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Börsenkrach 2020: Alles, was man wissen muss

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Foto: Getty Images

Der 9. März könnte zu einem denkwürdigen Tag für Investoren werden.

Vor elf Jahren, am 9. März 2009, erreichte der Aktienmarkt seinen Tiefststand während der Finanzkrise. Obwohl es in den letzten elf Jahren eine Reihe von Problemen und Börsenkorrekturen gab, blieb es dennoch ein Bullenmarkt.

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Am 9. März 2020, passierte es. Zum ersten Mal seit 2008 erlebte die Wall Street einen „Crash“, wie man ihn zu Recht bezeichnen könnte. Ich bin kein großer Fan allzu dramatischer Rede, bei der die Medien einen Rückgang des Dow Jones Industrial Average (WKN:969420) um 300 Punkte als „Absturz“ bezeichnen, während in Wirklichkeit ein Rückgang um 300 Punkte einem Rückgang von etwas mehr als 1 % entspricht. Aber da alle drei großen Indizes einen der größten prozentualen Verluste in der Geschichte verzeichneten, verdient es der 9. März 2020 zu Recht, als Crash bezeichnet zu werden.

Als die Schlussglocke an der Wall Street läutete, verzeichnete der 123-jährige Dow Jones einen Rückgang von 2.014 Punkten, den größten in der Geschichte, was einem Rückgang von 7,79 % entspricht. Dies war der elftstärkste Rückgang an einem einzigen Tag und der zweitstärkste prozentuale Rückgang seit 1987.

Zudem verloren der technologielastige Nasdaq Composite (WKN:969427) und der breiter gefasste S&P 500 (WKN:A0AET0) 625 bzw. 226 Punkte, womit ihr bisher größter Ein-Tages-Rückgang zu konstatieren war. Auf prozentualer Basis gab der Nasdaq 7,29 % nach, sein zehntgrößter prozentualer Verlust in der Geschichte, während der S&P 500 7,6 % verlor und damit den 17-größten prozentualen Verlust aller Zeiten verzeichnete.

Der Grund für den Absturz des Aktienmarktes

Haben wir das Nummernschild des Zuges, der die Wall Street überrollt hat? Es war die wachsende Angst vor der Coronaviruskrankheit (COVID-19) und den Auswirkungen auf die Weltwirtschaft, die wir allmählich sehen können.

Laut dem Lagebericht der Weltgesundheitsorganisation vom 9. März nähert sich die Welt 110.000 bestätigten Fällen, die zu über 3.800 Todesfällen geführt haben. Besonders beunruhigend ist, dass sich die Zahl der neu bestätigten Fälle in China dramatisch verlangsamt hat, während in zahlreichen Ländern der Welt neue Fälle der Krankheit auftauchen. Dazu gehören Italien, das den drastischen Schritt unternommen hat, das ganze Land stillzulegen, sowie der Iran, Südkorea und sogar die Vereinigten Staaten.

Abgesehen davon, dass COVID-19 eine direkte Bedrohung für das Wohlergehen der Menschen auf der ganzen Welt darstellt, ist es auch eine Bedrohung für das finanzielle Wohlergehen der Menschen. Das liegt daran, dass diese Krankheit und, was noch wichtiger ist, die Ungewissheit und Angst, die COVID-19 umgeben, die Lieferketten der meisten Branchen und Sektoren beeinflussen können.

In der Nacht vor dem Handelsbeginn am Montag, dem 9. März, ging beispielsweise der Preis für Rohöl der Sorte West Texas Intermediate um bis zu 34 % zurück. Dies war die schlechteste Ein-Tages-Performance seit dem Golfkrieg im Jahr 1991. Da IHS Markit zum ersten Quartal einen Rückgang der Rohölnachfrage um 3,8 Mio. Barrel pro Tag prognostizierte, ging man davon aus, dass die OPEC und Russland (Russland ist zwar kein OPEC-Mitglied, aber dennoch ein wichtiger Produzent, der mehr oder weniger im Einklang mit der OPEC handelt) eine Verringerung des weltweiten Angebots anstreben würden. Doch Russland war diesmal nicht mit dem Plan einverstanden und löste einen Preiskampf mit Saudi-Arabien aus, der den Ölpreis in den Keller stürzen ließ.

Die Rückgänge in der Öl- und Gasindustrie bestätigen, dass die Rezessionsängste hoch sind.

Darüber hinaus kann ein Teil der Schuld den Margin Calls zugeschrieben werden. Ein kurzer Blick auf die Entwicklung bei den Goldbergbauaktien, die fielen, obwohl physisches Gold auf einem fast siebenjährigen Hoch schloss, zeigt, dass vermutlich zumindest ein Teil des gestrigen Rekordabschwungs mit dem Verkauf von Vermögenswerten zur Deckung von Margin Calls zu tun hatte.

Nachdem ich nun die Gründe für den gestrigen historischen Kursrückgang an den Märkten erläutert habe, lass uns nun zur Sache kommen und einige Dinge klären, die wir wirklich wissen sollten.

Die Fed kann weder den Aktienmarkt noch die US-Wirtschaft vor einer Rezession retten

Zunächst einmal ist es möglich, dass wir das Schlimmste dieses jüngsten Verkaufsdrucks noch gar nicht gesehen haben. So sehr wir uns auch wünschen, dass die längste wirtschaftliche Expansion in der Geschichte der USA weitergeht – Rezessionen sind ein unvermeidlicher Teil des Wirtschaftszyklus.

