2 Lichtblicke für die BMW-Aktie
BMW (WKN: 519000) leidet unter der Coronapandemie. Zugesperrte Werkshallen, geschlossene Vertragshändler, Kurzarbeit und einbrechende Absatzzahlen. Diese Nachrichten gehen auch an der BMW-Aktie nicht spurlos vorüber. Nun meldete sich das Unternehmen aber zu Wort und präsentierte zwei Lichtblicke in diesen trüben Zeiten: die Erholung des China-Geschäftes und Erfolge bei der Elektrifizierung.
China macht Hoffnungen für die Zukunft
Im vergangenen Jahr lieferte der BMW-Konzern beinahe 30 % seiner Fahrzeuge in China aus. Das ist das Ergebnis einer wahnsinnigen Erfolgsgeschichte. Diese schrieb natürlich nicht nur BMW allein, sondern auch die anderen deutschen Automarken Volkswagen und Mercedes-Benz. Bereits vor dem Aufkommen des Coronavirus gab es aufgrund sinkender chinesischer Verkaufszahlen Fragezeichen, ob diese Erfolgsgeschichte fortgeschrieben werden kann.
Mit zunehmender Verbreitung des Coronavirus in China entwickelten sich diese Fragezeichen zu dicken Ausrufezeichen und die Sorge aufgrund dieser großen Abhängigkeit von einem einzigen Land wuchsen ins Unermessliche. Diese Sorgen scheinen nun aber ausgestanden. Denn wie man von BMW vernimmt, steigen die Auftragseingänge in China bereits wieder an und man kann erste Anzeichen einer Erholung erkennen. War China also bisher das große Sorgenkind, mausert sich der rote Riese nun erneut zum Hoffnungsträger.
Auch der Vergleich der BMW-Zahlen für das erste Quartal mit den gesamten Zulassungszahlen in China machen Hoffnung. Denn während der BMW-Absatz im Land der Mitte „nur“ um 31 % gegenüber dem Vorjahr einbrach, verzeichnete der chinesische Gesamtmarkt besonders im Februar deutlich heftigere Einbußen. Die bayrische Premiummarke scheint also nichts von ihrer Attraktivität verloren zu haben.
Der nun vorsichtige Optimismus in China könnte vielleicht auch als Blaupause für die Entwicklungen in Europa und den USA dienen. Natürlich ist man hier dem chinesischen Verlauf einige Wochen hinterher, dennoch scheint man bei BMW mehr und mehr Optimismus zu verspüren. Optimismus, den man bei einem anderen bewegten Thema trotz des miserablen ersten Quartals niemals verloren hat.
Die Elektrifizierung schreitet voran
Während die Auslieferungen der Konzernmarken BMW, Mini und Rolls-Royce in den ersten drei Monaten des Jahres weltweit um 21 % zurückgingen, erhöhte sich der Absatz elektrifizierter Pkws um 14 %. Der Anteil der elektrifizierten Fahrzeuge konnte also einmal mehr deutlich gesteigert werden. BMW-Vorstandsmitglied Pieter Nota bekräftigte dabei erneut, die CO2-Vorgaben der europäischen Union einhalten zu können. BMW sieht daher keinerlei Notwendigkeit, die strengen Emissionsvorgaben aufgrund der Coronapandemie auszusetzen.
Das ist ein starkes Zeichen und widerspricht den lauten Veröffentlichungen mehrerer Beratungshäuser, die vor Milliardenstrafen der deutschen Autobauer warnen. Zumeist wird dabei aber die Prämisse unterschlagen, dass sich die Trends der vergangenen Jahre in die Zukunft fortsetzen müssen, damit diese Strafen eintreten. Oder, wie es beispielsweise PA Consulting selbst zugibt, der Verkauf emissionsärmerer Pkw eben nicht priorisiert wird. Genau das scheint bei BMW derzeit aber zu passieren. So könnte das Jahr 2020 trotz der heutigen Widrigkeiten noch immer zum Jahr der großen BMW-Elektrooffensive werden.
Trotzdem Vorsicht vor zu viel Optimismus bei der BMW-Aktie
Auch wenn diese beiden Lichtblicke für die kommenden Monate Mut machen, sollten wir mit allzu großem Optimismus bei der BMW-Aktie vorsichtig sein. Denn Autos verkaufen ist noch immer ein zyklisches Geschäft. Wenn die wirtschaftlichen Folgen der Coronapandemie tatsächlich derart schlimm ausfallen sollten, wie die düstersten Prognosen es vorhersagen, dann sind neue Verkaufsrekorde bei BMW für dieses Jahr nicht allzu wahrscheinlich. Das sollte man bei der Betrachtung der BMW-Aktie nicht vergessen. Auf der anderen Seite erwartet der Markt bei der aktuellen Bewertung auch keine neuen Rekordverkäufe.
Der Bärenmarkt-Überlebensguide: Wie du mit einer Marktkorrektur umgehst!
Ein erneutes Aufflammen von Corona in China, Krieg innerhalb Europas und eine schwächelnde Industrie in Deutschland in Zeiten hoher Inflation und steigender Zinsen. Das sind ziemlich viele Risiken, die deinem Depot nicht guttun.
Hier sind vier Schritte, die man unserer Meinung nach immer vor Augen haben sollte, wenn der Aktienmarkt einen Rücksetzer erlebt.
Sven besitzt Aktien von BMW. The Motley Fool empfiehlt BMW.