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0 Euro Dividende: Sind die vier schlechtesten Dividendenaktien im DAX nun ein Kauf?

Angst ETF
Foto: Getty Images

Zugegeben, eine Dividende von null Euro ist alles andere als gut. Besonders dann, wenn es sich um Aktien handelt, die über eine außerordentlich gute Dividendenhistorie verfügten. 

Eine drastische Dividendenkürzung ist aber eher die Seltenheit bei Marathon-Dividendenzahlern. Hierbei handelt es sich um Aktien, die über Jahrzehnte ihre Dividende gezahlt und im besten Fall sogar erhöht haben.

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Bisher hat es mit Adidas (WKN: A1EWWW), Lufthansa (WKN: 823212) und MTU Aero Engines (WKN: A0D9PT) drei Unternehmen aus dem Dax erwischt, die besonders stark von der Coronapandemie betroffen sind und keine Dividende zahlen werden. 

Auch die Deutsche Bank (WKN:514000) wird im aktuellen Jahr keine Dividende ausschütten. Die strukturellen Probleme waren hier allerdings schon lange vor der Krise akut. Vorsorglich hatte die Deutschen Bank daher aufgrund einer umfassenden Transformation der Geschäftsaktivitäten – die das Investmentbanking verkleinert und Gesamtkosten reduziert hat – angekündigt, die Dividende für die Jahre 2019 und 2020 komplett zu streichen.

Deutsche Bank

Für das erste Quartal 2020 erwartet die Deutsche Bank einen Konzerngewinn vor Steuern von 206 Mio. Euro. Gleichzeitig legte der DAX-Konzern eine halbe Milliarde Euro zur Risikovorsorge im Kreditgeschäft zurück.

Ob diese Summe allerdings für die bisher wirtschaftlich unabsehbaren Folgen der Coronapandemie ausreicht, ist schwer einzuschätzen.

Auch wenn die Kapitalausstattung der Deutschen Bank nach wie vor gut ist und über den Anforderungen der Regulierer liegt, könnte die Coronakrise den Bankkonzern zusätzlich unter Stress setzen.

MTU Aero Engines

Auch MTU konnte noch ein gutes erstes Quartal 2020 mit einem Umsatzwachstum von 12,5 % verkünden. Der Auftragsbestand von 19,4 Mrd. Euro zum Quartalsende Q1/2020 lag dabei nur geringfügig unter dem Wert des Vorquartals Q4/2019 von 19,8 Mrd. Euro.

Der Triebwerkshersteller geht aber davon aus, dass sich ab dem zweiten Quartal 2020 die negativen Auswirkungen der Coronapandemie auf die Nachfrage und damit auf die Ergebnisse des Unternehmens durchschlagen. Dabei sollte das Militärgeschäft weitgehend unberührt bleiben. Besonders im zivilen Geschäft stellt sich der Münchener Konzern auf eine deutlich sinkende Nachfrage ein.

Lufthansa

Eine besonders schwierige Situation hat aktuell die Lufthansa zu meistern. Aufgrund des nahezu zum Erliegen gekommenen Flugverkehrs sieht sich die Kranich-Airline mit massiven Zahlungsmittelabflüssen konfrontiert.

Zwar belief sich die verfügbare Liquidität zuletzt (23.04.2020) noch auf 4,4 Mrd. Euro. Dieser Betrag scheint – angesichts milliardenschwerer Verbindlichkeiten aus Lieferungen, Kundenanzahlungen für Tickets mittlerweile stornierter Flüge sowie anstehender Rückzahlungen von Finanzverbindlichkeiten – alles andere als komfortabel zu sein. Kein Wunder, dass Diskussionen über eine Insolvenz oder eine Staatsbeteiligung zur Höchstform auflaufen. Für einen bestehenden Aktionär sind dies alles andere als gute Nachrichten.

Adidas

Bei dem in Herzogenaurach ansässigen Sportartikelhersteller sind aufgrund der Coronapandemie mehr als 70 % der weltweiten Stores geschlossen worden.

Währungsbereinigt ging der Umsatz im ersten Quartal 2020 um 19 % zurück. Positiv entwickelte sich aber das E-Commerce-Geschäft, das im ersten Quartal um 35 % zulegen konnte. Im März 2020 belief sich der Zuwachs sogar auf 55 %.

Dennoch wird das Onlinegeschäft nicht die Einbußen des stationären Handels auffangen können. Auch der Ausfall von vielen sportlichen Großevents wird Spuren in der Konzernbilanz hinterlassen. Zur Sicherung der Liquidität hatte sich Adidas daher vorsorglich 3 Mrd. Euro über einen KFW-Kredit besorgt.

Fazit

Die Coronapandemie stellt viele Unternehmen vor Herausforderungen. Grundsätzlich ist es kein gutes Zeichen, wenn ein Unternehmen die Dividende komplett streichen muss.

Bei der Deutschen Bank befindet sich die Dividende schon seit Jahren auf einem rückläufigen Pfad. Die goldenen Zeiten scheinen hier schon länger zu Ende zu sein. Auch bei der Lufthansa sieht es aufgrund von Insolvenzrisiken und einer drohenden Staatsbeteiligung ebenfalls nicht gut aus.

MTU und Adidas leiden zwar auch unter der Situation, jedoch scheint diese aktuell nicht existenzbedrohend zu sein. Ob eine Aktie allerdings ein Einkauf ist, könnte am Ende eine Frage danach sein, wie gut man die Pandemie in den Griff bekommen wird. Denn erst mit einer Rückkehr zur Normalität wird sich die Lage für alle entspannen.

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Frank Seehawer besitzt Aktien von Adidas. The Motley Fool besitzt keine der erwähnten Aktien.



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