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3 Solar-Aktien, die sich zuletzt verdoppelt haben – SMA Solar ist nicht dabei

Installation von Solarmodule auf einem Dach
Foto: Getty Images

„Solarförderung wird gekürzt“, „Modulhersteller ist pleite“ und dann wieder „Milliarden fließen in den Photovoltaikausbau“ – wir kennen solche Meldungen seit Jahren. Aufgrund des sich stets ändernden Regulierungsumfelds herrscht bei Solaraktien abwechselnd Jubel und Ernüchterung. Zuletzt zeigte sich eine Mischung aus Depression und aufkeimender Hoffnung: Kurzfristig störte die Coronakrise das Geschäft, doch der Ausblick für die Photovoltaikindustrie ist nun wieder blendend.

Der Kurs von SMA Solar (WKN: A0DJ6J) machte am 13. August nach der Zahlenvorlage einen Freudensprung. Doch andere Solaraktien haben ihren Anlegern in den letzten Wochen noch viel größere Gewinne beschert. Besonders gut gelaufen sind die Aktien von SolarEdge (WKN: A14QVM), SunPower (WKN: A1JNM7) und Sunrun (WKN: A14V1T). Hier ist, was diese Aktien derzeit antreibt.

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SolarEdge zeigt Kante

Seit vielen Jahren gilt SolarEdge als einer der schärfsten Gegner von SMA Solar. Zwar war der Wechselrichterabsatz 2019 laut der Rangliste von Wood Mackenzie nur etwa halb so groß wie bei SMA, aber dafür macht die Marktkapitalisierung etwa das Achtfache aus: Stolze 11 Mrd. US-Dollar bringt das Unternehmen auf die Waage (13.08.). Dabei unterscheidet sich das Produktspektrum im Kerngeschäft nur unwesentlich.

Für die Initialzündung der sensationellen Kursentwicklung sorgte eine 2016 vorgestellte preisgekrönte Innovation namens HD-Wave, die magnetische Bauteile und Kühlelemente einspart und hocheffizient ist. Seither sind die Gewinne hochgeschossen und der Kurs hat sich fast verzwanzigfacht.

Ein weiterer strategisch bedeutsamer Schritt bestand in den Übernahmen von Gamatronic und Kokam 2018, zwei Spezialisten für unterbrechungsfreie Stromversorgung bzw. Batteriezellen und -systeme. Während SMA für solche Anwendungen mit Partnern zusammenarbeitet, kann SolarEdge alles aus einer Hand anbieten. Das muss nicht zwingend ein Vorteil sein, aber in diesem Fall scheint das zu funktionieren. Im März meldete Kokam, dass eine Batteriezellfertigung mit einer Kapazität von im Endausbau 2 Gigawattstunden bis 2023 in Korea entstehen soll.

Zudem besteht eine Chance, dass SolarEdge im Bereich der Elektromobilität große Wachstumspotenziale ausschöpfen kann. Dabei geht es zum einen darum, Solarsysteme mit Energiespeichern und Ladestationen smart zu verbinden. Zum anderen kann SolarEdge seit dem Kauf der italienischen S.M.R.E. von Anfang 2019 auch integrierte Antriebssysteme mit Elektromotor, Wechselrichter und Batteriesystem liefern.

Im Juni übernahm Carsten Schmidt die Leitung der Sparte. Er bringt entsprechende Erfahrung von Continental (WKN: 543900) mit und hat den Auftrag, die Expansion des Geschäftsfelds entschieden voranzutreiben.

Es wird nicht leicht, sich in diesen hart umkämpften Märkten durchzusetzen, doch die Anleger trauen dem Management offenbar einiges zu. Seit Anfang 2020 hat sich der Kurs mehr als verdoppelt, seit dem Märztief sogar verdreifacht.

