Gazprom-Aktie: Dieser Partner fordert Konsequenzen!
Die Gazprom-Aktie (WKN: 903276) bleibt weiterhin ein Spielball der aktuellen Wirrungen und Wendungen rund um die EU-Pipeline Nord Stream 2. Die USA erhöhen konsequent den Druck. Die EU ist allerdings entschlossen, sich das nicht gefallen zu lassen. Ein grundsätzlich positives Zeichen für den Erdgaskonzern selbst.
Fest scheint auch zu stehen: Faktisch können die USA den Bau der Pipeline kaum noch verhindern. Dadurch, dass Russland die Fertigstellung jetzt in die eigene Hand genommen hat, werden in den nächsten Monaten wohl Fakten geschaffen. Wohl auch, weil Dänemark sich nicht dem Druck der USA gebeugt hat, sondern gemäß der eigenen Rechtslage die Genehmigung für die Fertigstellung erteilt hat.
Jetzt erhöht jedenfalls ein Partner von Nord Stream 2 den Druck. Allerdings nicht auf Gazprom selbst, nein. Sondern auf die Politik, die sich gegen ein solches Vorgehen der USA zur Wehr setzen soll. Schauen wir im Folgenden daher einmal, was Investoren zu den neuesten News zu Nord Stream 2 wissen sollten.
Thema in der OMV-Halbjahresbilanz!
Es ist wirklich bemerkenswert, welche Tragweite das Thema Nord Stream 2 inzwischen hat. Dabei macht insbesondere die US-Regierung keine gute Figur. Nein, sondern zuletzt sogar eine verzweifelte. Immerhin haben Vertreter der USA sogar versucht, per Telefonkonferenz Einfluss auf hochrangige Manager auszuüben. Aber bleiben wir beim Thema.
Nord Stream 2 ist jetzt jedenfalls auch in der Halbjahresbilanz des österreichischen Ölkonzerns OMV thematisiert worden. Kleiner Hinweis noch vorab: OMV (WKN: 874341) ist, wie viele andere europäische Energiekonzerne, unmittelbar an Nord Stream 2 beteiligt, entsprechend ist ein Interesse hieran alles andere als verwunderlich.
Der Chef des österreichischen Ölkonzerns hat jetzt Konsequenzen in Richtung USA gefordert. Es sei, sinngemäß, zu erwarten, dass sich die EU-Politik für die Interessen der eigenen Unternehmen einsetze und das Vorgehen der USA sanktioniert werden müsse. Das wiederum sei eine Frage, inwieweit sich Europa in die eigene Souveränität vonseiten der USA eingreifen lassen wolle. Aussagen, die vermutlich eine größere Reichweite besitzen und daher auch in den Ohren der EU-Politiker klingeln dürften.
Es bleibt dabei: Die EU rückt näher an Russland
Auch mit diesen Aussagen dürfte sich eine Kernintention verdichten: Es scheint, als rücke die EU energiepolitisch immer näher ans Russland heran. Die Abhängigkeit von den zuletzt eher auf sich selbst fokussierten Vereinigten Staaten scheint keine Option mehr zu sein. Insbesondere nicht, wenn es Eingriffe in die Souveränität Europas und der EU-Politik gibt. Die letztlich darauf bedacht ist, die Individualinteressen der USA zu fördern.
Gazprom scheint dadurch der große Gewinner dieses Konfliktes zu werden. Zugegeben: OMV hat als Konzern, der an Nord Stream 2 beteiligt ist, natürlich ein wirtschaftliches Interesse an einer Wehrhaltung Europas. Allerdings ist das Management nicht alleine mit der generellen Kritik.
Sobald die Pipeline gebaut und finalisiert ist, scheint sich zumindest für Gazprom daher eine solidere Perspektive abzuzeichnen. Allerdings steht weiterhin in Aussicht, dass die Beziehungen zu den USA dadurch belastet werden könnten. Vor allem für Unternehmen, die an der Pipeline unmittelbar beteiligt sind.
Nicht nur EU im Kopf
Was Investoren zur generellen Bewertung der Gazprom-Aktie ebenfalls nicht vergessen sollten, ist, dass es nicht bloß Nord Stream 2 und die EU gibt. Nein, auch in Richtung China und die Türkei existieren wichtige strategische Stränge. Power of Siberia und Turkish Stream sind hier die Stichworte.
Es zeichnet sich daher insgesamt eine absatztechnisch bessere Zukunft für den russischen Konzern ab. Allerdings, und auch das bleibt bislang wohl ein Zwischenfazit: Ruhe einkehren wird vermutlich erst, wenn die Causa rund um Nord Stream 2 geklärt ist. Beziehungsweise der Bau beendet.
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Vincent besitzt keine der erwähnten Aktien. The Motley Fool besitzt keine der erwähnten Aktien.