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Wirecard-Aktie: Ein winzig, winzig kleiner Schritt in Richtung Normalität?

Wirecard Kreditkarte Kartenstappel Wirecard-Aktie
Foto: Wirecard AG

Die Aktie von Wirecard (WKN: 747206) steckt weiterhin tief im Bilanzskandal. Noch immer fehlt von den 1,9 Mrd. Euro in der Bilanz jede Spur. Die jüngsten Erkenntnisse deuten hingegen darauf hin, dass das Geld möglicherweise nicht existiert. Wobei sich womöglich ein Disput mit dem besagten Treuhänder andeutet.

Wie auch immer: Das neue Management versucht offenbar, langfristig mit verschiedenen Maßnahmen zurück zum operativen Alltag zu finden. Auch wenn das ein langer Weg ist, so scheinen die Verantwortlichen ein für alle Mal aufräumen zu wollen. Ein erster Schritt in eine bessere Richtung? Ja, zumindest, sofern nicht das Vertrauen und die Substanz des DAX-Konzerns ganzheitlich zerstört sind. Das werden die nächsten Wochen zeigen.

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Es scheint allerdings, als wolle der Zahlungsdienstleister schon jetzt einen winzig, winzig kleinen Schritt in Richtung operative Normalität gehen. Schauen wir im Folgenden daher einmal, was Investoren jetzt womöglich wissen sollten.

Das bloße Beantragen einer Lizenz …

Wie jetzt unter anderem das Börsenportal finanzen.net unter Berufung auf den Nachrichtendienst Reuters berichtet, habe Wirecard einen Antrag auf eine eigene Lizenz in Singapur gestellt. Demnach sei der Antrag bei der zuständigen Aufsichtsbehörde MAS eingegangen, wobei sich das besagte Portal auf ein Statement der Zentralbank von Singapur beruft.

Wirecard scheint demnach den operativen Alltag in Singapur sicherstellen zu wollen. Es müsse sichergestellt werden, dass die Geschäfte hier aufrechterhalten werden. Zudem sollten die jeweiligen Kundengelder in dem Land bleiben. Dazu benötigt das Unternehmen allerdings eine eigene Lizenz, wenn man sich nicht weiter von Treuhändern abhängig machen möchte.

Wirecard arbeite derzeit mit einer Ausnahmegenehmigung weiter, wie es in der Meldung der Zentralbank offenbar weiter heißt. Allerdings dürfte das alles eher der mittel- bis langfristigen Aufrechterhaltung des Geschäftes dienen. Kurzfristig ist und bleibt der Bilanzskandal hingegen das Thema Nummer eins. Womöglich mit weiterhin unabsehbaren Folgen.

Wann die Lizenz wichtig wird

Entsprechend sollten Investoren diesen ersten vermeintlichen Schritt in Richtung operativer Alltag noch nicht feiern. Eine mögliche Lizenz wird die aktuelle Causa schließlich nicht begradigen. Nein, sondern sie könnte einfach bloß sicherstellen, dass Wirecard in einer noch hypothetischen Zeit nach dem Bilanzskandal eine Zukunft besitzt.

In der Zwischenzeit sind jedoch andere Themen bedeutend wichtiger: Fragen um die Liquidität und die Bankkredite dürften dabei zunächst das Tagesgeschehen bestimmen. Genauso, inwieweit die Zahlenwerke für vergangene Jahre berichtigt werden müssen. Sowie auch, welche Tragweite die Berichtigungen haben werden.

Erst nach einer erfolgten Bestandsaufnahme dürfte sich fundamental abzeichnen, ob Wirecard eine solche Zukunft überhaupt noch besitzt. Wobei selbst dann eine weitere Frage wichtig werden dürfte: Wie viel Vertrauen investieren Unternehmen und Kunden noch in den DAX-Konzern? Auch hieran wird sich langfristig messen lassen, ob Wirecard noch über ein funktionierendes Geschäft als Zahlungsdienstleister verfügt. Oder eben nicht. Die jetzt beantragte Banklizenz in Singapur spielt daher auf absehbare Zeit zunächst eine untergeordnete Rolle.

Fokus auf das Wesentliche!

Es bleibt daher im Grunde genommen alles beim Alten: Die Wirecard-Aktie besitzt viele Baustellen und Probleme, die wiederum zu gigantischen Risiken werden. Es geht um die Existenz des Zahlungsdienstleisters. Um Vertrauen. Wobei aktuell nicht absehbar ist, welche Tragweite der jetzige Sachverhalt noch besitzt. Investoren sollten daher besser noch nicht beginnen, sich auf das vermeintlich Positive zu fokussieren. Nein, sondern sich vor allem auf das Wesentliche konzentrieren, was eindeutig die Probleme sind.

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Vincent besitzt Aktien von Wirecard. The Motley Fool besitzt keine der erwähnten Aktien.



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