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Coronakrise: Folgt TUI der Lufthansa in die Verkleinerung?

Geschäftsmann mit Lupe untersucht Papier Bericht
Foto: Getty Images

Die Coronakrise dauert immer noch an und hält die Wirtschaft auf Trab. Insbesondere die Tourismusbranche ist hart getroffen worden, wie auch die aktuellen Schwierigkeiten der Deutschen Lufthansa deutlich zeigen. Die deutsche Vorzeigefluggesellschaft ist dringend auf finanzielle Unterstützung vom Staat angewiesen, um durch diese Krise zu fliegen.

CEO der Lufthansa, Carsten Spohr, hat bereits betont, dass die Deutsche Lufthansa nach der Krise eine andere sein wird. Der Konzern wird sich durch die Verwerfungen nachhaltig und strukturell verändern müssen, um im Markt bestehen zu bleiben. Dazu gehört beispielsweise die Abspaltungen von Teilbereichen des Konzerns, aber auch die Reduzierung des Personals.

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Zu ähnlichen Maßnahmen muss wohl nun auch die TUI (WKN: TUAG00) greifen. Der deutsche Tourismuskonzern hat sogar bereits einen 1,8 Mrd. Euro schweren Kredit erhalten, aber dieser scheint eine Verkleinerung nicht verhindern zu können.

Rund 8.000 Stellen sollen gestrichen werden

Vor der Coronakrise hat sich das Geschäft der TUI gut entwickelt. Generell hat die Tourismusbranche in diesem Jahr auf ein neues, gutes Jahr gehofft, nachdem im Vorjahr die Thomas-Cook-Insolvenz teils einschneidende Schäden hinterlassen hat. Die Zeichen standen gut, dass dieses erhoffte Jahr eintreffen würde.

Doch mit Corona ist alles anders gekommen, die Umsätze des Tourismusgiganten sind stark eingebrochen. Zusätzlich halten sich Kunden mit Buchungen für die Sommersaison 2020 und darüber hinaus zurück – zu unklar scheint der weitere Verlauf der Coronaviruspandemie. Erschwerend kommt hinzu, dass TUI bei bereits abgesagten Reisen gesetzlich dazu verpflichtet ist, die Kundengelder zu erstatten. Das heißt, Liquidität verlässt das Unternehmen und neue Einnahmen lassen auf sich warten.

Nun hat TUI-Chef Fritz Joussen bekannt gegeben, dass die Verwaltungskosten um gute 30 % gekürzt werden sollen. Außerdem sollen rund 8.000 Stellen nicht besetzt oder abgebaut werden. Diese Maßnahmen sollen der TUI augenscheinlich die Luft zum Atmen einräumen und auch die Chance geben, gestärkt aus der Krise hervorzugehen.

Zusätzlich plant die TUI, sich von bestimmten Beteiligungen an Reiseveranstaltern zu trennen und auch Hotelimmobilien abzustoßen. Die Hamburger Tochter Hapag-Lloyd Cruises ist offenbar schon in das Subunternehmen TUI Cruises eingebracht worden.

Ganz offensichtlich möchte sich TUI großflächig umstrukturieren. CEO Fritz Joussen betont, dass die TUI eine andere sein werde. Außerdem wird nach der Pandemie ein anderes Marktumfeld vorhanden sein. Das erinnert stark an die Aussagen des Branchenkollegen Carsten Spohr.

Wird die TUI-Aktie davon profitieren?

Sich von Assets und Mitarbeitern in dieser Größenordnung zu trennen, klingt im ersten Moment hart. Lässt man diese Bekanntgabe aber erst sacken, könnten bei genauerer Überlegung sogar massive Vorteile entstehen, wenn diese Umstrukturierung richtig angegangen wird.

Meiner Meinung nach besitzt die TUI durch ihre breite Aufstellung in der Tourismusbranche eine hervorragende Ausgangslage. Nur habe ich lange Zeit das Gefühl gehabt, dass die TUI vor lauter Größe gar nicht mehr wusste, wie sie sich richtig strukturieren sollte.

Die Coronakrise liefert zwangsläufig – so hart das nun klingen mag – eine Chance, sich hervorragend selbst zu säubern. Unnötiger Ballast wird abgeworfen und das Unternehmen schlanker gemacht. Dadurch lassen sich sicherlich die Kostenstrukturen wesentlich effizienter gestalten und mehr Synergiepotenziale aus den vielen Assets schöpfen. Dazu sollten insbesondere die Bemühungen in Richtung Digitalisierung beitragen, die nun weiter beschleunigt werden sollen.

CEO Fritz Joussen könnte also durchaus recht behalten, wenn er sagt, dass TUI dadurch schlanker, effizienter, schneller und digitaler werden kann. Doch zuerst muss das Management beweisen, dass sie diese Veränderung auch wirklich schaffen.

Schließlich ist es nicht unbedingt ein gutes Zeichen, wenn man erst anfängt, etwas zu verändern, wenn einem das Wasser bereits zum Hals steht. Doch wie sagt man so schön? Besser jetzt, als nie.

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Caio Reimertshofer besitzt keine der erwähnten Aktien. The Motley Fool besitzt keine der erwähnten Aktien.



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