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Alteryx im Dip: Solltest du jetzt die Aktie kaufen?

Ein Mann sieht lauter Fragezeichen. Er bleibt aber ruhig.
Foto: Peter Roegner

Zwar stiegen dieses Jahr die Cloud-Aktien, aber nicht jeder Software-as-a-Service (SaaS)-Player konnte die Rallye mitmachen.

Alteryx (WKN: A2DME9) zum Beispiel verwirrte die Anleger. Denn erst fielen die Aktien des Anbieters von Datenanalysesoftware im zweiten Quartal um 28 %, dann noch einmal 10 %. Dadurch wurden fast alle Gewinne der Aktie in diesem Jahr zunichtegemacht.

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Obwohl das Unternehmen die Schätzungen für das zweite Quartal übertraf, sieht die Prognose eine Verlangsamung des Wachstums in der zweiten Jahreshälfte vor. Nach einem Umsatzwachstum von 17 % im zweiten Quartal erwartet die Unternehmensleitung für das dritte Quartal nur noch einen Anstieg von 7 bis 11 % und für das Gesamtjahr einen Anstieg von 10 bis 11 %, was einen Umsatzrückgang im vierten Quartal bedeuten würde.

Da ist es nur natürlich, dass die Anleger hier darüber nachdenken, einzusteigen. Ist das eine Chance oder eine Warnung? Schauen wir uns das doch mal näher an.

Was das Management zu sagen hatte

Im Hinblick auf den Gegenwind im Quartal sagte der Vorstandsvorsitzende Dean Stoecker: „Wir haben bemerkenswerte Veränderungen beobachtet, etwa ein höheres Maß an Kontrolle über die Ausgaben in allen Sektoren, was zu längeren Verkaufszyklen, geringeren Geschäftsabschlüssen und einer weniger günstigen Linearität im Quartal führte. Ausgehend von diesen Trends, rechnen wir nicht mit einer wesentlichen Verbesserung der Geschäftsbedingungen im Jahr 2020.“

Das Unternehmen stellte auch eine überdurchschnittlich hohe Abwanderung bei kleineren Kunden und Unternehmen mit einem Umsatz von weniger als 100 Millionen USD fest. Die Buchungen im Quartal waren stagnierend, was auf eine Verlangsamung des Neugeschäfts hindeutet. Denn auch der Außendienst hatte während der Pandemie logistische Herausforderungen zu bewältigen. Investoren sollten sich auch darüber im Klaren sein, dass aufgrund von Buchhaltungsregeln 35 bis 40 % der Einnahmen, die Alteryx aus neuen Verträgen verbucht, in dem Quartal verbucht werden, in dem sie beginnen. Der Rest wird über die Vertragslaufzeit verteilt. Das erklärt auch die Herausforderungen, vor denen das Unternehmen in der zweiten Jahreshälfte steht.

Dennoch bleibt Stoecker optimistisch. Was die langfristige Zukunft des Unternehmens betreffe, sagte er: „Wir glauben, dass COVID längerfristig Rückenwind für unser Geschäft bedeutet. Unternehmen, denen es an analytischer Strenge mangelte oder die mit Datenproblemen zu kämpfen hatten, suchten nach einer schnellen ROI-Lösung. Die soll ihnen helfen, sich an die sich schnell ändernden Geschäftsbedingungen anzupassen.“ Der CEO sagt, dass Alteryx neue Kunden in Branchen gewonnen habe, die von der Pandemie stark betroffen sind, darunter Hotels, Gastronomie und Einzelhandel. Aufgrund der Ungewissheit während der Pandemie habe das Unternehmen auch verstärkt Adoptionslizenzen genutzt, die potenziellen Kunden die Möglichkeit geben, seine Produkte zu testen. Die Zahl dieser Lizenzen stieg im zweiten Quartal gegenüber dem Vorjahr um 60 % und gegenüber dem ersten Quartal um 100 %. Das gibt dem Unternehmen eine potenzielle Pipeline von neuen Geschäften.

Die langfristige Chance

Wenn die Prognosen des Managements stimmen, sieht der Rest des Jahres 2020 nicht gut aus. Aber Dip-Käufer suchen nach Wachstumstiteln, die aufgrund kurzfristig schlechter Nachrichten abrutschen. So scheint es bei Alteryx der Fall zu sein. Das Unternehmen ist seit seinem Börsengang 2017 ein Marktliebling, die Aktie ist seitdem um mehr als 600 % gestiegen. Alteryx wird von Gartner als führend in seinem Sektor angesehen und hat 37 % der Global 2000, der 2.000 größten Unternehmen der Welt, als Kunden. Das ist schon ein Siegel für Qualität und Vertrauen.

Stoecker schätzt die Marktchancen im Bereich der Datenanalyse auf 24 Milliarden USD, und Alteryx hat bisher nur einen Bruchteil davon durchdrungen. Der Umsatz des Unternehmens lag im vergangenen Jahr bei 417,9 Millionen USD. Das ist ein Zuwachs von 65 % gegenüber dem Vorjahr.

Basierend auf den letzten vier Quartalen wird die Aktie mit einem Kurs-Gewinn-Verhältnis (KGV) von 16 gehandelt. Damit ist sie im Vergleich zu einigen der anderen schnell wachsenden Cloud-Software-Aktien wie Shopify, Okta und Fastly sehr günstig. Alteryx ist mit einem bereinigten Nettogewinn von 64,6 Millionen USD und einer Gewinnmarge von 15 % oder 0,94 USD pro Aktie zudem profitabel.

Den Dip kaufen?

Die Coronavirus-Pandemie ist ein singuläres Ereignis für die Weltwirtschaft, und sie wirkt sich eindeutig auf Alteryx und seine Kunden aus. Es ist zwar enttäuschend, dass das Unternehmen für die zweite Jahreshälfte mit schleppendem Wachstum rechnet, aber das scheint nichts am langfristigen Kurs oder den Chancen zu ändern.

Alteryx hat eindeutig mit Gegenwind zu kämpfen. Doch diese Herausforderungen dürften mit dem Abklingen der Auswirkungen der Pandemie nachlassen. Der Bedarf an Datenanalysesoftware hat sich nicht grundlegend geändert. Das Unternehmen erobert nach wie vor Marktanteile, was zeigt, dass die Marktchancen nach wie vor groß sind. Es besteht ein erheblicher Spielraum für die Marktdurchdringung.

Da die Aktie im Vergleich zu Anfang dieses Monats um mehr als ein Drittel gesunken ist, sieht dies nach einer guten Gelegenheit für langfristig denkende Investoren aus. 2020 mag hart sein, aber 2021 sollte besser werden.

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The Motley Fool besitzt und empfiehlt Aktien von Alteryx, Fastly, Okta und Shopify und empfiehlt Aktien von Gartner. Jeremy Bowman besitzt Aktien von Alteryx und Okta. Dieser Artikel erschien am 17.8.2020 auf Fool.com und wurde für unsere deutschen Leser übersetzt.



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