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Commerzbank-Aktie: Weit mehr als 7.000 Stellen und 400 Filialen sind bedroht!

Mit Cerberus Capital Management hat sich die Commerzbank (WKN: CBK100) keinen sanften Aktionär ins Boot geholt, sondern im wahrsten Sinne des Wortes einen Kerberos (Höllenhund). Die Fondsgesellschaft wurde 1992 durch Stephen Feinberg gegründet, der nach der Forbes-Liste heute ein Vermögen von etwa 1,7 Mrd. US-Dollar besitzt (30.06.2020).

Cerberus’ Strategie

Die Firma hat sich auf stark gefallene und strauchelnde Firmen spezialisiert, um sie nach einem Kauf über harte Sanierungsmaßnahmen wieder fit zu machen. Natürlich soll im Zuge eines Gewinnanstiegs der Aktienkurs entsprechend nachziehen und so eine hohe Rendite ermöglicht werden.

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Dass Cerberus dabei nicht gerade zimperlich vorgeht, zeigt die Vergangenheit. Doch nun hat sie es auf den europäischen Bankensektor abgesehen. So hält die Gesellschaft beispielsweise Anteile an der Deutschen Bank (WKN: 514000) und der Commerzbank. Die Absicht dahinter ist einfach: Alle unnötigen Stellen und Filialen streichen, sodass die Institute wieder profitabler werden.

Der Investor erhöht den Druck

Mit seinen Commerzbank-Aktien hat Cerberus mittlerweile mehr als die Hälfte seines Einsatzes verloren und wird deshalb ungeduldig. In einem zweiten Brief an den Vorstand fordert das Unternehmen nun drastische Maßnahmen.

„Es ist beunruhigend zu sehen, mit welcher Beständigkeit es das Management der Commerzbank vermeidet, mit Entschiedenheit die erforderlichen Maßnahmen zu ergreifen, die so dringend erforderlich sind, damit die Commerzbank ihren Wert steigert sowie ihren Verpflichtungen gegenüber allen Stakeholdern nachkommt“, so Cerberus.

Insiderkreisen zufolge sollen demnach weit mehr als die bislang befürchteten 7.000 Stellen abgebaut werden. Ende 2019 beschäftigte die Commerzbank noch 48.500 Mitarbeiter. Sie wehrt sich ausdrücklich gegen ein noch härtes Sparprogramm und möchte bis August 2020 Einzelheiten zu den neuen Sparmaßnahmen bekannt geben.

Cerberus verlangt zudem zwei Aufsichtsratssitze und droht damit, sich notfalls mit anderen Großaktionären zusammenzuschließen, um seine Ziele durchzusetzen. Auch sie sind an steigenden Aktienkursen interessiert, sodass dies keine leere Drohung sein dürfte. Kommt der Commerzbank-Vorstand den Forderungen nicht nach, könnte er abgesetzt werden.

Am 5. August wird das neue Sparprogramm vorgestellt

Derzeit diskutiert die Commerzbank verschiedene Maßnahmen der weiteren Kostenreduzierung, hat aber bisher noch keine Entscheidung getroffen. Neben dem Abbau von 7.000 Stellen könnte der Filialabbau auf 400 erhöht werden. Dies wären ganze 40 % der aktuellen Geschäftsstellen.

Im letzten Jahr (2019) hatte die Bank bereits angekündigt, 200 Filialen und 4.300 Stellen abzubauen. 2.000 Mitarbeiter sollen zeitgleich für die Bereiche Digitalisierung und IT eingestellt werden. Bis 2023 sollten die Kosten so um jährlich 600 Mio. Euro gesenkt werden.

Am 5. August 2020, mit der Veröffentlichung der Halbjahreszahlen, wird die Vorstellung des neuen Maßnahmenpaketes erwartet. Eine für diesen Mittwoch (01.07.2020) anberaumte Aufsichtsratssitzung wurde kurzfristig abgesagt. Den Arbeitnehmervertretern reichten die vorgelegten Dokumente nicht aus.

Aktuell soll Cerberus mit Vertretern der Bundesregierung über seine neue Strategie diskutieren. Der Staat hält aktuell immer noch 15,6 % der Commerzbank-Aktien und ist somit weiterhin ein wichtiger Aktionär.

Coronakrise bringt weitere Belastungen mit sich

Die Commerzbank steckt in einer schwierigen Situation, denn infolge der Coronaviruskrise steigt auch das Risiko für Kreditausfälle. Ein geplanter Verkauf der polnischen mBank (WKN: 884537) musste aufgrund des Marktumfeldes abgesagt werden und die Dividende wurde gestrichen.

Infolge dieser Umstände wird die Aktie wahrscheinlich erst nach dem Wirtschaftsabschwung wieder höhere Kurse sehen.

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Christof Welzel besitzt keine der erwähnten Aktien. The Motley Fool besitzt keine der erwähnten Aktien.



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