Außerdem kann die US-Notenbank, egal, was sie tut, nicht verhindern, dass der Aktienmarkt in eine Baisse gerät oder die US-Wirtschaft in eine Rezession rutscht. Während die meisten Abschwünge in der Wirtschaft mit niedrigeren Kreditzinsen bekämpft werden können, ist COVID-19 ein exogener Schock. Mit anderen Worten: Die Fed kann Unternehmen zur Kreditaufnahme ermutigen, aber niedrigere Zinsen werden nicht viel nützen, wenn die Verbraucher zu ängstlich sind, etwas zu kaufen.

Um es klar zu sagen: Ich sage nicht, dass COVID-19 die US-Wirtschaft in eine Rezession oder den Aktienmarkt in einen Bärenmarkt schicken wird. Vielmehr weise ich darauf hin, dass die Fed nicht viel tun kann, wenn sich die US-Wirtschaft von dieser Krankheit und der damit verbundenen Angst anstecken lässt.

Die Volatilität ist weitaus normaler, als man denkt

Ich weiß, dass ich dieses tote Pferd in den letzten Wochen ziemlich viel geritten habe, aber es ist wichtig zu erkennen, dass Volatilität am Aktienmarkt viel häufiger vorkommt, als man vielleicht denkt.

Als Anleger sind wir seit Jahren durch den relativ stetigen Aufwärtstrend am Markt verwöhnt. Dennoch zeigt die Geschichte, dass der S&P 500 alle 1,85 Jahre mindestens 10 % seines Wertes (nicht gerundet) verliert. Kleinere Korrekturen von z. B. 5 % sind sogar noch häufiger anzutreffen.

Emotionen treiben kurzfristige Bewegungen im Markt an
Der Grund, warum Börsenkorrekturen und Bärenmärkte für die Anleger so beunruhigend sind, liegt darin, dass Aufwärtsbewegungen fast immer von der Vernunft und der operativen Gewinnerhöhung bestimmt werden, während Abstürze von Emotionen getrieben werden. Diese Emotionen können kurzfristig zu einigen wilden Ausschlägen am Aktienmarkt führen, aber langfristig werden sie immer durch die Vernunft und solide Gewinne aufgewogen.

Die Geschichte sagt, dass es klug ist, bei jedem Kursrückgang am Aktienmarkt zu kaufen

Vielleicht ist das Wichtigste, was man wissen sollte, dass man wie ein Genie aussieht, wenn man sich in eine der früheren Korrekturen am Aktienmarkt eingekauft hat.

Vor der aktuellen Korrektur gab es seit Anfang 1950 37 Rückgänge des S&P 500 um mindestens 10 %. Jeder einzelne dieser Rückgänge, von denen viele weniger als 3,5 Monate vom Höchststand bis zum Tiefststand dauerten, wurde durch eine Rallye vollständig wieder ausgeglichen. Es spielte keine Rolle, ob man Aktien zum Höchststand des Marktes kaufte oder das Glück hatte, in der Nähe des Tiefststandes einer Korrektur einzusteigen – man verdiente in jedem Fall Geld, solange man seine Investitionen langfristig behielt.

Denk auch daran, dass es unzählige Unternehmen gibt, die du jetzt kaufen kannst, die zahlreiche Gesundheitskrisen, Kriege, Rezessionen usw. durchlebt haben, aber jedes Mal stärker daraus hervorgegangen sind.

Der Gesundheitskonzern Johnson & Johnson (WKN:853260) zum Beispiel ist durch dick und dünn gegangen, hat aber in 36 aufeinanderfolgenden Jahren ein bereinigtes Betriebsgewinnwachstum erzielt und wird wahrscheinlich im April zum 58. Mal in Folge die Dividende erhöhen. Als Anbieter von margenstarken Pharmazeutika und medizinischen Geräten profitiert Johnson & Johnson davon, dass wir nicht wählen können, wann wir krank werden oder welche Krankheiten wir entwickeln. Dies führt zu einem stetigen Cashflow in jedem wirtschaftlichen Umfeld. Das ist auch ein Grund dafür, dass Johnson & Johnson eines von nur zwei börsennotierten Unternehmen mit der sehr begehrten AAA-Bonitätsbewertung ist.

Johnson & Johnson ist nur ein Beispiel für Dutzende und Aberdutzende von hochwertigen Dividendenwerten und wachstumsstarken Namen, die von COVID-19 nur minimal betroffen sein sollten. Wenn man hochwertige Unternehmen kauft und ihnen die nötige Zeit gibt, damit deine Investitionsthese zum Tragen kommt, wird man in zehn Jahren wahrscheinlich sehr glücklich sein.

Der Bärenmarkt-Überlebensguide: Wie du mit einer Marktkorrektur umgehst!

Ein erneutes Aufflammen von Corona in China, Krieg innerhalb Europas und eine schwächelnde Industrie in Deutschland in Zeiten hoher Inflation und steigender Zinsen. Das sind ziemlich viele Risiken, die deinem Depot nicht guttun.

Hier sind vier Schritte, die man unserer Meinung nach immer vor Augen haben sollte, wenn der Aktienmarkt einen Rücksetzer erlebt.

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Dieser Artikel wurde von Sean Williams auf Englisch verfasst und am 10.03.2020 auf Fool.com veröffentlicht. Er wurde übersetzt, damit unsere deutschen Leser an der Diskussion teilnehmen können.

The Motley Fool empfiehlt Johnson & Johnson.



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