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Wirecard: Wie geht es jetzt weiter?

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Foto: Getty Images

Wirecard (WKN:747206) ist innerhalb weniger Tage spektakulär implodiert. Große Teile des Geschäftes hat es womöglich nie wirklich gegeben. Andere Teile wiederum sind durchaus reale Geschäftsbereiche mit realen Umsätzen. Das große Problem wird nun sein herauszufinden, wie viel des Geschäfts real ist und wie viel davon nur erfunden war.

Davon hängt ab, wie es mit Wirecard weitergehen wird, falls es überhaupt noch eine Zukunftsperspektive gibt.

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Wirecard-Aktionäre gehen voraussichtlich leer aus

So gut wie sicher ist aber wohl, dass die Aktionäre leer ausgehen werden. Es besteht zwar die Möglichkeit, dass die Aktie kurzfristig wild schwankt und vielleicht sogar wieder etwas steigt. Aktuell ist die Aktie immer noch eine der meistgehandelten im DAX. Aber das ist nur das Werk von Spekulanten. Da Wirecard bereits einen Insolvenzantrag gestellt hat, ist davon auszugehen, dass in keinem der möglichen Szenarien die Aktionäre auch nur einen Cent zurückbekommen werden. Es sei denn, es wird doch noch entschieden, das Insolvenzverfahren nicht zu eröffnen. Denn ist das Unternehmen erst mal insolvent, sind Aktionäre die Letzten in der Reihe für mögliche Auszahlungen.

Das heißt, dass man als Aktionär nur etwas zurückbekommt, wenn die Forderungen aller anderen Gläubiger beglichen worden sind. Und in diesem Fall geht es um große Summen. Beispielsweise hat ein Bankenkonsortium einen Kredit über fast 2 Mrd. Euro gewährt. Darüber hinaus gibt es Anleihen im Volumen von etwa 0,5 Mrd. Euro.

Sollte es also beispielsweise dazu kommen, dass die gesunden Bereiche für mehrere Mrd. Euro verkauft werden können, bestünde noch eine Chance. Doch auch dazu muss erst einmal einwandfrei geklärt werden, wie groß das Geschäft überhaupt noch ist und welchen Schaden der Skandal angerichtet hat.

Für einen Großteil der Wirecard-Kunden dürfte es einen überschaubaren Aufwand darstellen, den Zahlungsdienstleister zu wechseln. Die Konkurrenz wird sich also inzwischen die Hände reiben und auf Kundenjagd gehen. In den nächsten Wochen und Monaten ist daher damit zu rechnen, dass es viele Veröffentlichungen geben wird, wo die Kundengewinne der Konkurrenz medienwirksam bekannt gegeben werden.

Vorstand will Geschäft weiterführen

Dazu kommt die Tatsache, dass Wirecard noch für sehr lange Zeit mit sich selbst beschäftigt sein wird. Denn solange nicht eindeutig geklärt ist, wie es zu diesem Betrug kommen konnte und welches Ausmaß der Fall angenommen hat, ist an eine langfristige Weiterführung des Geschäfts wohl kaum zu denken. Aktuell läuft der Geschäftsbetrieb zwar noch, aber neue Kunden wird es wohl auf absehbare Zeit nicht mehr geben.

Der neue Vorstand wird sich sicherlich größte Mühe geben, alle Unklarheiten schnellstmöglich zu klären, und versuchen, zumindest den Gläubigern so viel Geld wie möglich zurückzahlen zu können. Bis aber einwandfrei geklärt werden kann, welchen Umfang der Betrug angenommen hat und wer davon wusste, werden Monate vergehen. Bis dann auch noch die juristischen Folgen deutlich sind, werden sicherlich Jahre verstreichen. In der schnelllebigen Technologiebranche, zu der man Wirecard wohl zählen kann, ist das ein zu langer Zeitraum des Stillstands.

Die Konkurrenz wird die Gelegenheit nutzen, die Kunden zu locken und von der Schwäche der Konkurrenz zu profitieren. Bis Wirecard dann wieder bereit sein könnte, in den Angriffsmodus umzuschalten, dürfte vom ursprünglichen Geschäft nicht mehr viel übrig sein.

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Dennis Zeipert besitzt keine der erwähnten Aktien. The Motley Fool besitzt keine der erwähnten Aktien.



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