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Das größte Opfer der Wirecard-Insolvenz? (Hoffentlich) nicht die deutsche Aktienkultur!

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Foto: Getty Images

Es gibt viele Opfer rund um die Insolvenz von DAX-Zahlungsdienstleister Wirecard (WKN: 747206). Viele Banken, die als Fremdkapitalgeber auftreten, müssen mit Abschreibungen auf ihre Kredite rechnen. Bei den Investoren sieht es ähnlich aus: Die Wirecard-Aktie notiert schließlich bloß noch um die 2 Euro je Anteilsschein. Die ehemaligen Höchstkurse weit hinter der 100-Euro-Marke sind weit entfernt.

Es könnte allerdings ein größeres Opfer geben als die persönlichen Verluste von dir, mir oder auch Institutionen wie Geldhäusern. Denn es steht ein weiteres Mal die Aktienkultur der Deutschen auf dem Spiel. Die, wiederum, sowieso schon fast kaum vorhanden ist und jetzt einen weiteren Dämpfer erhalten könnte. So, wie sie es eigentlich bereits immer tat in Extremsituationen.

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Wirecard-Debakel als Negativbeispiel

Der Bilanzskandal rund um DAX-Zahlungsdienstleister Wirecard dürfte dabei erneut ein gigantisches Negativbeispiel sein, bei dem viele Skeptiker sagen werden: Die Börse ist und bleibt Zockerei. Man ist dem Management schutzlos ausgeliefert. Totalverluste häufig an der Tagesordnung. Eine Meinung, die jetzt offenbar wieder salonfähig wird. Obwohl man das in der Summe aller Aktien durchaus bestreiten kann.

Es sind dabei gerade bei den sicherheitsorientierten deutschen Anlegern immer solche Extremsituationen, die hängen bleiben. In der Vergangenheit waren es so beispielsweise negative Erfahrungen mit der Volksaktie Deutsche Telekom. Oder auch Korrekturen beziehungsweise Crashs wie das Platzen der Dotcom-Blase oder auch die letzte Finanzkrise. Das Coronavirus könnte ebenfalls solche Auswirkungen haben. Vielleicht jetzt im Zusammenspiel mit Wirecard.

Erschwerend hinzu kommt, dass Wirecard als DAX-Konzern vor der Insolvenz steht. Es gab zwar Krisen in unserem heimischen Leitindex, allerdings noch keine vergleichbar große. Das wiederum könnte zu der fatalen und wenig repräsentativen Einschätzung führen, dass selbst konservative Aktien und Bluechips das Risiko eines Totalverlustes beinhalten. Beziehungsweise, dass so etwas des Öfteren vorkommen könnte. Die Skepsis bezüglich der Börse und Aktien dürfte in Anbetracht des Negativbeispiels Wirecard jedenfalls zunehmen.

Die etwas andere Sichtweise

In gewisser Weise ist ein Maß an Skepsis auch angebracht. Das Beispiel Wirecard zeigt, dass Bilanzskandale auch bei DAX-Aktien auftreten können. Allerdings zeigt die Historie mit dem ersten Insolvenzbeispiel im Leitindex eigentlich das genaue Gegenteil: Solche krassen Fälle sind und bleiben die Ausnahme. Die Ausnahme bestätigt hier in gewisser Weise die Regel.

Zudem sollte man als potenzieller Investor und Börsenskeptiker bedenken, dass solche krassen Tiefschläge nicht existenzbedrohend sein müssen. Insbesondere in einem diversifizierten, chancenreichen Portfolio dürfte selbst ein seltenes Worst-Case-Szenario wie das von Wirecard keine vernichtende Performance bedeuten. Eben weil es hier noch viele andere attraktive Aktien gibt, die die Verluste ausgleichen können.

Die Wirecard-Aktie, die mediale Resonanz und die mögliche Pleite sollten dich daher nicht davon abhalten, dich mit der Börsenlandschaft zu beschäftigen. Ganz im Gegenteil, denn gerade langfristig bleiben Aktien eigentlich die einzige Alternative, wenn man sein Vermögen vermehren möchte. Oder vor der Inflation schützen will. Zudem existieren bedeutend konservativere und einfacher verständliche Unternehmen und Konzerne, auf die man als Investor setzen kann.

Denk nach … und nicht bloß an Wirecard!

Wenn du dich als Investor daher in letzter Zeit mit der Aktien- und Börsenwelt auseinandergesetzt hast, lass dich nicht vom Schicksal Wirecards unterkriegen. Es ist hart. Und es hat zu einigen Verlusten in so manchem Portfolio geführt. Allerdings gibt es solche krassen Einzelschicksale doch eher selten. Vor allem im Bereich größerer Bluechips.

Wer diversifiziert investiert, der wird nicht bloß ein Wirecard-Fiasko verkraften. Sondern erhält langfristig die Chance auf attraktive Renditen.

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Vincent besitzt Aktien von Wirecard. The Motley Fool besitzt keine der erwähnten Aktien.



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