SunPower kommt mächtig

Die Solarmodule von SunPower gehören zu den effizientesten am Markt. Wo auf engem Raum das Maximale herausgeholt werden soll, sind sie deshalb erste Wahl. Beispielsweise kommen sie beim Solarauto Lightyear One zum Einsatz. Und bei Dachanlagen ist das Unternehmen einer der Marktführer in den USA. Partnerschaften mit fast allen führenden Hausbau-Gesellschaften treiben das Geschäft. Da die Produktionskosten jedoch höher als bei der Billigkonkurrenz sind, haperte es bisher an der Profitabilität.

Genau das ändert sich jedoch zunehmend zum Besseren. Über eine verstärkte Kundenorientierung mit komplementären Services, Speicherlösungen und Stromnetzleistungen sollen die Margen ausgeweitet werden. Hinzu kommt die noch in diesem Jahr geplante Abspaltung des Modulgeschäfts unter der Marke Maxeon. Im Zuge dessen wird der Waferzulieferer Tianjin Zhonghuan Semiconductor für einen Anteil von 29 % fast 300 Mio. US-Dollar in Maxeon investieren, während die verbleibende SunPower sich auf das Projektgeschäft in Nordamerika fokussieren wird.

Insgesamt haben wir es hier mit einem sehr positiven Nachrichtenstrom zu tun, der erklärt, warum der Kurs von unter 5 US-Dollar im April auf rund 12 US-Dollar im August hochgeschossen ist.

Sunrun rennt davon

Sunrun ist der Hauptwettbewerber der zukünftigen SunPower. Auch hier stehen Dachanlagen in den USA im Mittelpunkt, gegebenenfalls ergänzt um ein Speichersystem. Das Besondere am Geschäftsmodell ist die Verbindung mit der Finanzierung. Sunrun nutzt das günstige Zinsumfeld dafür, Kunden den Umstieg auf Solarstrom schmackhaft zu machen. Zum Teil werden die Solaranlagen ohne Anzahlung geliefert. Nach der Installation fallen fixe Monatsraten an, die in etwa der Stromrechnung entsprechen.

Das kommt auch an der Börse gut an: Seit Juli hat sich der Kurs mehr als verdoppelt und seit März sogar verfünffacht. Die im Juli gemeldete Übernahme von Vivint Solar (WKN: A12AWB) erzeugt zusätzliche Fantasie. Zusammen könnte es gelingen, eine kritische Größe zu erreichen, über die der Einstieg in das Geschäft mit virtuellen Kraftwerken Sinn ergibt.

Der Trend könnte anhalten

Es ist erstaunlich, wie viel Dynamik zuletzt in diesen Markt gekommen ist. Es sind nicht nur die drei hier vorgestellten Aktien, die glänzen. Beispielsweise hat sich der Kurs von Enphase Energy (WKN: A1JC82), einem Spezialisten für hocheffiziente Mikro-Wechselrichter, seit 2017 verhundertfacht (!). Daneben haben hierzulande schwer handelbare chinesische Champions wie der Zellenlieferant Tongwei oder der Wechselrichterhersteller Sungrow Power Supply innerhalb weniger Wochen einen Riesensatz nach oben gemacht.

Die Gründe sind vielfältig. Beispielsweise stabilisieren Probleme einiger zentralen Lieferanten in China die Preise entlang der Lieferkette. Die verbesserten Margen und die nach oben geschraubten Nachfrageprognosen erlauben eine rasche Expansion der Kapazitäten. Außerdem drücken Innovationen kontinuierlich die Kosten, was mittlerweile selbst hartnäckige Solarskeptiker überzeugt.

Da sich gleichzeitig in den USA ein Machtwechsel abzeichnet, der voraussichtlich einen Green Deal im Stil von Europa zur Folge haben wird, spricht alles dafür, dass das Absatzvolumen der gesamten Industrie auf Jahre hinaus schnell wachsen wird.

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Ralf Anders besitzt keine der erwähnten Aktien. The Motley Fool besitzt keine der erwähnten Aktien.



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