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Warum ich glaube, dass sich der Ölpreis erholen wird, aber dann ewig lange abstürzt

Bär im Anzug steht vor sinkendem Kurs Börsencrash Crash an der Börse
Foto: Getty Images

Die Ölnachfrage ist auf lange Sicht elastisch. Was ich damit meine, ist, dass die Nachfrage nach Öl kurzfristig unabhängig vom Preis in etwa gleich ist. Oder anders ausgedrückt: Kurzfristig ist die Nachfrage nach Öl preisunelastisch.

Es braucht Zeit, um Verhaltensweisen zu ändern

Auf längere Sicht ist es anders. Wenn der Ölpreis hoch bleibt, fangen wir an, unser Verhalten zu ändern: Wir kaufen zum Beispiel verbrauchsarme Autos. Wenn der Ölpreis über einen längeren Zeitraum hoch bleibt, dann sinkt irgendwann die Nachfrage und der Ölpreis sinkt dann – langfristig ist die Nachfrage nach Öl also preiselastisch.

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Ähnlich verhält es sich mit dem Ölangebot. Wenn der Preis hoch bleibt, investieren die Ölgesellschaften mehr in die Exploration und Ausbeutung neuer Quellen. Abgesehen von einem kurzen Zwischenspiel unmittelbar nach dem Crash von 2008 war der Ölpreis von Mitte des letzten Jahrzehnts bis etwa 2014 relativ hoch und stieg gelegentlich über 100 US-Dollar pro Barrel. In diesem Zeitraum stiegen die Investitionen in Öl sprunghaft an, z. B. durch die Schieferöl- und Gasrevolution.

Deshalb gibt es einen Ölkreislauf. Die verzögerte Reaktion von Nachfrage und Angebot führt zu längeren Perioden hoher und dann niedriger Preise.

Der Einbruch des Ölpreises

Wegen des Schieferöls und -gases war der Ölpreis in den letzten Jahren relativ moderat. Vor allem dank des Coronavirus und auch aufgrund einer Meinungsverschiedenheit zwischen Russland und Saudi-Arabien über die angemessene Reaktion auf die Pandemie ist der Ölpreis derzeit außergewöhnlich niedrig – für die Sorte Brent liegt er bei 33 US-Dollar pro Barrel.

Man braucht keinen Abschluss in Raketenwissenschaft, um zu erkennen, dass der niedrige Ölpreis die Ölgesellschaften und ihre jeweiligen Aktienkurse treffen wird.

Infolgedessen werden die Investitionen im Ölbereich zurückgehen. Je länger die Krise andauert, desto größer ist dieser negative Einfluss auf die langfristige Ölversorgung. Wenn die Krise vorbei ist, erwarte ich einen Anstieg der Nachfrage nach Öl. Zu diesem Zeitpunkt rechne ich sogar damit, dass der Ölpreis wieder nahe an die 100 US-Dollar pro Barrel herankommt.

Kurzfristige Erholung

So wie die Märkte die Auswirkungen des Coronavirus zunächst unterschätzt haben, weil sie nicht berücksichtigten, wie sich das Virus exponentiell ausbreiten würde, so haben sie auch nicht eingepreist, wie exponentiell fallende Kosten für erneuerbare Energien und Energiespeicherung den Energiemarkt verändern werden.

Die Kombination aus dem Gebot, den Krieg gegen den Klimawandel zu gewinnen, und der wirtschaftlichen Umstellung auf saubere Ölersatzstoffe wird einen verheerenden und dauerhaften Einfluss auf die Ölindustrie haben.

Die Nachfrage nach Öl wird nicht völlig aussterben. Schließlich gibt es auch andere Anwendungen, zum Beispiel Kunststoffe. Aber andererseits wird sich sogar der Kunststoffmarkt verändern.

Öl wird weiter eine Anwendung als Raketentreibstoff haben, aber man braucht vielleicht tatsächlich einen Abschluss in Raketenwissenschaft, um dieses Geschäft zu verstehen.

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Dieser Artikel wurde von Michael Baxter auf Englisch verfasst und am 12.03.2020 auf Fool.co.uk veröffentlicht. Er wurde übersetzt, damit unsere deutschen Leser an der Diskussion teilnehmen können.



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