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T-Mobile-Fusion steht! Auf was es jetzt für die Telekom-Aktie ankommt

Sprint-CEO Marcelo Claure und T-Mobile US’ CEO John Legere.
Quelle: T-Mobile

Dass T-Mobile US (WKN: A1T7LU) endlich mit Sprint (WKN: A1W1XE) fusionieren darf, wurde von den Aktionären frenetisch gefeiert. Auch die Aktie der Deutschen Telekom (WKN: 555750) reagierte positiv. Welche Auswirkungen sind nun für den transatlantischen Konzern zu erwarten? Hier ist alles, was du dazu wissen musst.

Rons Sommernachtstraum wird wahr

Selbst heute noch sind bei der Telekom einige sauer auf Ron Sommers Entscheidung von vor 20 Jahren, als er die Übernahme von VoiceStream verkündete. Zu einer Zeit wo die Leitzinsen auf über 4 % stiegen, nahm er 106 Mrd. Deutsche Mark und damit über 50 Mrd. Euro in die Hand. Dabei hatte der amerikanische Mobilfunkbetreiber gerade einmal gut zwei Millionen Kunden, und fast gleichzeitig mussten zig Milliarden für die legendären UMTS-Lizenzen und den zugehörigen Netzaufbau aufgebracht werden.

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Noch heute drücken einige hochverzinsliche Dollaranleihen schwer auf die Bilanz. Eine der im Jahr 2000 ausgegebenen Dollaranleihen läuft noch bis 2032 und bezahlt sensationelle 9,25 % – kein Scherz! Es stellt also zweifellos einen der Gründe dar, warum von den riesigen operativen Gewinnen (bereinigter Betriebsgewinn vor Abschreibungen 18,7 Mrd. Euro nach neun Monaten) nur ein so geringer Anteil beim Nettoergebnis ankommt (3,2 Mrd. Euro nach neun Monaten).

Aber auch wenn der Preis wohl zu hoch war, hat sich die Vision von Ron Sommer dank der Erfolgssträhne der letzten Jahre weitgehend realisiert. Wenn jetzt in Kürze die Fusion mit Sprint vollzogen wird, dann wird die US-Tochter über fast 130 Millionen Kunden verfügen und damit mehr als 50-mal so viele wie im Jahr 2000.

Die Gewichte verschieben sich

Aus der einst teuren kleinen Tochter ist nun ein Schwergewicht im Telekom-Reich geworden. Die Anzahl der Mobilfunkkunden wird in Amerika größer sein als im Europageschäft, der Umsatz sogar fast doppelt so hoch.

Da sich T-Mobile und Sprint zukünftig Investitionen in Marketing, Entwicklung und Infrastruktur teilen können, erwartet das Management auch gewaltige Synergien im zweistelligen Milliardenbereich. Mittel- bis langfristig sollen die freien Barmittelüberschüsse auf über 10 Mrd. US-Dollar steigen. Damit sollten zukünftig auch steigende Dividenden drin sein. Der scheidende Chef John Legere, den Konzernboss Tim Höttges weise machen ließ, investierte das Geld lieber in das Wachstum der Tochter.

Kurzfristig wird noch einmal eine größere Summe gebraucht, um das versprochene 5G-Netz mit Hochdruck aufzubauen. Mittelfristig dürfte der Investitionsbedarf sinken, sodass vielleicht je ein Drittel in Wachstum, Bilanzstärkung und Dividenden fließen kann. Von 10 Mrd. US-Dollar würden dann knapp 3,5 Mrd. an die Aktionäre fließen, wovon der Telekom mit ihrem Anteil von 42 % etwa 1,5 Mrd. US-Dollar zustünden.

Das ist schon einmal nicht schlecht, aber um die Zahl ins Verhältnis zu setzen: Auf dieser Basis würde es immer noch fast 40 Jahre dauern, bis die Telekom den ursprünglichen Einsatz von 50 Mrd. Euro zurückerhält. Wenn es dem neuen Management von T-Mobile um Mike Sievert allerdings gelingt, die Integration sauber zu stemmen und die positive Geschäftsdynamik aufrechtzuerhalten, dann sollten auf Sicht von zehn Jahren deutlich höhere Dividenden möglich sein, sodass der Gewinnbeitrag der Beteiligung wichtiger wird.

Die nächsten Jahre werden spannend

Vor wenigen Tagen bin ich zum Ergebnis gekommen, dass es sinnvoll sein könnte, sich bereits im Vorfeld der Q4-Zahlen zu positionieren, unter anderem aufgrund der Möglichkeit guter Nachrichten aus den USA. Dieser Fall ist nun – eher zufällig – eingetreten, aber natürlich könnte der europäische Teil ebenfalls noch für positive Schlagzeilen sorgen.

So wird zum Beispiel am Potenzial der Telekom-Cloud bisher erst oberflächlich gekratzt. Sobald die 5G- und Edge-Computing-Infrastruktur steht, wird noch viel mehr möglich sein. Ob die Vorstöße in Richtung Spiele-Streaming, e-Sports und Sportrechte den erhofften Erfolg bringen, muss sich natürlich trotzdem erst noch zeigen, denn das alles kostet schließlich zunächst eine Stange Geld. Trotzdem gefällt mir, dass die Telekom offensiv bei den großen Themen mitmischt und mit eigenen Innovationen das „große Ding“ sucht (nebenbei: wer erinnert sich noch an Ron Sommers Vision der konvergenten TIMES-Märkte? – wegweisend!).

Auch wenn das eine oder andere vielleicht danebengeht, sollte letztlich etwas dabei herumkommen für Aktionäre. T-Mobile hat in diesen Tagen neue Höchstkurse erreicht und bei der Telekom käme bei guter Entwicklung immerhin ein 18-Jahreshoch in Reichweite. Gelingt es, den Kollegen von Sprint und der Telekom die Uncarrier-Mentalität einzuimpfen, dann sehe ich eine großartige Zukunft für die T-Aktie.

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Ralf Anders besitzt keine der erwähnten Aktien. The Motley Fool empfiehlt T-Mobile US.



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