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SAP oder T-Mobile US: Bei welcher Aktie sind 140 Milliarden besser angelegt?

Sprint-CEO Marcelo Claure und T-Mobile US’ CEO John Legere.
Quelle: T-Mobile

Die fusionierte T-Mobile US (WKN: A1T7LU) wird bald mehrheitlich der Deutschen Telekom (WKN: 555750) gehören und ist auf dem besten Weg, einer der größten Telekommunikationskonzerne der Welt zu werden. SAP (WKN: 716460) wiederum ist ein führender Softwarekonzerne. Aber welche dieser beiden deutsch-amerikanischen Erfolgsgeschichten ist jetzt das bessere Investment?

Ein Vergleich der T-Mobile-Aktie und der SAP-Aktie zeigt auf, wo die Aussichten besser sind und die Bewertung günstiger erscheint.

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T-Mobile und SAP befinden sich in entscheidenden Phasen

Nach einem quälend langen Genehmigungsprozess ist die Fusion von T-Mobile und Sprint gelungen. Die Telekom hält bisher nur 43 % der Anteile, kontrolliert den Konzern aber über vertragliche Vereinbarungen. Nun bekommt sie die Möglichkeit, ihren Anteil auf 51 % aufzustocken. Der neue CEO Mike Sievert setzt alles daran, den Wachstumskurs seines phänomenalen Vorgängers John Legere fortzusetzen. Das Motto bleibt „Supercharging the Un-carrier“.

Aktuell geht es vor allem darum, das im Dezember 2019 gestartete 5G-Netz so schnell wie möglich landesweit auszurollen sowie Synergien aus den zusammengeführten Netzen zu heben. Gleichzeitig ergeben sich durch 5G neue Möglichkeiten, um mit Geschäfts- und Industriekunden zu expandieren. Telemedizin, Industrie 4.0 und Logistik sind einige der Themen, die den nächsten Wachstumsschub bringen könnten.

Daran arbeitet auch SAP. Der Softwaregigant ist zuletzt vor allem über Zukäufe von Cloud-Unternehmen aus den USA gewachsen und sieht nun großartige Chancen in der Bereitstellung von Digitalisierungslösungen aus der Cloud heraus. Längst sind die Anwendungen aus den Chefetagen herausgewachsen. Die Verknüpfung der Business-Daten mit operativen Daten aus den Fabrikhallen und Fahrzeugflotten ist ein erklärtes Ziel. Selbst Echtzeitanalysen von Sensordaten vor Ort können in Gesamtlösungen eingebunden werden.

Bei SAP wird folglich Konnektivität immer wichtiger, während bei T-Mobile die IT mehr Gewicht bekommt. Daneben haben die Walldorfer mit Christian Klein ebenfalls einen neuen Chef, der in die großen Fußstapfen seines Vorgängers treten muss.

Die Aktien von T-Mobile und SAP in Zahlen

Wir haben es also mit zwei deutsch-amerikanischen Supertankern zu tun, die sich im Zuge von 5G und Industrie 4.0 zunehmend in die Quere kommen könnten – und deren junge Bosse sich Großes vorgenommen haben. Auch bei den Zahlen sind Ähnlichkeiten erkennbar:

T-Mobile USSAPVerhältnis
Marktkapitalisierung 29.06.130 Mrd. USD151 Mrd. EUR3:4
Umsatz 201945,0 Mrd. USD27,6 Mrd. EUR10:7
Nettogewinn 20193,5 Mrd. USD3,3 Mrd. EUR20:21
Mitarbeiter53.000100.33010:19

Tabelle: Erstellt vom Autor auf Basis von Angaben der Unternehmen, Verhältnisse zur leichteren Einordnung (gerundet, 1 EUR = 1,123 USD)

SAP ist also etwa ein Drittel wertvoller und beschäftigt fast doppelt so viele Mitarbeiter. Beim Umsatz hat T-Mobile hingegen klar die Nase vorn, was sicherlich mit den Hardwareverkäufen zu tun hat. Allein im ersten Quartal verkaufte das Unternehmen 6,4 Millionen Smartphones.

Interessanterweise liegen sie beim Gewinn fast gleichauf. Damit kommt die Frage auf, ob es gerechtfertigt ist, dass die SAP-Aktie deutlich höher bewertet wird. Um diese zu beantworten, müssen wir versuchen einzuschätzen, wie die Gewinne sich über die kommenden Jahre entwickeln werden.

Auf was Investoren nun achten sollten

T-Mobile hat einige hervorragende Jahre hinter sich. Es wird nicht so leicht, diesen guten Lauf aufrechtzuerhalten. Dazu muss die Integration mit Sprint reibungslos ablaufen und dann das 5G-Geschäft starke Impulse bringen. Im Moment sieht vieles danach aus, als ob die Telekom-Tochter auf einem guten Weg ist. Klar ist aber auch, dass zunächst hohe Investitionen für den Netzausbau erforderlich sind. Im letzten Quartal stiegen die Ausgaben auf 1,75 Mrd. US-Dollar, was 20 % der Serviceumsätze ausmacht.

Analysten rechnen daher nicht damit, dass die Gewinne über die kommenden Jahre gesteigert werden können. SAP hingegen hat eine Phase hoher Investitionen bereits hinter sich gebracht. Nach diversen teuren Übernahmen, Restrukturierungsmaßnahmen und der aufwendigen Umstellung auf Abo-Preismodelle will sich der Softwarekonzern nun auf die Steigerung der zuletzt eher stagnierenden Ergebnisse konzentrieren. Dabei sollen sowohl Wachstumschancen aktiv ergriffen als auch die Margen verbessert werden.

Die beiden Konzerne sind folglich in einer jeweils anderen Phase. T-Mobile wird jetzt einige Jahre damit beschäftigt sein, eine integrierte Organisation zu schaffen und das leistungsstärkste 5G-Netz aufzubauen. Erst danach wird es die Früchte ernten können. Bei SAP hingegen ist nach dem Umbau nun alles angerichtet, um durchzuziehen. Zunächst wird sich SAP daher beim Gewinn deutlich von T-Mobile absetzen können, so wie es in den Aktienkursen auch eingepreist ist.

Die nächste Frage ist dann, ob die Telekom-Tochter wieder aufholen kann, sobald die integrierte 5G-Maschine auf Hochtouren läuft und der Investitionsbedarf sinkt. 43 Mrd. US-Dollar an Synergien hat das Management schließlich versprochen – mindestens. Das ist möglich, aber keine ausgemachte Sache. Wenn ich wüsste, dass es richtig gut funktioniert, würde meine Wahl heute auf die T-Mobile-Aktie fallen.

Aber mir sind Aktien, die einen komplizierten Umbau hinter sich haben, lieber als solche, die noch mittendrin stecken. Die Kursprämie der SAP-Aktie ist deshalb aus meiner Sicht ihr Geld wert.

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Ralf Anders besitzt keine der erwähnten Aktien. The Motley Fool empfiehlt T-Mobile US.



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