise vorhandenen freien Mittel dürften künftig voraussichtlich in weitere geeignete Investitionen fließen.
BP: Die langfristige Perspektive zählt …?
Foolishe Investoren sollten sich daher bewusst sein, dass bei BP jetzt, wenn überhaupt, die langfristige Perspektive zählt. Der Konzernumbau wird ein gewaltiger Brocken in einem momentan schwierigen Gesamtmarkt. Für (Dividenden-)Renditen für die Investoren dürfte der Spielraum lediglich begrenzt sein. In Zukunft könnte der künftige Energiekonzern etwas stabiler werden. Ob man auf diese Perspektive warten möchte, sollte man sich gut überlegen.
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Vincent besitzt keine der erwähnten Aktien. The Motley Fool besitzt keine der erwähnten Aktien.