Warren Buffett schichtet Berkshire Hathaways Depot um! Was sich daraus ableiten lässt
- Warren Buffett verkauft vor allem Bankaktien
- Barrick-Gold-Kauf sorgt für Überraschung
- Warren Buffett sieht weitere Belastungen aufziehen
Seit etwa acht Jahrzehnten investiert Warren Buffett bereits in Aktien und kann über diese lange Zeit als der erfolgreichste aller Anleger bezeichnet werden. Sein Erfolgsgeheimnis könnte mit dem Wort Bodenständigkeit zusammengefasst werden.
Er meidet konsequent Risiken und genau diese Vorgehensweise hat ihn fast 80 Jahre an der Börse bestehen lassen. Konstante Erfolge über einen langen Zeitraum sind der Schlüssel zum Erfolg und wichtiger als schnelle große Gewinne, die sich später wieder in Luft auflösen.
Warren Buffett verkauft vor allem Bankaktien
Seine letzten Transaktionen spiegeln genau diese defensive Strategie wider. So hat Berkshire Hathaways (WKN: A0YJQ2) Geschäftsführer zuletzt viele Bankbeteiligungen deutlich reduziert. Sie brachten ihm während des letzten Booms große Gewinne, doch nun scheint der vorausschauende Buffett doch einige Wolken am Himmel aufziehen zu sehen.
So reduzierte er Berkshires Beteiligung an JP Morgan (WKN: 850628) um mehr als 60 %, Wells Fargo (WKN: 857949) um mehr als 25 %, verkaufte Goldman Sachs (WKN: 920332) vollständig und reduzierte seine Anteile an U.S. Bancorp (WKN: 917523), Visa (WKN: A0NC7B), BNY Mellon (WKN: A0MVKA), PNC Financial (WKN: 867679) und Mastercard (WKN: A0F602).
Weiterhin reduzierte Berkshire seine Beteiligung an Sirius XM (WKN: A1W8XE) sowie Occidental Petroleum (WKN: 851921) und verkaufte seine Anteile am Restaurantketten-Betreiber Restaurant Brands (WKN: A12GT0).
Barrick-Gold-Kauf sorgt für Überraschung
Neben diesen Verkäufen gab es im zweiten Quartal 2020 aber auch Käufe. So stockte Berkshire bei Kroger (WKN: 851544), Suncor Energy (WKN: A0NJU2) und Store Capital (WKN: A12CRU) auf. Überrascht hat der Kauf von 21 Mio. Barrick Gold (WKN: 870450)-Aktien, die Ende Juli 2020 einen Wert von 560 Mio. US-Dollar besaßen. Warren Buffett hat in früheren Interviews immer wieder betont, dass er Gold nicht mag und cashflowproduzierte Anlagen bevorzugt. Der Kauf könnte deshalb auch von einem seiner Partner initiiert worden sein.
Da die Holding neben Warren Buffett durch seine Partner und wahrscheinlich späteren Nachfolger Ted Weschler und Todd Combs gemanagt wird, können wir uns nur bei sehr großen Transaktionen sicher sein, dass sie direkt vom Orakel aus Omaha angewiesen wurden.
Zwar investierte Berkshire in weitere Anlagen und kaufte Berkshire Hathaway-Aktien zurück, aber in Summe hat Warren Buffett den letzten Anstieg eher zum Verkauf genutzt. So wurden in Summe etwa 13 Mrd. US-Dollar erlöst.
Warren Buffett sieht weitere Belastungen aufziehen
Doch was können wir aus diesen Umschichtungen schlussfolgern? Viele Unternehmen haben während der Coronaviruskrise staatliche Stützungsprogramme in Anspruch genommen. Sie bewahrten sie vor einem Kollaps und Banken vor massiven Kreditausfällen. Dennoch scheint Warren Buffett der aktuellen Ruhe nicht zu trauen.
So könnte es nach dem Auslaufen der Stützungsprogramme in den USA zu einer breit angelegten Insolvenzwelle kommen, die besonders bei den US-Banken zu größeren Problemen führen könnte.
Zudem ist eine sich länger hinziehende Wirtschaftserholung nicht ausgeschlossen, sodass auch Ölwerte und Restaurantbetreiber weiterhin unter hohen Umsatzeinbußen leiden könnten. Dazu würde die Beteiligung an Barrick Gold passen, die aktuell vom anziehenden Goldpreis profitiert. Er ist eine Folge der stark steigenden Staatsverschuldung und der gleichzeitigen Abwertung des US-Dollar.
Fazit
Warren Buffett bleibt also vorsichtig und positioniert sich defensiv. Eine nochmalige Aktienmarktkorrektur, gerade nach den US-Wahlen, ist nicht ausgeschlossen, wenn nicht sogar sehr wahrscheinlich.
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Ein erneutes Aufflammen von Corona in China, Krieg innerhalb Europas und eine schwächelnde Industrie in Deutschland in Zeiten hoher Inflation und steigender Zinsen. Das sind ziemlich viele Risiken, die deinem Depot nicht guttun.
Hier sind vier Schritte, die man unserer Meinung nach immer vor Augen haben sollte, wenn der Aktienmarkt einen Rücksetzer erlebt.
Christof Welzel besitzt Berkshire Hathaway-Aktien. The Motley Fool besitzt und empfiehlt Aktien von Berkshire Hathaway (B-Aktien), Mastercard, STORE Capital und Visa. The Motley Fool empfiehlt Sirius XM Radio und empfiehlt die folgenden Optionen: Short September 2020 $200 Call auf Berkshire Hathaway (B-Aktien), Short January 2021 $200 Put auf Berkshire Hathaway (B-Aktien) und Long January 2021 $200 Call auf Berkshire Hathaway (B-Aktien).