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Österreichische Post: Wie sicher sind jetzt die 7,53 % Dividendenrendite?

Dividende Dividendenrendite
Foto: Getty Images

Die Aktie der Österreichischen Post (WKN: A0JML5) gehört definitiv zu den spendableren Aktien unseres kleineren Nachbarstaates. Für das letzte Geschäftsjahr 2019 zahlte der Paket- und Postdienstleister erneut eine Dividende in Höhe von 2,08 Euro aus. Gemessen an einem derzeitigen Aktienkurs von 27,60 Euro (07.08.2020, maßgeblich für alle Kurse) würde das einer Dividendenrendite in Höhe von 7,53 % entsprechen.

Dabei gab es jedoch bereits im letzten Jahr eine Baustelle, die es zu beobachten galt: das Ausschüttungsverhältnis. Mit einem Gewinn je Aktie in Höhe von ca. 2,16 Euro lag der Wert bereits bei knapp über 96 %. Viel Platz für weiteres Wachstum gibt’s hier entsprechend nicht mehr. Genauso wie für eine potenzielle Schwächeperiode.

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Blöd, dass ausgerechnet jetzt das Coronavirus ein Sorgengrund ist. Aber: Wie schlägt sich denn die Österreichische Post in dieser turbulenten Zeit? Und wie sicher ist jetzt die Dividende der österreichischen Dividendenperle? Fragen, denen wir jetzt mit Blick auf die Halbjahreszahlen einmal auf den Grund gehen wollen.

Das erste Halbjahr im Blick!

Wie die Österreichische Post jetzt zumindest für das erste Halbjahr verkünden konnte, blieben die Umsätze weitgehend stabil. Unterm Strich schaffte der Paket- und Postdienstleister sogar ein moderates Wachstum von 0,1 % Auf 981,9 Mio. Euro. Das ist zwar nicht die Welt. Aber immerhin. Insbesondere ein starkes Paketgeschäft mit einem Wachstum von 30 % im Jahresvergleich hat da ein schwächeres Briefgeschäft mit einem Minus von 10,5 % kompensiert. So weit zum soliden Zahlenwerk.

Ergebnisseitig sieht die ganze Situation nämlich leider etwas anders aus: So ist das Ergebnis vor Zinsen und Steuern des reinen Logistikgeschäfts im ersten Halbjahr um 27,4 % auf 76,9 Mio. Euro eingebrochen. Das Paketgeschäft hat es hier auf ein Ergebniswachstum von 22,1 % auf 3,3 Mio. Euro geschafft. Das schwächelnde Briefgeschäft belastete allerdings mit einem Rückgang des Ergebnisses in Höhe von 29,3 % auf 30,3 Mio. Euro. Hier sehen wir: Maßgeblich ist die Österreichische Post weiterhin vom Briefgeschäft abhängig.

Belastend wirkte sich auch der Ausbau der bank99 aus. Hier führte ein weiterer Einmaleffekt zu einem negativen Ergebnis von 28,7 Mio. Euro. Insgesamt daher ein eher durchwachsenes Zahlenwerk, das in einem Konzern-EBIT von 48,2 Mio. Euro mündet. Ein Rückgang im Jahresvergleich von ca. 55,2 %.

Immerhin, das Management rechnet für das Gesamtjahr mit einem stabilen Umsatz. Positiv zu erwähnen ist außerdem, dass der freie Cashflow im ersten Halbjahr 416 Mio. Euro betrug. Der operative freie Cashflow halbierte sich jedoch ebenfalls um ca. 55 % auf 45,3 Mio. Euro. Das wiederum könnte zeigen: Die Dividende ist ernsthaft in Gefahr.

Wie sicher ist die Dividende?

Selbst wenn wir die Einmaleffekte wie die Aufbaukosten für die bank99 ausklammern, bleibt ein schrumpfendes Kerngeschäft übrig. Insbesondere im Bereich der Briefe musste die Österreichische Post einen starken operativen Rückgang hinnehmen. Ergebnisseitig ist das erste Halbjahr jedenfalls durchwachsen gewesen. Auch ein Ergebnis je Aktie in Höhe von 0,66 Euro für die ersten sechs Monate zeigt: Das reicht nicht für eine erneut stabile Dividende in Höhe von 2,08 Euro. Selbst dann nicht, wenn wir die Zahlen auf das Gesamtjahr hochrechnen.

Die Österreichische Post wird daher zwangsläufig etwas zulegen müssen oder aus der Substanz die Dividende zahlen. Immerhin: Der signifikant gestiegene freie Cashflow könnte eine Zahlung aus der Substanz ermöglichen. Mittel- bis langfristig wird jedoch der operative Turnaround gelingen müssen. Ansonsten dürfte die Dividende nur kurzzeitig gerettet werden.

Dividende mit Fragezeichen

Wie sicher die Dividende der Österreichischen Post ist, das lässt sich daher noch nicht final beantworten. Einkommensinvestoren sollten jedoch jetzt bei der Bewertung etwas vorsichtiger werden. Das wegbrechende Zahlenwerk mitsamt dem hohen Ausschüttungsverhältnis könnte alarmierend sein.

Kann der Turnaround gelingen? Kann die Österreichische Post kurzzeitig notfalls aus der Substanz zahlen? Mit Sicherheit. Die Frage ist jedoch: Wie lange wird das wiederum gutgehen?

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Vincent besitzt keine der erwähnten Aktien. The Motley Fool besitzt keine der erwähnten Aktien.



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