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Neues zu Boeing-Kompensationen bei TUI! Kann das die Aktie jetzt noch retten?

Aktien meiden wäre ein Fehler
Foto: Getty Images

Die Aktie von TUI (WKN: TUAG00) erlebt derzeit ein Wechselbad der Gefühle. Einerseits ist das Marktumfeld schließlich noch immer schwierig. Viele Verbraucher reisen aufgrund des Coronavirus weniger, was zu operativen Problemen geführt hat. Sowie zur Aufnahme eines Milliardenkredits, um einen möglichen Liquiditätsengpass vorzubeugen.

Andererseits ist die Entwicklung der letzten Tage und Wochen jedoch als euphorisch zu bezeichnen: Dadurch, dass sich einige Restriktionen gelockert haben und in einigen Regionen in diesem Sommer wohl doch wieder Urlaub möglich ist, hat die Aktie zwischenzeitlich fast 100 % seit dem Tief zugelegt. Hier zeigt sich, wie groß die Skepsis im Vorfeld gewesen ist.

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Jetzt gibt es eine weitere Schlagzeile, die womöglich verhalten optimistisch stimmen könnte. Denn an der Boeing-Front zeichnet sich ein warmer finanzieller Regen ab. Schauen wir im Folgenden daher einmal, was man als Investor wissen sollte:

Einigung mit Boeing! Aber keine konkreten Details …

Wie TUI jetzt verkünden konnte, werde man vonseiten Boeings für die Ausfälle der letzten Quartale entschädigt. Zur Erinnerung: Zwei Abstürze beim Typ 737 Max haben zu einigen Fragen und Klärungsbedarf geführt, in deren Folge die Maschinen auf dem Boden bleiben mussten. Reiseveranstalter wie TUI mussten aufgrund dessen andere Flugzeuge chartern und hatten entsprechend mit zusätzlichen Kosten zu kämpfen.

TUI selbst hat seinen Schaden im Geschäftsjahr 2018/19 auf 293 Mio. Euro beziffert. Im laufenden Jahr sei dieser womöglich sogar noch höher gewesen. Allerdings gibt es jetzt einen gehörigen Schadensersatz. Man erhalte nämlich eine umfassende Kompensation, die einen erheblichen Teil des Schadens abdecken würde, wie es in einer Mitteilung hieß. Über die Details der Einigung sei jedoch Stillschweigen vereinbart worden. Wobei die Kompensation innerhalb eines Zeitraums von zwei Jahren abgewickelt werde.

Der Deal mit Boeing besitzt jedoch noch eine weitere Tragweite: Demnach muss TUI bereits bestellte Flugzeuge nicht jetzt direkt abnehmen, sondern kann dies zu einem späteren Zeitpunkt tun. Das erleichtert einen Konzernumbau, bei dem unter anderem die Flotte verkleinert werden sollte, und führt jetzt nicht zu einem Liquiditätsabgang. Das könnte ebenfalls wichtig für das Meistern der Corona-Krise sein.

Keine schnelle Liquidität, aber auch kein schneller Abfluss!

Die Einigung mit Boeing könnte damit für TUI zu einem wichtigen Schritt in Richtung einer besseren Zukunft werden – oder zumindest stabileren Wochen und Monaten im aktuell rauen Marktumfeld.

Zwar wird es jetzt doch keine schnelle weitere Liquidität geben, allerdings benötigt TUI diese auch im Moment nicht. Der Reisekonzern hat sich schließlich erst im April 1,8 Mrd. Euro an Liquidität gesichert, um die Krise meistern zu können. Das dürfte zunächst ausreichend sein, um das Überleben zu sichern. Zumal in den kommenden Monaten, Quartalen und eben ein, zwei Jahren weitere Millionen von Boeing dazukommen werden. Ein Teil der Kompensationszahlungen könnte womöglich dazu beitragen, den Überbrückungskredit wieder abzuzahlen.

Viel wichtiger ist jedoch auch, dass das Geld nicht direkt zum Bezahlen von Flugzeugen ausgegeben werden muss, die jetzt gar nicht benötigt werden. Hier hat TUI daher offensichtlich smart verhandelt und nicht bloß auf die Kompensationen geachtet. Dieses Detail könnte in dieser schwierigen Phase daher womöglich wichtiger sein als die Kompensationen selbst. Die ja schließlich eigentlich bloß eine Frage der Zeit gewesen sind.

Hellen sich die Aussichten für TUI auf?

Es erscheint dennoch zu früh, um davon zu sprechen, dass sich die Aussichten aufhellen: Es mag zwar einige Lockerungen und die Aussicht auf einen dreistelligen Millionenbetrag von Boeing geben. Allerdings ist und bleibt der Markt aufgrund des Coronavirus angespannt.

Wann und ob baldig überhaupt wieder ein normalerer Alltag möglich sein wird, das steht noch in den Sternen. Entsprechend sollten Investoren das Chance- und Risikoverhältnis hier genauer überprüfen.

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Vincent besitzt Aktien von TUI. The Motley Fool besitzt keine der erwähnten Aktien.



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