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Hör’ ruhig auf diesen Fake-Warren-Buffett – aber nur, wenn es um Pizza geht!

Geldscheine fliegen aus Geldbeutel
Foto: Getty Images

Kennst du David Portnoy? Zugegeben: Hierzulande dürfte der Name eher wenigen Investoren ein Begriff sein. In den USA scheint dieser „Investor“, der eher den Anschein eines Day-Traders hat, jetzt vermehrt Aufmerksamkeit zu erheischen. Vor allem, wenn es um das Thema Börse geht.

Dabei nutzt Portnoy sehr gewagte Hypothesen. Unter anderem gehört ein Vergleich seiner eher kurzfristigen Performance mit Warren Buffett dazu. Sowie die Einschätzung, dass er jetzt der neue Buffett sei. Und ab jetzt der Leader, was die Investorengemeinde angeht.

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Portnoy treibt es jedoch noch weiter und gibt gerade jetzt sehr viele und sehr undifferenzierte Ratschläge. Lass uns das im Folgenden einmal etwas näher beleuchten. Und schauen, warum dieser Fake-Warren-Buffett vielleicht eher bei seinem vorherigen Kompetenzbereich bleiben sollte: Nämlich Pizza.

Die gefährlichen Äußerungen von Portnoy im Überblick!

El Presidente oder auch Der-3-fache-Bienenstich-Überlebende, wie das vermeintliche neuen Orakel für die Investorenschaft auch genannt wird, postuliert in diesen Tagen über Twitter sehr einfache Botschaften. Die wiederum von Millionen Amerikanern gehört werden. Und auch in die Tat umgesetzt werden.

So sagt Portnoy beispielsweise, dass eine seiner wichtigsten Regeln laute, dass Aktien „nur nach oben“ gehen würden. Wenn man Zweifel habe, greife hingegen Regel zwei: Regel eins sei immer gültig. Man solle sich seiner Revolution anschließen (was natürlich wenig eigennützig ist) und ebenfalls auf die Börsen setzen, so der Tenor. Dabei erweckt Portnoy den Anschein, als sei die Börse ein wilder Zock, bei dem man eben nur gewinnen kann.

Portnoy wettert dabei gegen bekannte US-Investoren und Wallstreet-Größen. Diese würden sich lächerlich machen. Er hingegen habe das Prinzip der ständig steigenden Aktien erkannt und würde jeden Tag ein sechsstelliges Plus machen. Zahlen, die seine Zuschauer mit Sicherheit gierig werden lassen dürften. Verkaufen kann sich der Mann jedenfalls.

Seine Kompetenz ist dabei so fraglich wie an den Haaren herbeigezogen. Wie die Nachrichtenagentur Bloomberg herausgefunden hat, habe Portnoy im Vorfeld des Corona-Crashs lediglich einmal eine einzige Aktie gekauft und besessen. Trotzdem folgen diesem Fake-Warren-Buffett und Guru jetzt Millionen von Investoren.

Was diese Einschätzung so gefährlich werden lässt

Es wird dich kaum überraschen, was diese Einschätzung Portnoys so gefährlich werden lässt. Im Endeffekt sagt dieser Möchtegern-Investor, dass die Börsen kaum ein Risiko besitzen. Sowie, dass sie eigentlich bloß steigen können. Bereits der Blick in die jüngere Geschichte offenbart, dass diese Einschätzung nicht ganz richtig ist. Das Coronavirus hat schließlich binnen kürzester Zeit zu signifikanten Kursverlusten geführt. Wenn auch im Nachgang zu einer deutlichen Erholung, die Portnoy offenbar sehr selektiv wahrnimmt.

Das wiederum könnte jedoch gerade jetzt das Risiko erhöhen: Unerfahrene Gurus, die ebenfalls Millionen unerfahrene Investoren in Aktien peitschen, könnte das Fundament einer nächsten Korrektur sein. Sowie von Euphorie, die kurz- bis mittelfristig ins genaue Gegenteil umschlagen könnte. Eine Gefahr, die Investoren jetzt bedenken sollten. Vor allem, da die globalen Indizes zuletzt wieder massiv zulegten, das Coronavirus jedoch noch nicht gebannt ist.

Aus einem langfristigen Blickwinkel heraus hat Portnoy mit einer Einschätzung recht. Allerdings auch etwas anderes: Denn über Jahre und Jahrzehnte hinweg neigen die Börsen tatsächlich dazu, immer mehr an Wert zu gewinnen. Zwischenzeitlich lagen jedoch auch mal Crashs und Korrekturen dazwischen, die Jahre angehalten haben und eines zeigten: Die Börsen kennen eben nicht nur die Richtung nach oben. Sondern manchmal auch Monate oder Jahre mit Abwärtsbewegungen. Oder auch Seitwärtsbewegungen.

Bleib bei Pizza, Portnoy!

Es könnte für Foolishe Investoren daher ratsam sein, Portnoy lieber nicht zu folgen. Oder womöglich in einen anderen Kompetenzbereich: Bevor Portnoy nämlich Aktien-Tipps von sich gegeben hat, bewertete er unter anderem Alfredo’s Pizzeria in der US-amerikanischen Kleinstadt Scranton mit einem Urteil von 7,4 Punkten. Ein Urteil, dem man folgen kann. Im Zweifel wird man dabei lediglich eine schlechte Pizza herunterwürgen müssen, und bloß einen sehr, sehr begrenzten Teil seines Einkommens oder Vermögens verlieren.

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