Prominenter Abgang bei Nestlé-Aktie: Portfolio künftig weniger attraktiv?
Die Aktie von Nestlé (WKN: A0Q4DC) ist und bleibt eine Erfolgsgeschichte an der Börse. Und eine defensive noch dazu: Seit dem Tiefpunkt des Corona-Crashs haben sich die Anteilsscheine des Schweizer Lebensmittelkonzerns deutlich erholt. Das kann womöglich auch auf die defensiven Eigenschaften, das Fortsetzen des moderaten Wachstumskurses und, als weiteres Highlight, die fast aristokratische Dividende geschoben werden.
Ein Teil des Erfolges dürfte allerdings auch auf das markenstarke und breit diversifizierte Portfolio von zwischenzeitlich ca. 6.000 verschiedenen Produkten zurückgehen. Sowie neuerdings auf den Konzernumbau, bei dem sich die Schweizer von einigen Standorten und auch Marken trennten, die die Profitabilität des Gesamtkonzerns ausgebremst haben.
Jetzt jedenfalls gibt’s von dieser Front weitere Neuigkeiten, denn es scheint einen prominenten Abgang aus dem Produktportfolio der Schweizer zu geben. Schauen wir im Folgenden daher einmal, was Investoren jetzt wissen müssen.
Bye-bye, Buitoni!
Wie gesagt: Es ist kein Geheimnis mehr, dass Nestlé innerhalb der finalen Züge seines Konzernumbaus bei einigen Marken und Standorten auf die Kostenbremse getreten ist. Alles mit dem Ziel, die Profitabilität anzukurbeln. Ein größerer Schritt ist dabei bislang der Verkauf des Hautpflegegeschäfts gewesen. Jetzt ist allerdings ein weiterer starker Verkauf bekannt gegeben worden.
Wie das „Wall Street Journal“ nämlich zunächst berichtete, haben die Schweizer ihre Pasta-Marke Buitoni und die damit verbundenen Rechte für Nordamerika verkauft. Ein prominenterer Name, den viele Verbraucher mit Sicherheit aus dem Supermarkt kennen. Ein Käufer sei mit dem US-amerikanischen Finanzinvestor Brynwood Partners bereits gefunden worden. Eine Sprecherin des Schweizer Lebensmittelkonzerns habe den Verkauf inzwischen auch bestätigt, wie die „Berner Zeitung“ berichtete.
Über die Vertragsdetails scheint zunächst wenig bekannt zu sein, allerdings soll die Buitoni Food Company mit den Rechten in den USA, Kanada und der Karibik zuletzt 115 Mio. US-Dollar wert gewesen sein. Grund für das Trennen von dieser Marke in dieser Region seien unbefriedigende Zahlen gewesen, womit sich eines abzeichnen dürfte: Der Konzernumbau der Schweizer ist noch immer im Gange.
Nestlé puzzlet sich seine operative Marge
Mit einem Verkaufsvolumen von ca. 100 Mio. US-Dollar und den Rechten am nordamerikanischen Markt dürfte dieser Teilverkauf eher zu den kleineren Maßnahmen im aktuellen Konzernumbau zählen. Allerdings zeigt sich hier, dass die Schweizer weder auf Marken noch auf Regionen großartig Rücksicht nehmen. Alles, um ihre Ziele und insbesondere eine größere Profitabilität zu erreichen.
Welche Ziele? Hervorragende Frage! Zur Erinnerung: Die Schweizer wollen per Ende dieses Jahres auf eine operative Marge in Höhe von 18,5 % kommen. Bevor der Konzernumbau angefangen hat, lag diese bei ca. 14,7 %. Mehr Gewinn bei einem potenziell gleichen oder moderat wachsenden Umsatz dürfte langfristig besser Ergebnisse bedeuten. Das dürfte Investoren und Dividendenjägern gleichermaßen gefallen.
Ob es noch einen größeren Deal im Kontext dieses Vorhabens geben wird, bleibt abzuwarten. Im letzten Geschäftsjahr 2019 ist Nestlé jedenfalls bereits auf eine bereinigte operative Marge von 17,6 % gekommen. Der Konzernumbau zeigt daher erste Wirkungen.
Keine gigantische Neuigkeit …
Im Endeffekt ist der Teilverkauf von Buitoni daher kein Big-Deal. Allerdings ein hervorragender Reminder dafür, dass Nestlé noch immer dabei ist, Marken und Produktionsstandorte zu überprüfen und notfalls Konsequenzen einzuleiten. All das dürfte helfen, die Profitabilität der Schweizer weiter anzukurbeln und möglicherweise die Renditen für Investoren konsequent zu erhöhen.
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Vincent besitzt keine der erwähnten Aktien. The Motley Fool besitzt und empfiehlt Aktien von Netflix.