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Lufthansa-Aktie: Auf den Pleitespuren von Thomas Cook? So handeln Investoren richtig!

Lufthansa-Aktie
Quelle: Thomas Brantl

Das Segment der Reiseunternehmen und Fluggesellschaften wird durch das Coronavirus ordentlich durchgerüttelt. Faktisch ist das operative Geschäft gegenwärtig zum Erliegen gekommen. Entsprechend sind auch die Aktien inzwischen korrigiert. Teilweise erheblich.

Allerdings ist dieses Segment nicht erst seit Kurzem problembehaftet. Die Pleite von Lufthansa (WKN: 823212)-Konkurrent Thomas Cook hat beispielsweise gezeigt, dass der Alltag der Fluggesellschaften kapitalintensiv und mit niedrigen Margen verbunden ist. Ein erstes Opfer, das womöglich nicht das letzte ist.

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Selbst der DAX-Konzern Lufthansa hat derzeit nämlich zu kämpfen und schafft es nach aktuellen Berichten nicht, aus eigener Hand sein Überleben zu sichern. Schauen wir im Folgenden daher einmal, was Investoren wissen müssen. Und vor allem: Wie sie jetzt richtig handeln.

Hoher Verlust, auf externe Hilfe angewiesen

Es ist in diesen Tagen der Einblick in das erste Quartal, der ordentlich die Stimmung verhagelt. Gemäß einer aktuellen Einschätzung wird die Kranich-Airline innerhalb dieses Zeitraums einen Verlust in Höhe von 1,2 Mrd. Euro verbuchen. Allerdings ist das erst die Spitze des Eisbergs.

Des Weiteren sei nicht absehbar, wann der Flugbetrieb wieder aufgenommen werden könne. Das bedeute, dass man weiterhin vom Kapitalpolster zehren werde. Die rund 4,4 Mrd. Euro in liquiden Mitteln und Krediten würden daher in den kommenden Wochen und Monaten deutlich zurückgehen, wie die Lufthansa ebenfalls mitteilte. Ferner rechne man nicht damit, den fehlenden Mittelbedarf mit weiteren Mittelaufnahmen am Markt decken zu können. Im Zweifelsfall hieße das eine Zahlungsunfähigkeit.

Allerdings existiert ein Notfallplan: Demnach stecke die Kranich-Airline in Verhandlungen, vor allem mit Staaten. Neben Deutschland werde außerdem mit Österreich, der Schweiz und Belgien verhandelt, wo der DAX-Konzern Tochtergesellschaften besitzt. Zwar sei man grundsätzlich optimistisch, dass eine Einigung erzielt werde. Allerdings bedeutet das vermutlich eine Staatsbeteiligung, nachdem man bereits Kredite erhalten hat.

Einige Medien, unter anderem „Der Aktionär“ rechnen mit 10 Mrd. Euro fehlender Liquidität, die in Teilen durch Sicherheiten und in anderen Teilen durch direkte Beteiligungen erlangt werden könne. Dabei würde der aktuelle Besitz jeder einzelnen Aktie natürlich signifikant verwässert werden. Zumal auch die Schulden abbezahlt werden müssten, was sich mittel- bis langfristig auf die künftig möglichen Ergebnisse niederschlägt.

Wie Investoren jetzt richtig handeln

Zweifellos: Die Bewertung der Lufthansa-Aktie gemessen an den alten Erfolgen ist alles andere als günstig. Tatsächlich werden einige Investoren hier ein Schnäppchen wittern. Zumindest oberflächlich. Der tiefere Blick könnte allerdings auch das komplette Gegenteil offenbaren.

Faktisch ist die Lufthansa-Aktie gegenwärtig mehr denn je ein Pleitekandidat und auf externe Geldgeber und Staatshilfen in großem Maße angewiesen. Wenn es zu einer Einigung kommt, würden vermutlich die bisherigen Aktien stark verwässert werden. Zusätzlich führen die Kredite in Milliardenhöhe zu einer gigantischen Schuldenlast. Und zu wenig Aussicht auf steigende Profitabilität in den kommenden Jahren.

Für die Lufthansa geht es kurzfristig ums Überleben. Aber auch mittel- bis langfristig könnte das Überleben das Einzige sein, was die Aktie schafft. Investoren sollten sich daher wirklich gut überlegen, ob sie auf einen solchen Mix setzen wollen. Oder ob jetzt selbst der Verkauf mit Verlust und der Mitteleinsatz an anderer Stelle nicht die langfristig bessere Option wäre.

Noch keine Lösung in Sicht

Zu guter Letzt sollten Investoren zudem an eines denken: Die Coronaviruskrise hält noch immer an. Eine Lösung des Problems ist nicht in Sicht. Mehr Liquidität verschafft zwar Zeit. Allerdings ist es die langfristige Perspektive und das Unternehmen selbst, in die man investieren sollte.

Für mich persönlich wird die Lufthansa in diesen Tagen daher nicht attraktiver. Vielleicht sicherer, wenn es eine Einigung mit externen Geldgebern gibt. Dennoch bleibe ich zumindest auf Distanz.

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Vincent besitzt keine der erwähnten Aktien. The Motley Fool besitzt keine der erwähnten Aktien.



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