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KGV 4,4 und Dividende gestrichen – ist die Aktie der Deutschen Euroshop trotzdem ein Kauf?!

Aktien
Foto: Getty Images

Die Aktie der Deutschen Euroshop (WKN: 748020) hatte es in den letzten drei Jahren wirklich nicht einfach. Betrachtet man den Chart der Aktie im genannten Zeitraum, stellt man fest, dass es kontinuierlich nach unten gegangen ist. Als die Coronakrise ausgebrochen ist, ist der Kurs noch einmal heftig eingebrochen.

Die Investmentgesellschaft, die ausschließlich auf ertragreiche Shoppingcenter setzt, sieht sich seit geraumer Zeit bereits durch den E-Commerce gefährdet. Es ist kein Geheimnis, dass zunehmend mehr Menschen Güter online bestellen. Dieser Umsatz geht dem Einzelhandel ab, was entsprechend dazu führt, dass so mancher Einzelhändler seine Miete nicht mehr bezahlen kann und die Ladenflächen leer stehen.

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Leerstehende Geschäftsräume führen auch zu Umsatzausfällen bei der Deutschen Euroshop, und genau diese Angst scheint der Markt nachhaltig in den Kurs der Deutsche-Euroshop-Aktie eingepreist zu haben. Man kann durchaus argumentieren, dass ein Besuch im Shoppingcenter ein besonderes Einkaufserlebnis und die Leerstandsquote der Deutschen Euroshop vergleichsweise gering ist – doch offenbar scheinen die Negativaspekte zu überwiegen.

Doch gerade durch den jüngsten Kursrutsch könnte die Aktie der Deutschen Euroshop so günstig wie schon lange nicht mehr sein. An der Stelle möchten wir auf Foolishe Art und Weise abwägen, ob diese vermeintlich günstige Bewertung möglicherweise ein Grund ist, einzusteigen.

Chancen-Risiko-Verhältnis: Folgen des Coronavirus

Zunächst möchte ich kurz auf das Geschäftsmodell der Deutschen Euroshop eingehen und abwägen, ob dieses kurz-, mittel- oder langfristig Schaden wegen der Auswirkungen des Coronavirus nehmen könnte. Denn es bringt nichts, wenn wir aufgrund von Zahlen vergangener Jahre nun eine vermeintlich günstige Aktie identifizieren, aber diese Zahlen zukünftig nicht mehr erreicht würden, wenn das Unternehmen nachhaltigen Schaden aufgrund der aktuellen Situation nimmt.

Die Risiken, die durch den Onlinehandel vorhanden sind, haben wir uns bereits vergegenwärtigt. Hinzu kommt, dass wegen der Coronaviruspandemie viele Geschäfte ihre Pforten schließen müssen. Das trifft insbesondere Orte, an denen sich üblicherweise viele Menschen aufhalten – wozu Shoppingcenter nun mal zählen.

Selbst ohne Zwangsschließungen dürften die Besucherzahlen stark einbrechen, da doch mittlerweile die meisten verstanden haben sollten, dass es sich beim Coronavirus um ein sehr ansteckendes und gefährliches Virus handelt. So oder so, wenn Kunden im Einzelhandel nicht für Umsätze sorgen (können), führt das zwangsläufig zu finanziellen Problemen bei den Einzelhändlern.

Das könnte wiederum zu Ladenschließungen führen, die die Leerstandsquote bei der Deutschen Euroshop erhöhen und somit für Umsatzeinbußen sorgen würden. Aufgrund der Lage, die offenbar schwer abgeschätzt werden kann, soll die Dividendenzahlung für dieses Jahr ausgesetzt werden. Laut Management verfüge man zwar über genug Liquidität, möchte aber hier wohl auf Nummer sicher gehen.

Das aktuelle Bewertungsniveau

Auf Basis eines vorläufigen bereinigten Ergebnisses je Aktie in Höhe von 2,56 Euro ergibt sich ein KGV (Kurs-Gewinn-Verhältnis) von 4,4 (Schlusskurs 23.03.2020, maßgeblich für alle Berechnungen), was echt günstig erscheint. Auch wenn man den ins Verhältnis zum FFO (Funds From Operations) setzt, eine für Immobilienunternehmen wichtige Kennzahl, erhalten wir einen günstig wirkenden Wert in Höhe von 4,6.

Würde die Dividende nicht gestrichen werden, ergäbe sich momentan eine Dividendenrendite von 13,4 % – ein sehr hoher Wert für sonst relativ sichere Immobilieninvestitionen. Doch wie es aussieht, scheint die Dividende – zumindest in diesem Jahr – eine Nullnummer zu werden.

Fazit

Die Deutsche Euroshop hat mit zwei Problemen zu kämpfen. Kurzfristig mit den leeren Shoppingcentern, was zu Problemen im Einzelhandel führen dürfte und mit Umsatzverlusten für die Investmentgesellschaft einhergehen könnte. Mittel- bis langfristig wird, so vermute ich, der Druck durch den Onlinehandel weiter zunehmen.

Gerade das kurzfristige Problem dürfte dem E-Commerce im Moment ordentlich Auftrieb geben und der Deutschen Euroshop mehr schaden, als gedacht. Für mich persönlich ist in diesem Fall günstig nicht günstig genug, weshalb ich diese Entwicklung von der Seitenlinie aus beobachten werde. Meiner Meinung nach eignet sich die Aktie aktuell eher für mutige Turnaround-Investoren und eher weniger für ein langfristiges Engagement, da die Zukunft für mich hier zu ungewiss erscheint.

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Caio Reimertshofer besitzt keine der erwähnten Aktien. The Motley Fool empfiehlt Deutsche Euroshop.



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