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DAX-Aufsteiger Delivery Hero hat ein Problem, für das eine Lösung gefunden werden muss

Logo Delivery Hero
Foto: Delivery Hero

Bei der Aktie von Delivery Hero (WKN: A2E4K4) läuft es in diesem Jahr: Seit Jahresanfang konnten die Anteilsscheine um 34 % im Wert zulegen. Das gipfelte zuletzt darin, dass der Lieferant von Speisen sogar im DAX gelandet ist. Bloß die kurzfristige Krönung dieser Wachstumsgeschichte? Mag sein.

Operativ läuft es weiterhin. Schon die vorläufigen Zahlen zeigten recht eindrucksvoll, dass die Wachstumsgeschichte gemessen am Volumen und den Umsätzen weiterhin stimmig ist. Eine Perspektive, die Investoren zunächst mit weiteren Kursgewinnen gefeiert haben.

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Trotzdem hat Delivery Hero ein Problem, das gelöst werden muss. Vielleicht nicht unbedingt kurzfristig. Aber früher oder später wird es zwangsläufig auf Ergebnisse ankommen, die bislang proportional mit dem Volumen wachsen. Leider jedoch mit einem Minus vor den Zahlen.

Delivery Hero: Hoher Verlust im zweiten Quartal

Grundsätzlich zeigen die jetzt veröffentlichten, offiziellen Zahlen das, was wir im Vorfeld der vorläufigen Kennzahlen bereits bestaunen konnten: Umsatz, Gross Merchandise Volume und auch die Anzahl der Bestellungen sind rapide gewachsen. Teilweise stehen die Werte sogar kurz vor der Verdopplung.

Der Umsatz erreichte im ersten Halbjahr beispielsweise einen Wert von über 1,1 Mrd. Euro, was im Jahresvergleich einem Wachstum von 94,3 % entsprochen hat. Das Gross Merchandise Volume, also der Bestellwert der Waren, kletterte auf 5,1 Mrd. Euro, was einem Wachstum von rund 58 % entsprochen hat. Die Bestellungen legten um 93,1 % auf 519,1 Mio. zu. Hier zeigt sich zunächst eine funktionierende, operative Wachstumsgeschichte. Wie gesagt: Es läuft.

Besorgniserregend wird es jedoch zumindest für den Moment, wenn wir die Ergebnisse betrachten: Im Berichtszeitraum lag das bereinigte Ergebnis vor Zinsen, Steuern und Abschreibungen bei einem Minus von 319,8 Mio. Euro. Auch dieser Wert hat sich damit im Jahresvergleich von ca. 171 Mio. Euro im letzten Halbjahr fast verdoppelt.

Die Kostenquellen sind dabei möglicherweise ein Problem: Es gibt zwar einmalige Ausgaben, beispielsweise im IT-Bereich, oder auch Kosten, die skaliert werden können. Die Verwaltung ist beispielsweise ein Kostenträger. Allerdings sind es in hohem Maße eben auch die Fixkosten je Bestellung, die die Ergebnisse belasten.

Die Frage nach der Profitabilität

Das wiederum führt zu einer wegweisenden Fragestellung, wenn es um die Bewertung von Delivery Hero im Allgemeinen geht: Wird das Geschäftsmodell profitabel werden? Wenn ja, wie profitabel kann das Ausliefern von Speisen im Endeffekt sein? Eine Frage, die schon heute teilweise die Investoren verunsichert.

Es könnte sein, dass diese Fragestellung zunächst hintan geschoben wird. Momentan wächst das Unternehmen schließlich konsequent weiter, und das deutlich zweistellig. Dass das Geschäftsmodell vom Kern her funktioniert, ist in Anbetracht der Wachstumsraten bei Bestellungen, Gross Merchandise Volume und Umsatz offensichtlich. Früher oder später werden es jedoch Gewinne und Ergebnisse sein, die darüber entscheiden, ob die Investoren an den Wachstumskurs glauben. Oder aber die Reißleine ziehen, weil sie kaum Ergebnisse erwarten.

Das Management muss daher früher oder später Antworten auf die Frage finden, wie man profitabel wird. Oder auch, wie man die Fixkosten reduzieren und profitabel wachsen kann. Natürlich gilt es für den Moment, das Wachstum aufrechtzuerhalten. Diese Baustelle ist jedoch perspektivisch durchaus vorhanden.

Dieser Fokus könnte sich bei Delivery Hero anbieten

Investoren, die daher langfristig auf die Aktie von Delivery Hero setzen möchten, sollten perspektivisch danach schauen, wie sich die Ergebnisse entwickeln. Und welche Prognosen das Management zur Profitabilität abgibt. Allerdings in einem gesunden Maße. Wie gesagt: Es wäre vermessen, das aktuelle Wachstum zu riskieren, um Ergebnisse zu generieren. Das zeigt auch das insgesamt weitsichtige Management.

Früher oder später müssen jedoch Antworten und Ergebnisse her. Wobei weitsichtige Investoren heute schauen sollten, welche Hebel es gibt. Beziehungsweise welche Hebel das Management über die nächsten Jahre hier in Bewegung setzen kann.

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Vincent besitzt keine der erwähnten Aktien. The Motley Fool besitzt keine der erwähnten Aktien.



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