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Wirecard-Horror geht weiter: Verbot in Großbritannien!

Wirecard Kreditkarte Kartenstappel Wirecard-Aktie
Foto: Wirecard AG

Die Aktie von Wirecard (WKN: 747206) hat auch zum Ende der Woche keine Ruhe finden können. Per Xetra-Schluss gingen die Anteilsscheine mit einem Aktienkursniveau von 1,42 Euro (26.06.2020, maßgeblich für alle Kurse) aus dem Handel. Mit einem erneuten Minus von über 54 % hat sich die Krise verschlimmert. Sofern das überhaupt möglich ist.

Vorläufige Höhepunkte im Wochenendspurt waren dabei einerseits natürlich die Auswirkungen der Insolvenz. Allerdings ist das nicht alles geblieben. Mit der Mastercard und Visa haben sich inzwischen bereits zwei US-amerikanische Großkonzerne und Kreditkartenanbieter von dem DAX-Zahlungsdienstleister distanziert. Das könnte womöglich einen Rattenschwanz nach sich ziehen, der langsam, aber sicher die noch vorhandene operative Substanz aus dem Unternehmen zieht.

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Zumal sich zum Freitagnachmittag erneut die fundamentale Ausgangslage im operativen Alltag verschlimmert hat. Plötzlich geht es nämlich nicht mehr bloß um die Insolvenz und aufgekündigte Kooperationen. Nein, sondern auch um Geschäftsverbote. Hier ist, was Investoren wissen sollten.

Den britischen Behörden reicht es!

Wie zum Freitagnachmittag beziehungsweise Abend mehrere Medien und Nachrichtendienste meldeten, hat offenbar Großbritannien als erster Staat Konsequenzen aus der Insolvenz und dem Bilanzskandal gezogen. Beziehungsweise die britische Finanzaufsicht, die FCA.

Demnach sei es Wirecard ab sofort untersagt, elektronische Zahlungen in Großbritannien abzuwickeln. Ein bedeutender Schritt. Allerdings geht es noch weiter: Zudem untersagte die Behörde dem Unternehmen zugleich alle regulierten Aktivitäten und beauftragte das Unternehmen, das den jeweiligen Kunden mitzuteilen. Als Drittes gab es außerdem noch das Verbot, Gelder oder Vermögenswerte zu verschieben.

Die Gründe für diese Restriktionen scheinen dabei die Interessen der Kunden zu sein. Die FCA weist darauf hin, dass man Kundengelder bei der britischen Gesellschaft sichern wolle. Gewiss ein weiterer Höhepunkt in der sowieso schon aufgeladenen Gesamtsituation um Wirecard.

Es bleibt dabei: Die letzten Hoffnungen sterben!

Für Investoren, die Wirecard nach diesen turbulenten Tagen noch immer die Treue halten, dürfte eine bittere Erkenntnis so langsam, aber sicher reifen: Dem DAX-Zahlungsdienstleister fehlt eindeutig inzwischen Substanz. Neben den 1,9 Mrd. Euro natürlich, die im Zuge des Bilanzskandals die Krise ausgelöst haben.

Die Insolvenz hat dabei gezeigt, wie wenig Zukunft Wirecard besitzen dürfte. Die jetzt inzwischen kolportierten Konsequenzen zeigen ebenfalls sehr deutlich in diese Richtung. Wobei es bemerkenswert ist, dass neben Visa und Mastercard jetzt auch ein ganzer Staat ein Verbot ausgesprochen hat. Selbst in einem wunderhaften Fall der Insolvenzabwendung dürfte daher das Vertrauen in den Zahlungsdienstleister nachhaltig verschwunden sein.

Wirecard wird in meinen Augen wohl kaum eine Zukunft besitzen. Weder operativ. Noch die Aktie. Noch in sonst irgendeiner Weise. So endet in diesen Tagen ein trauriges Kapitel einer eigentlich wachstumsstarken Aktie. Wobei die Eskalationsstufen in den nächsten Tagen noch erhöht werden könnten.

Immerhin: Der Aktie kann’s fast egal sein

Den Investoren und der Aktie kann das jedoch inzwischen beinahe egal sein. Bei einem Aktienkursniveau von knapp über einem Euro ist der Großteil des Wertes vernichtet. Selbst die heutige Volatilität mit einer Kurshalbierung ist dabei bloß eine winzig kleine Spitze dieses gigantischen Bilanz-Skandal- und Insolvenz-Eisbergs.

Es wird spannend sein zu sehen, welche weiteren Wendungen das Thema noch nimmt. Die Aktie hingegen dürfte das meiste schon im niedrigen Kurs eingepreist haben. Wobei ein Kauf natürlich weiterhin mit hohem Risiko, auch dem eines Totalverlustes, verbunden ist.

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Vincent besitzt Aktien von Wirecard. The Motley Fool besitzt und empfiehlt Aktien von Mastercard und Visa. 



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