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Royal Dutch Shell, BP & Co.: IEA reduziert eigene Prognose – macht es das besser oder schlechter?!

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Foto: Getty Images

Die Aktien von Royal Dutch Shell (WKN: A0ER6S) und BP (WKN: 850517) leiden. Neben vielen anderen Akteuren im Ölmarkt, wohlgemerkt. Zwar gibt es seit Anfang Mai die Förderkürzungen der OPEC+, allerdings bedeutet das nicht, dass sich der Markt wieder in einem Gleichgewicht befindet.

Tatsächlich sind die Lager noch immer voll und die Preise von Brent und WTI vergleichsweise niedrig. Ein Preisniveau von 30 US-Dollar je Barrel Brent ist alles andere als ausreichend, um üppige Gewinne einzufahren. Welche Auswirkungen das hat, das haben wir in den jeweiligen Zahlenwerken bereits gesehen.

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Nun könnte es jedoch eine weitere Wasserstandsmeldung geben. Ausgerechnet von der Internationalen Energieagentur, die zum Tiefstpreis bereits mit einem massiven Nachfrageeinbruch gerechnet hat. Schauen wir im Folgenden einmal, inwieweit das förderlich sein könnte. Oder aber eine Belastung.

Das sind die neuen Zahlen

Wie die IEA, wie die Internationale Energieagentur in Kurzform genannt wird, unlängst mitgeteilt hat, sind die ursprünglichen Prognosen wohl nicht mehr aktuell. Demnach rechne man für das laufende Börsenjahr nicht mehr mit einem derart starken Einbruch der Nachfrage. Das klingt zunächst positiv.

Nach derzeitigem Kenntnisstand werde sich die Nachfrage 2020 voraussichtlich um 8,6 Mio. Barrel pro Tag verringern. Ursprünglich ist man von einem Wert von 9,3 Mio. Barrel pro Tag ausgegangen. Sprich: 700.000 Barrel pro Tag könnten nachfrageseitig doch nicht wegfallen. Ein kleinerer, jedoch bedeutender Schritt für den Ölmarkt.

Dennoch sollten Investoren diese Nachricht mit Vorsicht genießen. Die Zahlen unterstreichen schließlich unterm Strich, dass der Ölmarkt nachfrageseitig weiterhin mit Einbußen rechnen muss. Zudem befinden wir uns inzwischen im Mai des Jahres 2020. In wenigen Wochen oder Monaten werden entsprechend die Prognosen für das Jahr 2021 mehr Gewicht erhalten, denn die Börsen handeln weiterhin die Zukunft.

Fest steht daher weiterhin: Der Ölmarkt ist in einem Ungleichgewicht und Konzerne wie Royal Dutch Shell, BP und Co. müssen sich mittelfristig in diesem Marktumfeld behaupten. Eine Fehlkalkulation in Höhe von 700.000 Barrel pro Tag liegt im Grunde genommen im prognostischen Rahmen. Und ist womöglich ein leiser Indikator, der für Besserung einsteht.

Allerdings im Kontext mit anderen Maßnahmen …

Vergessen sollten wir dabei allerdings nicht, dass auch andere Dinge wie die prognostizierte und reale Nachfrage einen Einfluss auf den Ölmarkt haben können. Seit ca. zwei Wochen befinden wir uns jetzt schließlich in der Phase, in der die OPEC+ die Förderung zunächst deutlich reduziert hat. Mit einer Förderkürzung von in der Spitze mehr als 10 Mio. Barrel pro Tag könnte vermehrt ein Gleichgewicht lauern. Vielleicht sogar mehr.

Womöglich wird mit dem Unterschied zwischen Nachfrageeinbruch und durchschnittlicher Förderkürzung auch so mancher Lagerstand abgebaut, was ebenfalls eine bereinigende Wirkung haben könnte. Zumal weitere Fördernationen signalisiert haben, dass die bisherigen Maßnahmen nicht die Ultima Ratio sind.

Saudi-Arabien beispielsweise hat zunächst eine weitere Million Barrel pro Tag aus dem Markt genommen, was die Notierungen stützen und das Überangebot abbauen könnte. Mittel- bis langfristig könnte all das für ein stabileres Marktumfeld sorgen. Wobei wir besser nicht von kurzfristigen Erfolgen ausgehen sollten.

Es wird … langsam

Die Summe aller Puzzleteile könnte daher ein Indikator dafür sein, dass es langsam, aber sicher aufwärtsgeht mit dem Ölmarkt. Die derzeitige Prognose der Internationalen Energieagentur ist ein weiteres Mosaikteilchen, das für etwas mehr Gleichgewicht sorgen könnte. Deutlich mehr Gewicht dürften jetzt allerdings die Förderkürzungen haben.

Für Royal Dutch Shell, BP und Co. bleibt das Marktumfeld daher kurzfristig noch immer rau. Jedoch könnte es ein wenig Licht am Ende dieses Tunnels geben. Denn die Nachfrageseite wird mittel- bis langfristig die Weiche sein, die den Markt ins Gleichgewicht bringen muss.

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Vincent besitzt Aktien von Royal Dutch Shell. The Motley Fool besitzt keine der erwähnten Aktien.



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