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Mach es lieber selbst! Warum der Friedrich & Weik Wertefonds schlecht ist

Friedrich & Weik Wertefonds: Chrashpropheten im Test
Foto: Getty Images

Das Geschäftsmodell von Marc Friedrich und Matthias Weik ist ähnlich wie bei Dirk Müller. Wie Dirk Müller warnen die beiden seit Jahren in Büchern, Vorträgen und Youtube-Videos vor dem kompletten Zusammenbruch der Börse. Wie bei Dirk Müller gibt es zur Abrundung des Vertriebskonzepts die passende Lösung in Form eines Fonds, für welchen Friedrich und Weick Namensgeber sind. Der Friedrich & Weik Wertefonds (WKN: A2AQ95) setzt auf verschiedene Anlageklassen.

Laut der Homepage des Fonds werden 65 % des Vermögens durch die Plutos Vermögensverwaltung in die Anlageklassen Edelmetalle, Edelmetallminen und weitere Sachwerten wie Immobilien, Ackerland oder Wälder investiert. Die restlichen 35 % verwaltet der Vermögensverwalter Knoesel & Ronge in der Anlageklasse Aktien. Diese beiden Parteien agieren komplett losgelöst voneinander und möchten neben den Namensgebern ein Stück vom Kuchen.

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Asset-Allokation aus der Hölle

Wenn man sich das Fondsvermögen so ansieht, weiß man, wie die Antwort der handelnden Personen um Friedrich und Weik auf den großen Crash lautet. Am 18.06.2020 war das Vermögen zu 29 % in physisches Gold investiert. Weitere 19 % stecken in Aktien von 28 Minenbetreibern. Als Anhänger von Warren Buffett habe ich nicht die höchste Meinung von der Anlage in Gold. Aber in einem aktiv verwalteten Fonds mit laufenden Kosten von 1,78 % muss man für die kaum vorhandene Diversifikation über Humor verfügen.

Für einen Privatanleger, der von einem Goldinvestment überzeugt ist, ergibt es wesentlich mehr Sinn, auf ein Produkt wie Xetra-Gold (WKN: A0S9GB) zu setzen. Das Papier stellt mit jährlichen Gebühren von 0,3 % eine kostengünstige Alternative dar und das verbriefte Gold kann gegen Gebühr sogar nach Hause geliefert werden. Der große Vorteil ist allerdings die steuerliche Behandlung. Der Anleger muss nach einer Mindesthaltedauer von zwölf Monaten keine Steuern auf Gewinne zahlen.

Für den Goldminenanteil kann man entweder auf einen spezialisierten Fonds setzen oder man kauft einfach einen ETF wie den ComStage NYSE Arca Gold Bugs (WKN: ETF091). Die darin enthaltenen Gesellschaften entsprechen zu einem großen Teil den Unternehmen im Friedrich & Weik Wertefonds. Im Wertefonds sind zwar kleinere Minen stärker gewichtet, der mögliche Renditevorteil muss aber zunächst die höheren Gebühren decken.

Ähnliche Kreativität bei weiteren Sachwerten und Aktien

In die weiteren Sachwerte sind 13 % des Portfolios angelegt. Wobei dahinter im Wesentlichen ETFs auf die Edelmetalle Silber und Platin stecken. Damit sind ca. 57 % des Depots in Edelmetalle investiert. Jeder Leser sollte diesen Teil der Depotzusammensetzung mit vier Produkten und einem halben Tag Arbeit kostengünstiger nachbauen können.

Jetzt kommt der spannende Teil. Durch die beiden unabhängig arbeitenden Vermögensverwalter hat man im Friedrich & Weik Wertefonds eigentlich zwei Produkte, denen man einfach nur eine gemeinsame Hülle übergestülpt hat. Durch den eigenständigen Nachbau des Edelmetallteils kann man den Aktienfonds frei wählen. Und das ergibt Sinn!

Die Performance des Fonds spricht ganz klar nicht für den Aktienanteil im Portfolio. Seit Auflegung Anfang 2017 schafft es der Fonds der Crashpropheten Friedrich und Weik gerade mal auf ein Plus von 1,5 % (Stand: 15.06.2020). Gleichzeitig ist der Goldpreis von 1.152 US-Dollar auf 1.725 US-Dollar gestiegen. Ein Anstieg um ca. 50 %. Bei der hohen Gewichtung des Edelmetalls ist die magere Wertentwicklung äußerst fragwürdig.

Wie man das Geld besser anlegt als im Friedrich & Weik Wertefonds

Statt die Vertriebsmaschinerie um Friedrich und Weik zu finanzieren, sollte man sich lieber selbst um die Geldanlage kümmern. Tatsächlich kann der komplette Anteil der Sachwerte kostengünstig über vier Produkte abgebildet werden. Bei dem Aktienfonds kann man z. B. auf den Paladin One (WKN: A1W1PH) setzen. Hier bekommt man ein Team, das seiner Arbeit äußerst gründlich und erfolgreich nachgeht. Hierfür spricht die kumulierte Rendite von 33,8 % von Anfang 2017 bis zum 15.06.2020.

Mich überzeugt der hohe Edelmetallanteil nicht wirklich. Aber das ist der große Vorteil an der aufgezeigten Lösung: Jeder Anleger kann seine Wunschgewichtung aus den vorgestellten Komponenten wählen. Solange sich die Welt weiterdreht, wird man mit den vorgestellten Produkten besser abschneiden als mit dem Friedrich & Weik Wertefonds.

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Florian Hainzl besitzt keine der erwähnten Wertpapiere. The Motley Fool besitzt keine der erwähnten Wertpapiere.



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